プロメテウス
Prometheus
ジョ
アッキーノ・アッセレートによる絵画に描かれた鷲とプロメテウス、1649年以前。
ドゥエのシャルトルーズ美術館
☆ プロメテウス(古代ギリシア語:Προμηθεύς Promētheús、英語:the forward thinking、the forethought;強調ラテン語および英語:Prométheus、[pʁoˈmeːtɔɪ̯s] listenⓘ/?)は、ギリシア神話の登場人物である。プロメテウスの物語は最も有名な文学作品のひとつである。 プロメテウスはタイタン族に属する。他のすべての存在と同様に、神々の父であるゼウスの支配下にある。あるとき、動物の生贄を捧げる際に、彼はゼウスを欺く策略を弄した。彼は、生贄の動物の価値のない部分だけをゼウスに与え、食用の肉は人間のために取っておいた。なぜなら、人間は彼の弟子(つまりプロメテウスは人間の創造主)だからだ。この罰として、激 怒したゼウスは人間に火の所有を禁じた。そこでプロメテウス(→事前に考える能力がある)は神々の火を盗み、人々に与えた。その結果、プロメテウスはゼウ スの命令により、鎖でつながれコーカサス山脈の荒野に追放された。そこにはいつもワシがやって来てプロメテウスの肝臓を食べたが、肝臓は常に再生した。長 い年月が経ってから、英雄ヘラクレスがワシを矢で射落とし、プロメテウスをこの苦しみから解放した。最後に、ゼウスはプロメテウスを許し、彼は自由を取り戻した。 火の伝道者であり教師であるプロメテウスは、人類文明の創始者である(→[いささか科学中心主義で突っ走る]科学者は 現代のプロメテウスと例えて表現される)。神話の一説によると、プロメテウスは半神として、粘土で最初の人間を形作り、人間に特性を与えた。しかし、この 試みは失敗に終わり、その影響として、人類はそれ以来、欠点に苦しめられることになった。神話の伝承によると、プロメテウスの兄弟の一人で、創造の業に関 わった思慮の浅い「後考え屋(→事後から考える)」のエピメテウスも、これらの欠点の責任を問われている。エピメテウスは慎重な兄の忠告を無視して、ゼウスが送り込んだ誘惑の女神パンドラと関わったことで、大きな害を引き起こす。 ヘシオドスが記録した最古の古代の伝承では、プロメテウスは狡猾で傲慢な詐欺師であり、その罪に対して当然の報いを受ける。それに対して、詩人アイスキュ ロスに帰される悲劇『プロメテウスに縛られる』では、ティターン族の人物が非常に好意的に描かれている。劇作家はプロメテウスを人類の恩人であり、暴君ゼ ウスの敵として称えている。 古代においても、プロメテウスの運命は文学の題材として、また視覚芸術のモチーフとして人気があった。ルネサンス以降、数多くの詩人、作家、画家、彫刻 家、作曲家がこの題材に取り組んできた。この神話はまた、多くの哲学的考察のインスピレーションともなってきた。宗教的に批判的な観点から見ると、プロメテウスは、無知と宗教に基づく抑圧からの解放を始める勇敢な反逆者の典型である。現代では、プロメテウスは科学技術の進歩と人間による自然支配の増大の象徴的人物となっている。そのため、歴史的・哲学的観点によって、プロメテウスに対する評価は異なる。進歩を信じる楽観主義者にとっては、彼は解放された人類の寓話の象徴である。一方、文明の批判者にとっては、「プロメテウス的」衝動は二面性があり、疑問の余地があると考えられ、人間が神のような力をできるだけ制限なく求めるという衝動を問題視する。
☆まとめ:プロメテウスの3つの諸相
1)無知と宗教に基づく抑圧からの解放を始める勇敢な反逆者
2)科学技術の進歩と人間による自然支配の増大の象徴的人物。進歩を信じる楽観主義者にとっては、彼は解放された人類の寓話の象徴
3)文明の批判者にとっては、「プロメテウス的」衝動は二面性があり、疑問の余地があると考えられ、人間が神のような力をできるだけ制限なく求めるという衝動が問題視される。
Der gefesselte Prometheus mit dem Adler; links sein Bruder Atlas (Lakonisch-schwarzfigurige Trinkschale des Arkesilas-Malers aus Cerveteri, um 560/550 v. Chr., Vatikanische Museen, Museo Gregoriano Etrusco 16592)
プロメテウスと鷲が描かれた額、左には彼の兄弟であるアトラス(ラコニア様式の黒像式杯、アルケシラス派、チェルヴェテリ、紀元前560/550年頃、ヴァチカン美術館、エトルリア・グレゴリアン美術館16592)
Prometheus
(altgriechisch Προμηθεύς Promētheús, deutsch ‚der Vorausdenkende‘, ‚der
Vorbedenker‘; Betonung lateinisch und deutsch Prométheus,
[pʁoˈmeːtɔɪ̯s] anhörenⓘ/?) ist eine Gestalt der griechischen
Mythologie. Die Prometheussage gehört zu den bekanntesten literarischen
Stoffen. Prometheus gehört dem Göttergeschlecht der Titanen an. Wie alle Wesen ist er der Herrschaft des Göttervaters Zeus unterworfen. Bei einem Tieropfer greift er zu einer List, um Zeus zu täuschen; er überlässt ihm nur die wertlosen Teile des Opfertiers und behält das genießbare Fleisch für die Menschen, da sie seine Schützlinge sind. Zur Strafe dafür verweigert der erzürnte Zeus den Sterblichen den Besitz des Feuers. Darauf entwendet Prometheus den Göttern das Feuer und bringt es den Menschen. Deswegen wird er auf Befehl des Göttervaters gefesselt und in der Einöde des Kaukasusgebirges festgeschmiedet. Dort sucht ihn regelmäßig ein Adler auf und frisst von seiner Leber, die sich danach stets erneuert. Erst nach langer Zeit erlöst der Held Herakles den Titanen von dieser Qual, indem er den Adler mit einem Pfeil erlegt. Schließlich wird Prometheus von Zeus begnadigt und erlangt seine Freiheit zurück. Als Feuerbringer und Lehrmeister ist Prometheus der Urheber der menschlichen Zivilisation. Einer Variante des Mythos zufolge hat er als Demiurg die ersten Menschen aus Lehm gestaltet und mit Eigenschaften ausgestattet. Dabei kam es allerdings zu Fehlern, deren Folgen Unzulänglichkeiten sind, unter denen die Menschheit seither leidet. Für diese Mängel wird in der mythischen Überlieferung auch ein am Schöpfungswerk beteiligter Bruder des Prometheus, der unkluge „Nachherbedenker“ Epimetheus, verantwortlich gemacht. Großes Unheil verursacht Epimetheus, indem er sich gegen den Rat seines voraussichtigen Bruders auf die von Zeus entsandte Verführerin Pandora einlässt. In der ältesten antiken Überlieferung bei Hesiod ist Prometheus ein listiger und hochmütiger Betrüger, der zu Recht für seinen Frevel bestraft wird. Ein sehr vorteilhaftes Bild des Titanen zeichnet hingegen die dem Dichter Aischylos zugeschriebene Tragödie Der gefesselte Prometheus. Der Dramatiker verherrlicht Prometheus als Wohltäter der Menschheit und Gegenspieler des tyrannischen Zeus. Schon in der Antike war das Schicksal des Prometheus ein eindrückliches literarisches Sujet und ein beliebtes Motiv der bildenden Kunst. Seit der Renaissance haben zahlreiche Dichter, Schriftsteller, Maler, Bildhauer und Komponisten den Stoff bearbeitet. Auch zu philosophischer Reflexion hat der Mythos vielfach Anstoß gegeben. Aus religionskritischer Sicht ist Prometheus das Urbild des mutigen Rebellen, der die Befreiung von Unwissenheit und religiös fundierter Unterdrückung einleitet. In der Moderne steht er als Symbolfigur für den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt und die zunehmende Herrschaft des Menschen über die Natur. Daher wird er je nach geschichtsphilosophischem Standort unterschiedlich beurteilt: Für Fortschrittsoptimisten stellt er eine Allegorie der sich emanzipierenden Menschheit dar; Zivilisationskritiker hingegen halten den „prometheischen“ Impuls für zwiespältig oder fragwürdig und problematisieren den Drang des Menschen zu möglichst schrankenloser, gottähnlicher Macht. |
プロメテウス(古代ギリシア語:Προμηθεύς
Promētheús、英語:the forward thinking、the
forethought;強調ラテン語および英語:Prométheus、[pʁoˈmeːtɔɪ̯s]
listenⓘ/?)は、ギリシア神話の登場人物である。プロメテウスの物語は最も有名な文学作品のひとつである。 プロメテウスはタイタン族に属する。他のすべての存在と同様に、神々の父であるゼウスの支配下にある。あるとき、動物の生贄を捧げる際に、彼はゼウスを欺 く策略を弄した。彼は、生贄の動物の価値のない部分だけをゼウスに与え、食用の肉は人間のために取っておいた。なぜなら、人間は彼の弟子だからだ。この罰 として、激怒したゼウスは人間に火の所有を禁じた。そこでプロメテウスは神々の火を盗み、人々に与えた。その結果、プロメテウスはゼウスの命令により、鎖 でつながれコーカサス山脈の荒野に追放された。そこにはいつもワシがやって来てプロメテウスの肝臓を食べたが、肝臓は常に再生した。長い年月が経ってか ら、英雄ヘラクレスがワシを矢で射落とし、プロメテウスをこの苦しみから解放した。最後に、ゼウスはプロメテウスを許し、彼は自由を取り戻した。 火の伝道者であり教師であるプロメテウスは、人類文明の創始者である。神話の一説によると、プロメテウスは半神として、粘土で最初の人間を形作り、人間に 特性を与えた。しかし、この試みは失敗に終わり、その影響として、人類はそれ以来、欠点に苦しめられることになった。神話の伝承によると、プロメテウスの 兄弟の一人で、創造の業に関わった思慮の浅い「後考え屋」のエピメテウスも、これらの欠点の責任を問われている。エピメテウスは慎重な兄の忠告を無視し て、ゼウスが送り込んだ誘惑の女神パンドラと関わったことで、大きな害を引き起こす。 ヘシオドスが記録した最古の古代の伝承では、プロメテウスは狡猾で傲慢な詐欺師であり、その罪に対して当然の報いを受ける。それに対して、詩人アイスキュ ロスに帰される悲劇『プロメテウスに縛られる』では、ティターン族の人物が非常に好意的に描かれている。劇作家はプロメテウスを人類の恩人であり、暴君ゼ ウスの敵として称えている。 古代においても、プロメテウスの運命は文学の題材として、また視覚芸術のモチーフとして人気があった。ルネサンス以降、数多くの詩人、作家、画家、彫刻 家、作曲家がこの題材に取り組んできた。この神話はまた、多くの哲学的考察のインスピレーションともなってきた。宗教的に批判的な観点から見ると、プロメ テウスは、無知と宗教に基づく抑圧からの解放を始める勇敢な反逆者の典型である。現代では、プロメテウスは科学技術の進歩と人間による自然支配の増大の象 徴的人物となっている。そのため、歴史的・哲学的観点によって、プロメテウスに対する評価は異なる。進歩を信じる楽観主義者にとっては、彼は解放された人 類の寓話の象徴である。一方、文明の批判者にとっては、「プロメテウス的」衝動は二面性があり、疑問の余地があると考えられ、人間が神のような力をできる だけ制限なく求めるという衝動を問題視する。 |
Antike In der Götterwelt Homers kommt Prometheus nicht vor. Die älteste überlieferte Version des Mythos findet sich in den Werken des Epikers Hesiod, die im späten 8. Jahrhundert v. Chr. entstanden sind. Auf Hesiods Angaben fußt die freie literarische Gestaltung des Stoffs in der athenischen Bühnendichtung des 5. Jahrhunderts v. Chr. Diese frühesten schriftlich fixierten Fassungen der Sage wurden für die Folgezeit wegweisend. Die älteste überlieferte Gestalt des Mythos bei Hesiod Hesiod behandelte den Mythos ausführlich in seiner Theogonie[1] und in dem Gedicht Werke und Tage.[2] Dabei hielt er sich aber nicht durchgängig an den chronologischen Ablauf und deutete manches nur an. Er konzentrierte sich auf die wirkungsvolle Ausmalung einzelner Szenen, denn die Grundzüge der mythischen Handlung waren seinem Publikum bereits vertraut.[3] Nach Hesiods Darstellung ist Prometheus einer der vier Söhne des Titanen Iapetos und der Okeanide Klymene. Seine Mutter ist eine der dreitausend Töchter des Gewässergottes Okeanos, den Hesiod ebenfalls zu den Titanen zählt, und der Tethys, der Schwester und Gattin des Okeanos. Die Brüder des Prometheus sind der trotzige Atlas, der gewalttätige und ruhmbegierige Menoitios sowie Epimetheus, der „Nachherbedenkende“, dessen sprechender Name seine Torheit anzeigt: Epimetheus handelt, bevor er nachdenkt. Damit ist er das Gegenteil des umsichtigen „Vorherbedenkers“ Prometheus, den Hesiod als gewandten, listigen Planer charakterisiert. Als Meister der schlauen Überlegung und Voraussicht kontrastiert Prometheus mit seinem unvernünftigen Bruder.[4] Der Göttervater Zeus beherrscht die ganze Welt, seit er zusammen mit seinen Brüdern Poseidon und Hades in einem gigantischen Kampf, der „Titanomachie“, eine Gruppe von Titanen besiegt hat.[5] Von den Menschen fordert er die regelmäßige Opferung von Nutztieren. Prometheus als Beschützer der Menschheit möchte ihr die Belastung durch die Opferpflicht ersparen.[6] Auf einer Versammlung in der Stadt Mekone (Sikyon) schließt Zeus mit den Sterblichen eine Vereinbarung über die Opferpflicht. Von jedem geschlachteten Tier soll ein Teil den Göttern dargebracht werden. Stellvertretend für die Menschheit vollzieht Prometheus in Mekone das erste Opfer als maßgebliches Muster für die Zukunft. Um seinen Schützlingen zu helfen, greift er zu einer List. Er schlachtet ein Rind und verteilt es auf zwei Haufen, einen größeren aus den Knochen, die er kunstvoll aufschichtet, und einen kleineren aus dem Fleisch. Den kleinen Haufen bedeckt er mit der Haut, den großen überzieht er mit einer Fettschicht. Dann bittet er Zeus arglistig, den Haufen zu wählen, der ihm besser gefalle. Der Göttervater merkt, dass er überlistet werden soll, gibt aber vor, sich täuschen zu lassen. Nach seinem Willen soll die Hinterlist erst ausgeführt werden und dann die gebührende Strafe finden. Daher wählt er den großen Haufen und entfernt die Bedeckung. Beim Anblick der Knochen ergrimmt er. Nun gilt für alle künftigen Zeiten als vereinbart, dass nur die ungenießbaren Teile der Opfertiere den Göttern dargebracht werden müssen und das Fleisch dem menschlichen Verzehr dienen soll. Aus Zorn über das Täuschungsmanöver versagt der Göttervater den Menschen den Gebrauch des Feuers. Damit ist ihnen die Verwendung von Brennholz unmöglich gemacht und der Weg zu einem zivilisierten Leben versperrt, und sie können sich ihres Anteils am Rind nicht erfreuen.[7] Nun greift Prometheus wiederum ein. Um den Menschen dennoch das Feuer zu verschaffen, stiehlt er im Himmel etwas Glut, verbirgt sie im hohlen, trockenen Stängel des Riesenfenchels und bringt sie zur Erde. Darauf leuchtet dort ein weithin sichtbares Feuer auf. Damit wird Zeus vor vollendete Tatsachen gestellt, das Geschehene lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Beim Anblick der Flammen wird der Göttervater von heftigem Zorn erfasst.[8] Der überlistete Himmelsherrscher beschließt, sich sowohl an der Menschheit als auch an dem trotzigen Titanen zu rächen. Von seinem eigenen Racheplan ergötzt bricht er in Gelächter aus. Zunächst befiehlt er dem technisch und künstlerisch hochbegabten Schmiedegott Hephaistos, aus Erde die Gestalt einer überaus schönen Jungfrau zu schaffen und ihr Leben zu verleihen. Anschließend wird das neue Geschöpf reich geschmückt, jede der olympischen Gottheiten stattet es mit einer besonderen Gabe oder Fertigkeit aus. Die Jungfrau erhält alles, was zu vollendeter Schönheit und Anmut gehört, aber auch Verschlagenheit und einen betrügerischen Charakter. Sie wird Pandora – „die über alle Gaben Verfügende“ – genannt. Im Auftrag des Zeus führt der Götterbote Hermes Pandora dem törichten Epimetheus zu, der sie aufnimmt, obwohl Prometheus ihn gewarnt hat, niemals ein Geschenk von Zeus anzunehmen. Die Unheilbringerin öffnet die sprichwörtliche „Büchse der Pandora“, ein verschlossenes Gefäß, das alle Übel, von denen die Menschen bisher verschont waren, sowie ἐλπίς elpís, deutsch ‚die Erwartung‘ oder ‚die Voraussicht‘[9] enthält. Es handelt sich um einen Krug oder ein Fass mit Deckel. Sowie Pandora den Deckel hebt, schweben die Übel hinaus. Nur elpís bleibt im Gefäß zurück, das wieder verschlossen wird. Seither wird die Menschheit von unzähligen Plagen – insbesondere Krankheiten – heimgesucht. Zu den neuen Übeln zählt auch, dass die Männer viel Kummer von schlechten Frauen erleiden müssen, die mit ihrer Selbstsucht und Faulheit ihren Gatten zur Last fallen.[10] Eine noch härtere Strafe trifft Prometheus. Zeus lässt ihn an einem Pfosten oder einer Säule anketten und sendet ihm einen Adler, der jeden Tag seine Leber frisst, die sich nachts wiederum erneuert, da der Titan unsterblich ist. Später setzt jedoch der Held Herakles, ein Sohn des Zeus, der Folter ein Ende, indem er den Adler tötet. Dabei handelt er mit Billigung seines göttlichen Vaters, denn Zeus gönnt seinem berühmten Sohn den zusätzlichen Ruhm dieser Tat, und das ist ihm wichtiger als sein Groll gegen den widerspenstigen Titanen. Allerdings wird Prometheus bei Hesiod nicht von den Fesseln befreit; die Strafe der Ankettung bleibt bestehen, sie ist offenbar ewig.[11] Laut Fragmenten eines heute großenteils verlorenen, traditionell Hesiod zugeschriebenen Frauenkatalogs ist Deukalion, der Held der griechischen Sintflutsage, ein Sohn des Prometheus.[12] Den Hintergrund von Hesiods Verständnis des Mythos bildet die Sonderstellung des Menschen im Kosmos. Aus der Sicht des Dichters ist die Menschheit aus einer engen Bindung an die Götterwelt und aus einem paradiesischen Urzustand herausgetreten und in eine Daseinsform gelangt, die von den Mühseligkeiten der Arbeit bestimmt ist. Die List des Prometheus steht für die Entfernung von den Göttern. Das Ergebnis ist eine Verselbständigung des Menschen, die Entstehung einer eigenen menschlichen Lebenswelt, die freilich in eine übergreifende kosmische Gesetzlichkeit eingeordnet bleibt.[13] Umgestaltung in den Dramen des 5. Jahrhunderts v. Chr. Aischylos, einer der erfolgreichsten Dramatiker der kulturellen Blütezeit Athens, brachte den Sagenstoff mehrmals auf die Bühne. Zuerst schrieb er ein Satyrspiel, ein heiteres Stück über den Feuerraub mit dem Titel Prometheus der Feueranzünder, das heute verloren ist. Es bildete den Abschluss einer Tetralogie, einer aus drei Tragödien und dem Satyrspiel bestehenden Vierergruppe von Dramen, mit der Aischylos 472 v. Chr. im alljährlichen Dichterwettkampf siegte. Später entstand Der befreite Prometheus, ein ernstes Stück über die Befreiungstat des Herakles. Von diesem Bühnenwerk des Aischylos sind nur Fragmente erhalten geblieben, die immerhin eine Teilrekonstruktion des Handlungsablaufs ermöglichen. Außerdem ist der Werktitel Prometheus der Feuerträger überliefert; in der Forschung ist umstritten, ob er sich auf das Satyrspiel bezieht oder auf ein weiteres, unbekanntes Drama des Aischylos.[14] Vollständig erhalten ist die Tragödie Der gefesselte Prometheus (Promētheús desmṓtēs), in der die Bestrafung des Titanen dargestellt wird. Sie wird traditionell Aischylos zugeschrieben, doch in der Altertumswissenschaft wird die Frage ihrer Echtheit seit langem kontrovers diskutiert und ist weiterhin ungeklärt. Einer Hypothese zufolge hat Aischylos’ Sohn Euphorion das Drama verfasst, vielleicht auf der Basis eines von seinem Vater hinterlassenen Entwurfs, und es als dessen Werk ausgegeben.[15] Der befreite Prometheus Herakles (links) befreit Prometheus. Schwarzfiguriges Gefäß, um 490/480 v. Chr., Louvre, Paris In diesem heute verlorenen Schauspiel des Aischylos wird nach dem rekonstruierten Ablauf der angekettete Prometheus von der Erdgöttin Gaia besucht. Sie will ihm zur Begnadigung verhelfen. Vergeblich wünscht sich der Gequälte den Tod, als Gott ist er unsterblich. Erst nachdem er lange unter der Peinigung durch den Adler gelitten hat,[16] erscheint Herakles und erlegt den Raubvogel, doch wagt er es nicht, ohne Erlaubnis des Göttervaters die Fesseln des Gefangenen zu lösen. Die Befreiung wird durch eine weitere Entwicklung ermöglicht: Prometheus hat erfahren, dass Zeus eine Gefahr droht. Der Göttervater beabsichtigt die Nymphe Thetis zu heiraten, da er von ihrer Schönheit ergriffen ist. Eine Weissagung, die Prometheus zu Ohren gekommen ist, besagt jedoch, Thetis werde einen Sohn gebären, der seinen Vater übertreffe. Ein solcher Sohn könnte den Weltherrscher Zeus stürzen, so wie dieser einst seinen Vater Kronos entmachtet hat. Prometheus warnt Zeus, worauf dieser auf die geplante Vermählung verzichtet und den Sträfling aus Dankbarkeit begnadigt. Es kommt zur Versöhnung, der Titan wird von seinen Fesseln befreit und in seinen früheren Stand zurückversetzt.[17] Der gefesselte Prometheus Der Anfang der Tragödie Der gefesselte Prometheus in der Handschrift Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Phil. gr. 197, fol. 145r (erste Hälfte des 15. Jahrhunderts) Die Handlung spielt sich in einer öden Gegend des Skythenlandes ab. Dorthin wird Prometheus als Gefangener gebracht. Hephaistos ist beauftragt, ihn an einen Felsen zu schmieden. Er äußert sein Mitgefühl für den Sträfling, kann sich aber dem Befehl des Zeus nicht widersetzen. Seine Gehilfen sind Kratos und Bia, deren sprechende Namen „Macht“ und „Gewalt“ bedeuten. Bei der brutalen Fesselung, die drastisch beschrieben wird, treibt der unbarmherzige Kratos den zögernden Hephaistos an.[18] Der allein zurückgelassene Prometheus bricht in bittere Klagen über sein Schicksal aus, das er wegen seiner Menschenliebe erleiden müsse. Bald treffen die Okeaniden ein, die geflügelten Töchter des Okeanos, die den grausam Gequälten bemitleiden und die Hartherzigkeit des Zeus beklagen. Ihnen schildert Prometheus die Vorgeschichte. Sie begann mit dem Konflikt zwischen Zeus und den Titanen, die sich seinem Machtanspruch nicht beugen wollten. Die Titanen vertrauten auf ihre gewaltige Kampfkraft und missachteten den Rat des Prometheus, der ihre Niederlage voraussah und ein listiges Vorgehen empfahl. Um nicht mit ihnen zu unterliegen, wechselte Prometheus die Seite. Er schloss sich Zeus an, beriet ihn klug und trug wesentlich zur Sicherung seiner Herrschaft bei. Doch sobald der Sieger unangefochten im alleinigen Besitz der Macht war, erwies er sich als undankbar und wandte sich gegen die Schützlinge seines Helfers: Er plante die Vernichtung der Menschheit. Prometheus konnte jedoch die Verwirklichung dieses Vorhabens verhindern und brachte überdies den Sterblichen das Feuer. Dafür muss er nun die grausame Rache des Machthabers erleiden. Doch Prometheus weiß von einem künftig drohenden Anschlag, der den Untergang des Tyrannen herbeiführen wird, wenn dieser nicht rechtzeitig gewarnt wird. Verraten will er sein Geheimnis nur als Gegenleistung für seine Freilassung, und überdies fordert er Entschädigung für das erlittene Unrecht. Nun erscheint der hilfsbereite Okeanos, der mit Prometheus befreundet ist. Er rät zu Nachgiebigkeit und bietet sich als Vermittler an, stößt damit aber bei Prometheus auf Ablehnung. Darauf macht er sich auf den Heimweg.[19] Erneut setzt die Klage der Okeaniden ein. Der gefesselte Titan schildert ihnen das Ausmaß seiner Wohltaten für die Menschheit, die erst dank seiner Belehrung die Grundlagen der Zivilisation erhalten habe. Er habe den Menschen alle Kenntnisse und Fertigkeiten beigebracht, darunter das Rechnen und Schreiben, die Zähmung der Nutztiere, die Seefahrt, den Bergbau und die Heilkunst. Nun vertraut er auf die „Notwendigkeit“, auf die Macht der Schicksalsgöttinnen, der Moiren, der sogar Zeus unterworfen ist. Sie wird nach seinen Worten eine Wende herbeiführen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.[20] In der nächsten Szene erscheint Io, eine Königstochter, die von Zeus begehrt wurde und daher schwer unter der Eifersucht von dessen Gattin Hera zu leiden hat. Sie ist auf der Flucht. Ausführlich schildert sie ihr trauriges Geschick. Mit Prometheus hat sie gemeinsam, dass sie ebenfalls ein unschuldiges Opfer göttlicher Willkür und Grausamkeit ist. Prometheus sagt ihr voraus, welche Irrfahrten und Nöte ihr noch bevorstehen, macht ihr aber auch Hoffnung auf eine künftige Schicksalswende. Er spricht von seinem Geheimnis, dem drohenden Umsturz, den niemand außer ihm verhindern kann. Dieses Wissen verleiht ihm, dem äußerlich Hilflosen, eine verborgene Überlegenheit über den Herrscher der Welt.[21] Die letzte Szene beginnt mit dem Auftritt des Götterboten Hermes. Zeus hat erfahren, dass sein Gefangener ein wichtiges Geheimnis hütet, und will ihn zwingen, es zu verraten. Vergeblich versucht der Bote, den trotzigen Titanen zum Nachgeben zu bewegen. Prometheus besteht darauf, dass er zuvor freigelassen werden muss, und versichert, dass kein Schlag und keine Folter ihn beugen kann. Darauf droht ihm Hermes eine Steigerung der Qualen an: Prometheus soll, wenn er weiterhin schweigt, erst lange unter einem Felsen lebendig begraben sein; dann soll er hervorgeholt und von dem Adler gequält werden, der ihm jeden Tag gierig einen Fetzen aus dem Leib reißen wird. Doch selbst diese Drohung kann den Gefangenen nicht umstimmen, und der Chor der Okeaniden erklärt sich mit ihm solidarisch. Da schwankt die Erde, Blitz und Donner kündigen den Beginn der neuen göttlichen Strafe an. Bevor Prometheus versinkt, ruft er Aither, den Himmel, zum Zeugen dafür an, dass er ungerecht leidet. Mit diesem Ausruf endet die Tragödie.[22] Interpretation Die beiden Dramen unterscheiden sich stark in ihrer Konzeption und hinsichtlich der beabsichtigten Wirkung. Im Befreiten Prometheus brachte Aischylos seinen Glauben an einen gnädigen Weltenlenker und sein Ideal der Eintracht zum Ausdruck. Er wollte dem Publikum die versöhnungsbereite Haltung des Sträflings, der den Urheber seiner Leiden warnt, vor Augen führen und die Belohnung dieser Ergebenheit durch die Großmut des begnadigenden Gottes verherrlichen. Eine völlig andere Perspektive bestimmt die Handlung des Gefesselten Prometheus. Diese Tragödie ist im Gegensatz zum versöhnlichen Befreiungsdrama des Aischylos von gnadenloser Härte geprägt. Hier erscheint Zeus als grausamer, rachsüchtiger und törichter Despot, und Prometheus ist sein unbeugsamer Widersacher. Dieser Prometheus ist eine edle Idealgestalt: Vorausschauend erteilt er klugen Rat, im Kampf für Gerechtigkeit bleibt er auch unter schwerster Belastung standhaft; uneigennützig opfert er sich für die Menschheit, die ihm alles zu verdanken hat. Offensichtlich gilt ihm die ganze Sympathie des Dichters. Die Herrschaft des Zeus wird mehrmals ausdrücklich als Tyrannis bezeichnet, sogar der Scherge Kratos benennt sie unverhohlen so. Der Göttervater wird als finsterer Usurpator dargestellt; er ist ein erst neuerdings gewaltsam an die Macht gekommener Despot, der weder über Legitimität noch über Herrschertugend verfügt. Als typischer Tyrann ist er brutal, misstrauisch und ungerecht und kennt keine wahre Freundschaft.[23] Der Umgang mit dem Sagenstoff ist in beiden Werken frei und von den Erfordernissen der dramatischen Wirkung bestimmt, die mythische Überlieferung wird durch zusätzliche Akteure und Motive erweitert. Das neu eingeführte Motiv der Zeus drohenden Gefahr, vor der Prometheus ihn warnen kann, spielt in beiden Stücken eine wichtige Rolle, allerdings auf sehr unterschiedliche Weise. Die Handlung des Befreiungsdramas bedarf dieser Ergänzung, weil hier eine von Hesiods Version stark abweichende Fassung des Mythos geboten wird: Prometheus wird nicht nur von der Folter erlöst, sondern vollständig begnadigt. Um diesen Sinneswandel des Zeus plausibel zu machen, fügte der Dichter die rettende Warnung ein: Der Titan weist den Göttervater auf die Gefahr hin, ohne eine Gegenleistung zu fordern, und stimmt ihn damit dankbar und gnädig. Völlig anders verhält sich der Protagonist im Gefesselten Prometheus: Dort hält Prometheus sein Wissen geheim und sieht darin ein Druckmittel gegen Zeus, während dieser ihn seinerseits mit furchtbaren Drohungen einzuschüchtern versucht. Das geheime Wissen macht aus dem äußerlich wehrlosen Gefangenen einen ebenbürtigen Gegenspieler des Weltherrschers; jeder der beiden hat das Schicksal des anderen in der Hand. In der unterschiedlichen Handhabung dieses Motivs zeigt sich der Gegensatz zwischen den beiden Tragödien.[24] Neben sprachlichen, stilistischen und verstechnischen Argumenten stützt vor allem die massive, fundamentale Gotteskritik im Gefesselten Prometheus die Hypothese, dass dieses Werk nicht von Aischylos stammt, sondern von einem unbekannten Autor des späten 5. Jahrhunderts v. Chr., der das Konzept des berühmten Tragikers aufgriff und in seinem Sinn umwandelte. In dem Stück ist alles darauf angelegt, dem Publikum Empörung über die Willkür und Grausamkeit des Himmelsherrschers einzuflößen und den Widerstand gegen ihn zu rechtfertigen. Das widerspricht der Grundhaltung des frommen Aischylos, der das Walten der Götter für legitim und gerecht hielt. Für die Authentizität der Tragödie spricht jedoch, dass die traditionelle Zuschreibung einhellig überliefert ist und in der Antike niemals bezweifelt wurde.[25] Mit dem von Prometheus vereitelten Vorhaben des Zeus, die Menschheit zu vernichten, ist offenbar die „Deukalionische Flut“, eine Sintflut, gemeint. Demnach kannte der Autor des Gefesselten Prometheus eine Version der Deukalionsage, der zufolge Prometheus seinem Sohn Deukalion durch kluge Beratung das Überleben der Flut ermöglichte.[26] Komödie Von der Beliebtheit des Prometheus in der Bevölkerung Athens zeugt sein Auftreten als Figur in der attischen Komödie. Seine Schlauheit brachte ihm wohl in breiteren Schichten Sympathie ein. In der 414 v. Chr. aufgeführten Komödie Die Vögel des Aristophanes präsentiert er sich als Menschenfreund, der bekanntlich alle Götter hasst. Er rät den Menschen, wie sie mit Zeus verhandeln sollen, der gerade von anderen Göttern bedrängt wird und in Schwierigkeiten steckt. Hier ist die traditionelle Rolle des Titanen als trotziger Held ins Gegenteil verkehrt: Ängstlich und nervös versteckt sich Prometheus unter einem Sonnenschirm vor den Blicken des möglicherweise vom Himmel herabschauenden Zeus.[27] Platons Verwertung des Stoffs Prometheus (Mitte, sitzend) erschafft den Menschen. Römischer Sarkophag, um 300, Archäologisches Nationalmuseum, Neapel Der Philosoph Platon ließ in seinem Dialog Protagoras den Sophisten Protagoras einen Mythos von der Entstehung der Menschheit erzählen. Nach dieser Geschichte waren Prometheus und Epimetheus im Auftrag der Götter maßgeblich an der Erschaffung der irdischen Lebewesen beteiligt. Sie sollten die verschiedenartigen Geschöpfe mit allem zur Lebenserhaltung Benötigten ausstatten. Epimetheus übernahm die Aufgabe, den einzelnen Arten die jeweils zum Schutz und zur Nahrungsbeschaffung erforderlichen Mittel und Eigenschaften zuzuteilen. Manchen Tierarten verlieh er Schnelligkeit, anderen Stärke und Wehrhaftigkeit, manchen die Fähigkeit, durch Fliegen zu entkommen oder sich gut zu verstecken; den Beutetieren gab er große Fruchtbarkeit, damit sie nicht ausgerottet würden. Mit dichter Behaarung sorgte er für ungünstige Witterung vor. So brauchte er die vorhandenen Mittel restlos auf. Als schließlich Prometheus die Arbeit seines Bruders überprüfte, musste er feststellen, dass Epimetheus den Menschen vergessen hatte. Dieser war nackt und wehrlos geblieben. So sah sich Prometheus gezwungen, den Göttern das Feuer und technisches Wissen zu stehlen, um den Menschen das Überleben zu ermöglichen. Unzugänglich war ihm aber das Wissen über das soziale Zusammenleben und die Organisation einer staatlichen Gemeinschaft, das in der Burg des Zeus verwahrt wurde und den Menschen daher bis auf weiteres versagt blieb.[28] Bei Platon ist Prometheus kein Rebell, sondern ein Beauftragter der Götter. Den Diebstahl begeht er notgedrungen; der Schuldige ist eigentlich nicht er selbst, sondern sein Bruder, der versagt hat. Damit wird der Konflikt zwischen Zeus und dem Titanen weitgehend ausgeblendet. Diese Darstellung entspricht Platons Frömmigkeitsverständnis; den Göttern darf kein unethisches Verhalten unterstellt werden. Vermutlich verwertete Platon für die Ausführungen seiner Dialogfigur Material des historischen Protagoras, doch ist unklar, inwieweit er in der mythischen Erzählung authentisches Gedankengut des Sophisten wiedergab.[29] Spätere griechische Literatur Im 3. Jahrhundert v. Chr. verfasste der Dichter Apollonios von Rhodos das Epos Argonautika, in dem er seine Version der Argonautensage erzählte. Diesem Mythos zufolge fuhren die Argonauten, eine Schar von Helden, auf dem Schiff Argo von Thessalien nach Kolchis an der Ostküste des Schwarzen Meeres, um dort das Goldene Vlies zu erbeuten. Als sie sich ihrem Ziel näherten, erblickten sie – so Apollonios – das Kaukasus-Gebirge, wo Prometheus an den Felsen gekettet war. Da sahen sie den Adler über ihr Schiff hinwegfliegen, und bald darauf hörten sie die Schmerzensschreie des Titanen, dessen Leber herausgerissen wurde.[30] In Kolchis erlangten sie die Hilfe der zauberkundigen Königstochter Medea. Diese verschaffte ihnen das Zaubermittel „Prometheion“, ein Kraut, das zeitweilig gewaltige Kraft verleiht und unverwundbar macht, wenn man sich damit einreibt. Es wuchs dort, wo der Adler in den Schluchten des Kaukasus das Blut des Prometheus herabträufeln ließ.[31] Der Geschichtsschreiber Diodor, der im 1. Jahrhundert v. Chr. tätig war, deutete die Sage euhemeristisch als Mythifizierung historischer Vorgänge. Nach seiner Interpretation war Prometheus kein Gott, sondern ein Mensch, der in Ägypten als Statthalter einen Bezirk verwaltete. Als der Nil, den die Ägypter wegen seiner reißenden Gewalt „Adler“ nannten, nach einem Dammbruch das Gebiet des Statthalters überschwemmte, wollte sich dieser aus Gram das Leben nehmen, doch der tüchtige Herakles reparierte den beschädigten Damm und brachte damit Prometheus von dem Suizid ab. Aus diesem Vorgang machten Dichter später den Mythos vom fressenden Adler und von der Befreiung des Titanen.[32] Auf solche Weise erklärte Diodor auch den mythischen Feuerdiebstahl: Der historische Prometheus sei der Entdecker der „Feuerhölzer“, der damaligen Form des Feuerzeugs, gewesen.[33] Nach einer abweichenden Version der Überschwemmungserzählung war Prometheus ein König der Skythen, dem es nicht gelang, die Überschwemmung eines Flusses zu verhindern, worauf er von seinen Untertanen gefangen gesetzt wurde; Herakles löste das Problem durch Umleitung des Flusses und befreite den König.[34] In der frühen römischen Kaiserzeit verfasste ein unbekannter Autor das Handbuch der griechischen Mythologie, das unter der Bezeichnung Bibliotheke des Apollodor bekannt ist. Darin findet sich eine Reihe von Angaben zu Prometheus. Als seine Mutter wird hier die Okeanide Asia genannt.[35] Prometheus erscheint in dieser Überlieferung als Vater des Helden Deukalion, den er zur Zeit der „Deukalionischen Flut“ berät. Auf den Rat seines Vaters baut Deukalion das Schiff, mit dem er die Sintflut übersteht.[36] Der Satiriker Lukian von Samosata schrieb im 2. Jahrhundert den Dialog Prometheus, in dem er den mythischen Stoff humoristisch umgestaltete. Hermes und Hephaistos sind beauftragt, den Titanen im Kaukasus anzufesseln. Nachdem sie einen geeigneten schneefreien Felsen gefunden und ihr Werk vollbracht haben, müssen sie noch auf das Eintreffen des Adlers warten. Die Wartezeit verbringen die drei Götter mit einem witzigen Gespräch, in dem der gefesselte Prometheus die Hauptrolle übernimmt. Sie fingieren eine rhetorische Auseinandersetzung vor Gericht. Hermes, der selbst ein listiger Dieb und Gott der Diebe ist, klagt den Sträfling wegen des Opferbetrugs und des Feuerdiebstahls an und beschuldigt ihn, eigenmächtig die Menschen erschaffen zu haben. Die Erschaffung des Menschen erscheint hier als ganz eigenständige Leistung des Titanen. Prometheus hält eine lange Verteidigungsrede, in der er die Anklagepunkte so brillant widerlegt, dass Hermes nichts zu entgegnen weiß. Insbesondere rechtfertigt er seine Erzeugung der Menschheit. Die Existenz der Sterblichen sei für die Götter durchaus vorteilhaft. Erst durch die Kleinheit der Menschen werde die Größe der Götter ins rechte Licht gerückt, und die Beschäftigung mit den Sterblichen vertreibe den Unsterblichen die Langeweile. Dieses Werk Lukians hat den Charakter einer von geistreicher Ironie durchdrungenen rhetorischen Übung.[37] Ein anderer Teil der Prometheussage, die Begnadigung, ist das Thema des ersten Dialogs von Lukians Göttergesprächen, einer Sammlung von Unterhaltungen, in denen sich der Satiriker über die Mythen lustig machte. In diesem kurzen Text verhandelt Prometheus mit Zeus erfolgreich über seine Freilassung.[38] Im 4. Jahrhundert übernahm der römische Kaiser Julian die platonische Version des Mythos, der zufolge Prometheus als Beauftragter der Götter für das Heil der Menschheit sorgte. Julian deutete die Beschaffung des Feuers allegorisch als Ausstattung des Menschen mit der Vernunft.[39] Lateinische Literatur Die Rezeption des Mythos in der lateinischen Literatur begann mit der Tragödie Prometheus des römischen Dichters Lucius Accius, der im 2. und frühen 1. Jahrhundert v. Chr. lebte. Von diesem Werk ist bis auf zwei winzige Fragmente nichts erhalten geblieben.[40] Der Gelehrte Marcus Terentius Varro verfasste in den siebziger oder sechziger Jahren des 1. Jahrhunderts v. Chr. eine menippeische Satire in Dialogform mit dem Titel Prometheus liber (Der freie Prometheus),[41] von der vierzehn kurze Fragmente überliefert sind. Ihnen lässt sich entnehmen, dass vor allem die Rolle des Titanen als Menschenschöpfer aus philosophischer und kulturkritischer Sicht thematisiert wurde. Varro ließ offenbar Prometheus das Schöpfungswerk erläutern und beschrieb den Kulturverfall, der nach seiner Ansicht später eingetreten war. Angesichts dieses Niedergangs erschien das Wirken des Prometheus dem römischen Schriftsteller als fragwürdig.[42] Im Jahr 45 v. Chr. erörterte Marcus Tullius Cicero in seinen Tusculanae disputationes die philosophische Frage, ob der Schmerz ein Übel sei, was von den Stoikern bestritten wurde. Dabei führte er unter anderem die Qual des Prometheus als Beispiel an und zitierte eine poetische Klage des Gefolterten. Es handelt sich um eine lateinische Wiedergabe einer Passage des Befreiten Prometheus des Aischylos. Wahrscheinlich hat Cicero die Verse selbst gedichtet.[43] Zur Zeit des Kaisers Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) lebte der Gelehrte Gaius Iulius Hyginus, zu dessen Werken wahrscheinlich das mythographische Handbuch Genealogiae und das astronomisch-mythographische Handbuch De astronomia zählen. Die Genealogiae wurden früher einem mutmaßlichen späteren Autor gleichen Namens, den man „Hyginus Mythographus“ nannte, zugeschrieben und sind auch unter dem Titel Fabulae bekannt. In beiden Schriften sind Grundzüge der Sage zusammengefasst, in den Genealogiae sehr knapp, in De astronomia ausführlicher. Bei Hyginus ist eine Ausschmückung der Befreiungserzählung überliefert, wonach Prometheus nach seiner Begnadigung auf Befehl des Göttervaters einen Fingerring aus Stein und Eisen als symbolische Fesselung zur Erinnerung an seine Strafe tragen musste.[44] In den Genealogiae als einziger Quelle ist als Name des Adlers Aethon (griechisch Aíthōn) genannt.[45] Eine weitere Zusammenfassung des Stoffs stammt von dem spätantiken Grammatiker Maurus Servius Honoratus, der in seinem Kommentar zu Vergils Eklogen auf die Sage einging. Er stellte Prometheus als außerordentlich scharfsinnigen Kenner der Gestirne dar, der auf dem Kaukasus den Himmel studiert und dann den Assyrern seine Kenntnisse auf diesem Gebiet beigebracht habe. Wie Hyginus erzählte auch Servius von dem Fingerring.[46] Der Dichter Ovid ging in seinen Metamorphosen, die er im ersten Jahrzehnt des 1. Jahrhunderts vollendete, nicht näher auf den Mythos ein. Er erwähnte aber bei der Behandlung der Weltentstehung eine Version, nach der Prometheus Erde, die „Himmelssamen bewahrte“, mit Regenwasser vermischte und daraus die Menschen nach dem Bild der Götter formte.[47] In der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts ging der Dichter Gaius Valerius Flaccus in seinem Epos Argonautica, das die Argonautenfahrt schildert, auch auf das mythische Geschehen um Prometheus ein. Bei ihm werden die Argonauten aus der Ferne indirekt Zeugen der Befreiungstat des Herakles (lateinisch Hercules), deren spektakuläre Auswirkungen in der umgebenden Natur sie wahrnehmen, ohne zu wissen, wer handelt und was vorgeht.[48] Für die Christen stellte die mythische Überlieferung eine Herausforderung dar, weil sie einer untergeordneten und überdies widerspenstigen Gottheit eine wesentliche Rolle bei der Erschaffung des Menschen zuschrieb. Gegen diese Vorstellung wandte sich im Jahr 197 der Kirchenschriftsteller Tertullian, der Gott als den wahren Prometheus bezeichnete.[49] Bei den spätantiken Kirchenvätern hingegen galt Prometheus als Mensch. Im frühen 4. Jahrhundert bezeichnete ihn Laktanz in seiner Epitome divinarum institutionum als Urheber des abscheulichen Götzenkults; er habe das erste Götzenbild angefertigt. Sein plastisches Abbild des Menschen sei so lebensecht gewesen, dass schon seine Zeitgenossen und später die Dichter ihn fälschlich als Schöpfer „lebendiger“ Menschen bezeichnet hätten.[50] Eine andere Erklärung der Schöpfungssage führte im frühen 5. Jahrhundert der Kirchenvater Augustinus an: Prometheus habe als so überragender Weisheitslehrer gegolten, dass man ihm die Fähigkeit zugetraut habe, Menschen aus Lehm zu erschaffen. Dabei nahm Augustinus auf eine Überlieferung Bezug, der zufolge Prometheus ein Zeitgenosse des Propheten Moses war.[51] Eine christliche Umdeutung der Sage nahm auch der spätantike Mythograph Fulgentius in seiner Schrift Mitologiae vor. Er interpretierte den sprechenden Namen des „Vorausdenkers“ Prometheus als Bezeichnung für die Vorsehung Gottes und deutete das vom Himmel heruntergeholte göttliche Feuer als die von der Gottheit eingehauchte menschliche Seele.[52] Kulturgeschichtliche Hintergründe Die sprechenden Namen „Prometheus“ und „Epimetheus“ scheinen darauf zu deuten, dass der „Vorausdenker“ kein altertümlicher Gott war, sondern eine Personifikation des abstrakten Konzepts Voraussicht mit dem Bruder als Kontrastgestalt. Da ihm die Zukunft vor Augen stand, war er zugleich eine Verkörperung der Schläue und Klugheit. Möglich ist aber auch, dass „Prometheus“ ursprünglich ein Beiname einer alten Gottheit war, der sich später durchsetzte, während der eigentliche Name vergessen wurde.[53] Zum ältesten Bestand der Sage gehört die Bedeutung des Feuerraubs als Beginn der Zivilisation. Der Aspekt der Zivilisierung wurde im Lauf der Entwicklung herausgearbeitet und nahm innerhalb der mythischen Tradition an Gewicht zu; aus dem bloßen Dieb wurde ein Wissender und Aufklärer. Als jüngeres Sondermotiv kam die Menschenschöpfung hinzu. Durch die Erweiterungen des Mythos nahm die Rolle des Protagonisten beträchtlich an Bedeutung zu.[54] In dem Mythos und seiner geschichtlichen Entwicklung sind zwei konträre Tendenzen erkennbar: Einerseits erscheint Prometheus als betrügerischer und trotziger Widersacher der höchsten Gottheit, der zu Recht für seine Auflehnung bestraft wird, andererseits als uneigennütziger Wohltäter und Lehrmeister der Menschheit und als tragischer Held, der zum Opfer göttlicher Rachsucht und Willkür wird. Dementsprechend sind die antiken Bewertungen seiner Taten und seines Schicksals unterschiedlich und teils schroff gegensätzlich. Sie drücken verschiedenartige weltanschauliche Grundhaltungen aus und sind zugleich Symptome des kulturgeschichtlichen Wandels.[55] In der ältesten überlieferten Darstellung des Mythos dominiert die fromme Überzeugung, dass es ein Frevel sei, sich gegen den göttlichen Weltherrscher zu stellen. Die Folgen eines solchen verhängnisvollen Fehlers betrachteten die Zeitgenossen Hesiods mit Schauder, die Sichtweise der herrschenden olympischen Götter war die maßgebliche. Diese Beurteilung des mythischen Geschehens wurde auch in weit späteren Zeiten noch vertreten; in der augusteischen Epoche artikulierte sie der Dichter Horaz.[56] Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. machte sich jedoch auch die gegenteilige Einstellung, die Sympathie und Solidarisierung mit dem verfolgten Menschheitswohltäter Prometheus, nachdrücklich geltend. In dieser Entwicklung spiegelte sich das Erstarken einer religionskritischen Strömung und das Aufkommen einer eigenständigen Reflexion über die Gültigkeit ethischer Normen. Der Prometheus-Mythos bot Gelegenheit, die Gerechtigkeit der göttlichen Weltlenkung in Zweifel zu ziehen oder gar offen zu bestreiten. In der „klassischen Epoche“ der griechischen Kulturgeschichte galt das überlieferte Verhalten der olympischen Götter in manchen Kreisen der gebildeten Oberschicht nicht mehr als über menschliche Kritik erhaben. Der Autor des Gefesselten Prometheus scheute sich nicht, Zeus als Tyrannen zu bezeichnen. In seiner demokratisch regierten Heimatstadt Athen war der Tyrannisvorwurf die schärfste Form, in der man Machtausübung kritisieren konnte.[57] Ein wesentlicher Faktor bei der Distanzierung von herkömmlichen religiösen Anschauungen war in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. der Einfluss der als Bildungsbewegung auftretenden Sophistik, der auch im Gefesselten Prometheus spürbar ist. Hinzu kam in der Blütezeit Athens der Stolz auf die kulturellen Leistungen und Errungenschaften, deren Anfänge mit dem Namen des Prometheus assoziiert wurden. Wer in der Folgezeit – wie Platon im 4. Jahrhundert v. Chr. – am Konzept einer guten Weltordnung und einer weisen, wohlwollenden göttlichen Vorsehung festhalten wollte, musste den Konflikt zwischen Zeus und Prometheus abmildern oder herunterspielen. Im Rahmen des kulturellen Wandels wurde der mythische Stoff umgestaltet und neu interpretiert.[58] In manchen Fällen spiegelt sich in der Bewertung des zivilisatorischen Aspekts das Geschichtsbild des Beurteilenden. Wer wie Hesiod kulturpessimistisch eingestellt war, an die heile Welt eines anfänglichen Goldenen Zeitalters glaubte und den Geschichtsverlauf in erster Linie als Verfallsprozess wahrnahm, der neigte zu einer ambivalenten oder negativen Einschätzung des Anfangs der Zivilisation. Ganz negativ fiel auch das Urteil der zivilisationsfeindlichen Kyniker aus. Sie sahen im Feuerraub den Beginn einer Fehlentwicklung, die zu Verweichlichung und Genusssucht geführt habe. Wer hingegen wie der Autor des Gefesselten Prometheus einen Fortschrittsoptimismus pflegte und den Urzustand der Menschheit für armselig und tierartig hielt, der sah in Prometheus den großen Wohltäter, dem alle bedeutenden Errungenschaften zu verdanken seien.[59] Prometheus (links, sitzend) erschafft den Menschen; neben ihm stehend Athene. Römischer Sarkophag, um 240, Louvre, Paris Unbekannt ist der Ursprung der Rolle des Prometheus als Kunsthandwerker und Schöpfer, der zuerst die Tiere und dann auch die ersten Menschen aus Lehm erschuf. Jedenfalls ist hier sehr altes Sagenmaterial verarbeitet, wobei die Funktion einer altertümlichen Schöpfergottheit auf Prometheus übertragen wurde. Teils hieß es, er habe nur den menschlichen Körper geformt und für die Beseelung habe die Göttin Athene gesorgt, teils galt er als alleiniger Schöpfer des ganzen Menschen. Die wohl frühesten Bezeugungen dieses Zweiges des Mythos finden sich in „äsopischen“ – dem Erzähler Äsop zugeschriebenen – Fabeln, die allerdings nur in später Überlieferung vorliegen und daher nicht in ihrer ursprünglichen Gestalt fassbar sind. Falls tatsächlich Äsop der Urheber oder Erzähler zumindest einer der Fabeln war, war dieser Stoff bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. verbreitet; belegt ist er aber erst ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. In einer äsopischen Fabel kommt das auch von Platon verwendete Motiv vor, dass zuerst die Tiere geformt wurden und dann nicht mehr genug Stoff für die Menschen übrig war. Unzulänglichkeiten der menschlichen Natur und das Vorkommen von Homosexualität werden in der Fabelliteratur auf Unachtsamkeiten zurückgeführt, die Prometheus bei der Schöpfung unterlaufen seien.[60] |
古代 ホメロスの神々の世界には、プロメテウスは登場しない。 現在まで伝わっている神話の最古のバージョンは、紀元前8世紀後半に書かれた叙事詩詩人ヘシオドスの作品に見られる。 紀元前5世紀のアテナイの舞台詩の素材を文学的に自由に脚色したものは、ヘシオドスの情報を基にしている。 これらの最古の書かれたバージョンは、その後の時代における指針となった。 ヘシオドスが語った神話の最古の現存するバージョンは、 ヘシオドスは『神統記』[1]と詩『仕事と日々』[2]で神話を詳細に扱っている。しかし、彼は全体を通して年代順に追っているわけではなく、いくつかの 出来事についてはほのめかしているだけである。彼は、神話のプロットの大まかな概要がすでに聴衆に知られていたため、個々の場面を効果的に描くことに集中 した。 ヘシオドスの記述によると、プロメテウスはタイタン族のイアペトスとオケアノス族のクリュメネーの4人の息子の1人である。彼の母親は、水の神オケアノス の3000人の娘の1人であり、ヘシオドスはオケアノスをタイタン族の1人として数えている。また、テティスはオケアノスの姉妹であり妻である。プロメテ ウスの兄弟には、反抗的なアトラス、暴力的で栄光を求めるメネオティオス、そしてその名が示すように愚かであるエピメテウスの3人がいる。エピメテウスは 考える前に行動する。この点が、思慮深く「先見の明のある」プロメテウスとは対照的である。プロメテウスは、賢明な洞察力と先見の明の持ち主であり、その 点で、非合理的な弟とは対照的である。 神々の父であるゼウスは、弟のポセイドンとハーデスとともにタイタン族と戦った「タイタン戦争」と呼ばれる巨大な戦いでタイタン族を打ち負かした後、全世 界を支配した。[5] 彼は人間に対して定期的に家畜を犠牲にするよう要求した。 人類の守護者であるプロメテウスは、人間に犠牲の負担を負わせたくなかった。[6] メコーネ(シキオン)の都市での集会で、ゼウスは人間たちと犠牲に関する合意を結ぶ。屠殺された動物の一部は神々に捧げられることになった。メコーネで、 プロメテウスは人類を代表して最初の犠牲を捧げ、将来の決定的な模範を示した。彼は、自分の弟子たちを助けるために策略を用いた。彼は牛を屠殺し、骨の大 きな山と肉の小さな山に分ける。 彼は、小さな山を皮で覆い、大きな山を脂肪の層で覆う。 そして、彼はずる賢くゼウスに、どちらの山が良いか選ぶように頼む。 神々の父は自分がだまされることに気づいていたが、だまされたふりをした。神々の父は、その欺瞞がまず実行され、その後で適切な罰を受けるべきであると考 える。そのため、彼は大きな山を選び、覆いを取る。骨の山を見て、彼は怒りを露わにする。この時点から、神々に捧げるのは犠牲の動物の食用に適さない部分 のみとし、肉は人間が消費すべきであると合意される。この欺瞞に怒ったゼウスは、人類が火を使うことを禁じた。これにより、人々は薪を使うことができなく なり、文明的な生活への道が閉ざされ、牛を食べる楽しみも奪われた。 今、プロメテウスが再び介入する。それでも人間たちに火を与えるため、彼は天からいくつかの残り火を盗み、巨大なウイキョウの乾燥した茎の空洞部分に隠 し、それを地球にもたらした。すると、遠くからでも見える炎が灯った。ゼウスは、すでに起こってしまった事態を突きつけられる。賽は投げられたのだ。後戻 りはできない。炎を目にしたゼウスは激しい怒りに駆られた。[8] 騙された天空の支配者は、人間と反抗的な巨人に対して復讐することを決意する。復讐の計画に満足した彼は、思わず笑い声を上げた。まず、芸術と技術の両方 に秀でた鍛冶の神ヘパイストスに命じて、粘土で非常に美しい乙女の像を作り、生命を与えるよう命じた。そして、オリンポスの神々がそれぞれ特別な才能や技 能を授け、その新しい生き物を豊かに飾り立てた。この乙女は完璧な美と優雅さのすべてを受け継ぐが、同時に狡猾さと欺瞞的な性格も備える。彼女は「あらゆ る贈り物を持つ者」という意味のパンドラと呼ばれる。神々の使者であるヘルメスは、ゼウスの代理として愚かなエピメテウスのもとへパンドラを導く。プロメ テウスはゼウスからの贈り物を受け取ってはならないとエピメテウスに警告していたが、彼はパンドラを受け入れる。不幸の使者であるパンドラは、人々がこれ まで免れてきたあらゆる災厄と「希望」を意味する「エルピス(ギリシャ語で「期待」または「予見」)」を封じた「パンドラの箱」を開けてしまう。パンドラ の箱とは、蓋のついた水差しまたは樽のことである。パンドラが蓋を開けると、災厄が飛び出してくる。エルピシスだけが器に残り、再び蓋が閉じられた。それ 以来、人類は数え切れないほどの災厄に悩まされることになった。特に病気である。新たな災厄のひとつは、利己的で怠惰なために夫にとって重荷となる悪い妻 によって、男性が多くの悲しみを味わわなければならないことである。 プロメテウスにはさらに厳しい罰が下される。ゼウスは彼を柱に鎖で縛り付け、不死身の巨人であるため毎晩生まれ変わる彼の肝臓を毎日鷲に食べさせる。しか しその後、ゼウスの息子である英雄ヘラクレスが鷲を殺し、拷問に終止符を打つ。そうすることで、彼は神の父の承認を得て行動した。ゼウスは有名な息子にこ の行為の栄光を授け、このことは手に負えない巨人に対する彼の憤りよりも彼にとって重要であった。しかし、ヘシオドスの記述では、プロメテウスは縛めから 解放されることはなく、彼を鎖でつなぐという罰は残ったままであり、それは明らかに永遠に続く。 ヘシオドスに帰属する伝統的な女性カタログの断片によると、ギリシア洪水神話の英雄であるデウカリオンはプロメテウスの息子である。 宇宙における人間の特別な位置が、ヘシオドスの神話理解の背景となっている。詩人の視点では、人類は神々の世界との密接な絆から、楽園のような原初の状態 から抜け出し、労働の苦難によって規定される存在形態に到達した。プロメテウスの策略は、神々との距離を表している。その結果、人間は解放され、独自の人 間世界が出現した。それは確かに、より大きな宇宙秩序の一部ではあるが。 紀元前5世紀のドラマにおける変容 アテナイ文化の全盛期に最も成功した劇作家の一人であるアイスキュロスは、この物語を何度も上演した。彼はまず、火の盗難を題材にした軽快な作品であるサ テュロス劇『プロメテウス、火の創造者』を書き、これは現在では失われている。これは、3つの悲劇とサテュロス劇の4つの劇からなる4部作の完結編であ り、アイスキュロスは紀元前472年の詩のコンテストでこの4部作で勝利を収めた。第二作『解放されたプロメテウス』はヘラクレスの功業を描いた重厚な作 品である。エウリピデスの作品は断片しか現存していないが、それらからプロットの部分的復元が可能である。さらに、「火の伝道者プロメテウス」というタイ トルも伝わっている。これはサテュロス劇を指すのか、それともアイスキュロスの別の、知られていない劇を指すのかについては、研究者たちの間で議論があ る。14] 巨人族の罰が描かれた悲劇『プロメテウスに縛られた』(Promētheús desmṓtēs)は完全に保存されている。伝統的にアイスキュロスの作品とされているが、古代研究においては、その真偽については長い間論争の的となっ ており、未だに結論は出ていない。 一つの仮説によると、アイスキュロスの息子エウフォリオスが、おそらくは父親の残した草稿を基にこの劇を書き、自分の作品として発表したのではないかと考 えられている。 プロメテウス解放 プロメテウスを解放するヘラクレス(左)。 黒像式容器、紀元前490年/480年頃、ルーヴル美術館、パリ エウリピデスのこの作品は失われてしまったが、再構成された出来事の順序によると、鎖につながれたプロメテウスのもとに大地の女神ガイアが訪れる。彼女は 彼を助けて恩赦を受けさせようとしていた。苦しめられながらも、神であるために不死であることを嘆くプロメテウスは、死を願う。長い間、鷲の苦しみ [16]に苦しめられた後、ようやくヘラクレスが現れ、猛禽を殺す。しかし、神々の父の許可なしに、ヘラクレスは囚人を解放する勇気を持てない。解放はさ らなる展開によって可能となる。プロメテウスはゼウスが危険にさらされていることを知ったのだ。神々の父は、テティスの美しさに魅了され、彼女と結婚しよ うと考えている。しかし、プロメテウスの耳に入った予言によると、テティスは父親を超える息子を産むという。その息子は、かつてゼウスが父クロノスを倒し たように、世界の支配者であるゼウスを倒す可能性がある。プロメテウスはゼウスに警告し、ゼウスは結婚計画を断念し、恩赦として囚人を釈放した。和解が成 立し、タイタンは縛めから解き放たれ、以前の地位に復帰した。 プロメテウス 縛め 悲劇の始まり 鎖につながれたプロメテウス 写本 ウィーン、オーストリア国立図書館、Cod. Phil. gr. 197, fol. 145r (15世紀前半) 舞台はスキタイの不毛の地。プロメテウスは囚人としてそこに連れてこられた。ヘパイストスはプロメテウスを岩に鎖でつなぐよう命じられていた。彼は囚人に 同情を示したが、ゼウスの命令には逆らえない。彼の助手は、名前が「力」と「暴力」を意味するクレイオスとビアである。容赦なく描写される残酷な足かせの 場面で、冷酷なクレイオスはためらうヘファイストスをせきたてる。 一人残されたプロメテウスは、人間への愛のために自分が受ける運命について悲痛な嘆きを漏らす。やがて、オケアノスの娘たちである翼のあるオケアノイドた ちが現れ、プロメテウスを不憫に思い、ゼウスの冷酷さを嘆く。プロメテウスは、その経緯を語った。 ゼウスとタイタン族の対立から始まった。タイタン族は、プロメテウスの権力要求を拒否した。タイタン族は、自分たちの巨大な戦闘力を信じており、プロメテ ウスの助言を無視した。プロメテウスは、タイタン族の敗北を予見し、狡猾なアプローチを推奨していた。プロメテウスは、タイタン族とともに敗北を免れるた めに、味方を変えた。彼はゼウスに味方し、賢明な助言を与え、彼の支配を確固たるものにするのに大きく貢献した。しかし、勝利者が権力を独占するとすぐ に、彼は恩知らずとなり、助けた者の後援者に敵対した。すなわち、彼は人類の滅亡を企てたのだ。しかし、プロメテウスは、この計画が実現するのを阻止し、 また、人間に火をもたらした。そのために、彼は今、支配者の残酷な復讐に苦しまなければならない。しかし、プロメテウスは、もし彼が時間内に警告されなけ れば、暴君の没落をもたらすであろう将来の攻撃を知っている。彼は、解放の見返りとしてのみ、自分の秘密を明かすつもりであり、また、自分が受けた不正に 対する補償も要求している。今、プロメテウスの友人であるオケアノスが現れ、助けを申し出る。彼は降参して仲裁役になるよう勧めたが、プロメテウスは申し 出を断った。そして、彼は家路についた。 オケアノス族は再び嘆き悲しんだ。鎖につながれたタイタンは、人類に対する自身の善行の大きさを語った。それは、彼が教えたおかげで文明の基礎が築かれた というものだった。彼は人間にあらゆる知識と技術を教えた。計算や文字の書き方、家畜の飼い方、航海術、採鉱術、治療法などである。今、彼は「必要」を信 じている。運命の女神たち、すなわちゼウスさえも従う運命の女神たち、フェイトの力を信じている。彼によると、時が来れば、彼女が変化をもたらすという。 次の場面では、ゼウスの愛を求められ、その結果妻ヘラの嫉妬をひどく買って苦しめられた王女イオが登場する。彼女は逃亡中である。彼女は自身の悲しい運命 を詳しく語る。彼女はプロメテウスと共通点がある。彼女もまた、神の恣意性と残酷さの無実の犠牲者だからだ。プロメテウスは彼女に待ち受ける危険と放浪を 予言するが、同時に彼女の運命が将来好転する希望も与える。彼は、自分以外には阻止できない差し迫った革命という秘密を語る。この知識が、一見無力な彼 に、世界の支配者に対する隠された優位性をもたらす。 最後の場面は、神々の使者ヘルメスの登場で始まる。ゼウスは、捕虜が重要な秘密を握っていることを知り、それを吐かせようと迫る。使者は、反抗的なタイタ ンに降伏するよう説得を試みるが無駄だった。プロメテウスは、まず自分を解放しなければならないと主張し、殴打や拷問では決して屈しないと断言する。それ に対しヘルメスは、苦痛をさらに増すことをほのめかす。もし彼が沈黙を続けるなら、プロメテウスはまず大きな岩の下に生き埋めにされ、その後、岩から引き 出されて鷲に拷問されるだろう。鷲は毎日、彼の身体から貪欲に肉片を引きちぎるだろう。しかし、この脅し文句でも囚人の考えを変えることはできず、オケア ノスの合唱団は彼との連帯を宣言する。すると大地が揺れ、稲妻と雷鳴が新たな神の罰の始まりを告げる。プロメテウスは沈む前に、不当な苦しみの証人として 天空のアイテルに呼びかける。この叫びとともに悲劇は幕を閉じる。 解釈 この2つの作品は、その構想と意図する効果において大きく異なっている。エウリピデスの『犠牲を捧げられたプロメテウス』では、劇作家は世界の慈悲深い支 配者に対する信念と、調和の理想を表現している。彼は、苦しみから逃れるために作者に警告を発する囚人の和解的な態度を観客に示し、恩赦を与える神の寛大 さを通じて、この献身的な行為の報いを称えようとした。『プロメテウスに縛られた』のプロットは、まったく異なる視点で決定されている。アイスキュロスの 解放の和解劇とは対照的に、この悲劇は容赦のない厳しさによって特徴づけられている。ここでは、ゼウスは残酷で執念深く愚かな専制君主として描かれ、プロ メテウスは彼の屈しない敵対者として描かれている。このプロメテウスは高潔な理想であり、彼は賢明な助言を与え、最も厳しい圧力下でも正義のために戦い続 け、すべてを捧げた人類のために無私無欲で自己犠牲を払う。詩人が彼に共感していることは明らかである。ゼウスの統治は繰り返し暴政と表現され、子分のク ロノスはそれを公然と暴政と呼んでいる。神々の父は暗い簒奪者として描かれ、彼は最近になって武力によって権力を手に入れた専制君主であり、正当性も支配 者の徳も持ち合わせていない。典型的な暴君として、彼は残忍で疑い深く、不正であり、真の友情を知らない。 素材の扱われ方は両作品で自由であり、劇的な効果の要件によって決定される。神話の伝統は、追加の登場人物やモチーフによって拡張されている。新たに導入 された、ゼウスを脅かす危険というモチーフは、プロメテウスがゼウスに警告できるというもので、両劇において重要な役割を果たしている。解放劇の筋書きに は、この追加が必要である。なぜなら、ヘシオドスの神話とは大きく異なる神話のバージョンが提示されるからだ。プロメテウスは拷問から解放されるだけでな く、完全に赦される。ゼウスの心変わりを納得させるために、詩人は救済の警告を挿入した。タイタンは見返りを求めずに神々の父に危険を指摘し、それによっ て父に感謝と優雅さを印象づける。『鎖につながれたプロメテウス』の主人公の行動は全く異なる。プロメテウスは自分の知識を秘密にしておき、それをゼウス に対する交渉材料として利用する。一方、ゼウスは恐ろしい脅し文句でプロメテウスを威嚇しようとする。秘密の知識によって、外見上は無防備な囚人が世界の 支配者と対等の立場となり、お互いが相手の運命を握っている。このモチーフの扱われ方の違いから、2つの悲劇の対照性が明らかになる。 言語、文体、技術的な論点に加え、『プロメテウス』における神への大規模かつ根本的な批判は、この作品がアイスキュロスではなく、5世紀後半の無名の作者 が、有名な悲劇詩人のコンセプトを引用し、独自の解釈でそれを表現したものであるという仮説を裏付けるものである。この劇は、天を支配する者の専制と残虐 性に対して観客の怒りを喚起し、彼に対する抵抗を正当化するように構成されている。これは、神々の支配を正当かつ公正であると考えていた敬虔なアイスキュ ロスの基本的な姿勢とは矛盾する。しかし、この悲劇の原作が古代において疑われることなく、一様に受け継がれてきたという事実が、その真実性を裏付けてい る。 ゼウスが人類を滅ぼそうとした計画は、プロメテウスによって阻止されたが、これは明らかにデウカリオンの大洪水を指している。したがって、『プロメテウス を縛る』の作者は、デウカリオンの伝説の1つを知っており、それによるとプロメテウスは賢明な助言によって、自分の息子デウカリオンが大洪水を生き延びる ことを可能にした。 喜劇 アテナイの人々にとってプロメテウスが人気であったことは、彼がアッティカ喜劇の登場人物として登場していることからも明らかである。彼の狡猾さは、おそ らく社会の幅広い層に親しまれたのだろう。紀元前414年に上演されたアリストファネスの喜劇『鳥』では、彼は、周知の通り、あらゆる神々を嫌う博愛主義 者として登場する。彼は、他の神々から嫌がらせを受け、困っているゼウスとどのように交渉すべきかを人間たちに助言する。ここでは、反抗的な英雄としての ティタンの伝統的な役割が逆転している。プロメテウスは、空から見下ろしているかもしれないゼウスの視線から、傘の下に隠れておびえながら、神経質になっ ている。 プラトンによるプロメテウスという主題の扱い (中央、座っている)プロメテウスが人間を創造する。ローマ時代の石棺、300年頃、ナポリ国立考古学博物館 プラトンは対話篇『プロタゴラス』の中で、詭弁家プロタゴラスに人類の起源に関する神話を語らせている。この神話によると、プロメテウスとエピメテウスは 神々の代理として地上の生物を創造した。彼らは、さまざまな生物が生命を維持するために必要なものをすべて提供することになっていた。エピメテウスは、個 々の種に必要な保護手段や特性を割り当てるという任務を引き受けた。彼は、ある動物種には素早さを、また別の動物種には強さと自己防衛能力を与え、さらに 別の動物種には飛翔して逃げる能力や隠れる能力を与えた。また、捕食動物には絶滅しないよう高い繁殖力を与えた。分厚い毛皮で、好ましくない気象条件を確 保した。このようにして、彼は利用可能な手段をすべて使い果たした。プロメテウスがようやく弟の仕事を点検したとき、エピメテウスが人間のことを忘れてい たことに気づいた。人間は裸で無防備なままだった。そのためプロメテウスは、人間が生き延びるために、神々から火と技術的知識を盗むことを余儀なくされ た。しかし、社会的な共存や国家共同体の組織に関する知識は彼には手の届かないものであり、それはゼウスの城に保管されていたため、当分の間、人間には利 用できない状態であった。 プラトンにおけるプロメテウスは反逆者ではなく、神々の代理人である。彼は必要に迫られて盗みを犯したのであり、真の犯人は彼自身ではなく、失敗した彼の 兄弟である。このため、ゼウスとティターンの間の対立はほとんど見えなくなっている。この説明は、プラトンの神への信仰の理解と一致している。神々は非倫 理的な行動を非難されてはならないのだ。おそらく、プラトンは対話劇の登場人物の発言に、歴史的なプロタゴラスの素材を使用したのだろうが、神話の物語の 中で、彼がどこまでソフィストの真の考えを再現したのかは不明である。 ギリシャ文学のその後 紀元前3世紀、詩人アポロニオス・ロドスは叙事詩『アルゴナウティカ』を著し、アルゴ号の冒険を彼自身の解釈で語った。この神話によると、英雄の一団であ るアルゴ号の乗組員は、黄金の羊毛を手に入れるために、テッサリアから船アルゴ号で黒海東岸のコルキスへと向かった。目的地に近づくと、アポロニオスによ ると、プロメテウスが岩に鎖でつながれているコーカサス山脈が見えた。船の上空をワシが飛んでいくのが見え、ほどなくして巨人の肝臓が引きちぎられるとき の痛みの叫び声が聞こえた。30] コルキスでは、魔法に長けた王女メデイアの助けを借りた。彼女は彼らに魔法の薬「プロメテイオン」を提供した。これは、一時的に強大な力を与え、肌に塗る と無敵になる薬草である。この薬草は、鷲がプロメテウスの血をコーカサス山脈の峡谷に滴らせた場所に生えていた。 紀元前1世紀に生きた歴史家ディオドロスは、この神話を歴史的事件の神話化と解釈した。彼の解釈によると、プロメテウスは神ではなく、エジプトの地方を総 督として治めていた人間であった。エジプト人が「ワシ」と呼ぶほど荒々しい暴れっぷりを見せるナイル川が、ダムの決壊により知事の管轄区域を氾濫させたと き、彼は悲嘆のあまり自らの命を絶とうとしたが、有能なヘラクレスが破損したダムを修復し、プロメテウスの自殺を思いとどまらせた。この出来事を基に、後 に詩人たちは「火を喰らうワシ」と「タイタン族の解放」という神話を創作した。32] このように、ディオドロスは神話上の「火の盗難」についても説明している。すなわち、歴史上のプロメテウスは「薪」、すなわち当時使われていたライターの 形を発見した人物であった。33] 別の説によると 洪水神話の逸脱したバージョンによると、プロメテウスはスキタイの王で、川の氾濫を防ぐことができず、その結果、臣民に投獄された。ヘラクレスは川の流れ を変えることで問題を解決し、王を解放した。 初期のローマ帝国時代には、作者不明の著者がギリシャ神話のハンドブックを著し、アポロドロスの『図書館』として知られている。この著作にはプロメテウス に関する多くの詳細が記載されている。オケアノスの娘アシアが彼の母親としてここで名指されている。この伝承では、プロメテウスは英雄デウカリオンの父親 として登場し、デウカリオン洪水の際に彼に助言を与えている。父の助言に従って、デウカリオンは大洪水を生き延びるための船を建造した。 風刺作家ルシアン・サモサタは2世紀に『プロメテウス』という対話を著し、神話の素材をユーモラスに再構成した。ヘルメスとヘファイストスは、コーカサス 山脈でタイタンを鎖で縛る任務を課せられる。彼らは雪のない適当な岩を見つけ、作業を終えた後、鷲が来るのを待たねばならなかった。3人の神々は、鎖につ ながれたプロメテウスが主役となる機知に富んだ会話で待ち時間を過ごした。彼らは法廷で修辞学的な討論を演じた。自身も抜け目のない盗賊であり、盗賊の神 でもあるヘルメスは、詐欺と火の盗難の罪で囚人を告発し、さらに、独断で人間を創造した罪でも告発する。人間創造は、ここでは完全に独立した巨人の功績と して描かれている。プロメテウスは、自分の弁護のために長い演説を行い、その中で告発を鮮やかに論破し、ヘルメスは反論の余地がない。特に、彼は人類創造 の正当性を主張している。神々にとって、人間の存在は非常に有益である。人間の小ささによってのみ、神々の偉大さが際立つ。そして、人間への関心は、不死 者の退屈を追い払う。ルシアンのこの作品は、機知に富んだ皮肉に満ちた修辞的練習の性格を持っている。37] プロメテウス伝説の別の部分である「猶予」は、神々の会話というルシアンの対話集の最初の対話の主題であり、その対話集では風刺家が神話を茶化している。 この短い文章では、プロメテウスはゼウスと交渉して自分の解放に成功する。38] 4世紀には、ローマ皇帝ユリアヌスがプラトン版の神話を採用し、それによればプロメテウスは神々の代表として人類の救済を確実にした。ユリアヌスは火を手に入れたことを寓話的に解釈し、人間に理性が授けられたことを意味した。 ラテン文学 ラテン文学における神話の受容は、紀元前2世紀から1世紀初頭に生きたローマの詩人ルキウス・アキウスによる悲劇『プロメテウス』から始まった。この作品は、2つの小さな断片を除いて、何も残っていない。 紀元前70年代または60年代に、学者マルクス・テレンティウス・ヴァロは『プロメテウス・リベル』(自由なプロメテウス)という題名の、対話形式のメ ニッペイ風風刺を著した。[41] 14の短い断片が現存している。 これらの断片から、巨人族が人間を創造したという役割が、哲学的および文化批判的な観点から議論の主題であったことがわかる。ヴァッロはプロメテウスに創 造行為を説明させ、その後に起こったと彼が考える文化の衰退について描写させたようである。この衰退を前にして、ローマの作家はプロメテウスの行動を疑問 視した。 紀元前45年、マルクス・トゥッリウス・キケロは『トスカリナエ・ディスプティケ』の中で、苦痛は悪であるかという哲学的問題について論じている。 彼は、プロメテウスの苦悩を例として挙げ、苦悩する男の詩的な嘆きを引用している。これは、アイスキュロスの『縛られざるプロメテウス』の一節をラテン語 に訳したものである。おそらくキケロ自身が詩を書いたものと思われる。 学者ガイウス・ユリウス・ヒュギーヌスは、皇帝アウグストゥス(紀元前27年から紀元14年)の治世時代に生きた。彼の作品には、神話事典 『Genealogiae』と天文学事典『De astronomia』が含まれていると思われる。『系図』は、後に同じ名前の著者が書いたものとされていたが、その著者は「神話作家ヒュギーヌス」と呼 ばれており、『寓話』というタイトルでも知られている。この2つの作品は、サガの主な特徴を非常に簡潔にまとめたもので、『系図』では『天文学』よりも簡 潔にまとめられている。ヒュギーヌスは、解放の物語について、より詳細なバージョンを保存している。それによると、プロメテウスは執行猶予の後、神々の父 の命令により、自身の処罰を象徴する足かせとして、石と鉄でできた指輪を身に着けなければならなかった。唯一の出典として、鷲のエートン(ギリシャ語名: アイソン)の名が挙げられている。この物語の別の要約は、後期古代の文法学者マウルス・セルヴィウス・ホノラトゥスによるもので、彼はヴェルギリウスの 『牧歌』の注釈の中でこの物語を取り上げている。彼はプロメテウスを、非常に鋭い洞察力を持つ星の鑑定家として描き、プロメテウスはコーカサス山で空を研 究し、その知識をアッシリア人に教えたと述べた。ヒュギーヌスと同様に、セルヴィウスも指環について語っている。[46] 詩人オウィディウスは、1世紀の最初の10年間に完成させた『変身物語』の中で、神話についてそれ以上の詳細には触れていない。しかし、世界の創造につい ての記述の中で、プロメテウスが「天の種子を保管していた」大地を手に入れ、雨水と混ぜ合わせ、神々の姿に似せて人間を創り出すのにそれを使ったという一 説に言及している。 1世紀後半には、詩人ガイウス・ヴァレリウス・フラックスも、アルゴ号の航海を描いた叙事詩『アルゴナウティカ』の中で、プロメテウスにまつわる神話的な 出来事を扱っている。彼によると、アルゴ号の乗組員たちは、誰が何をしているのかを知らずに、間接的にプロメテウスの解放を遠くから目撃した(その行為の 壮大な影響が周囲の自然に現れた形で)。 キリスト教徒にとって、神話の伝統は挑戦的なものであった。なぜなら、神話では、人間の創造において重要な役割を従属的で手に負えない神に帰しているから である。197年には、教会の作家テルトゥリアヌスがこの考えに反対し、神を真のプロメテウスと呼んだ。49] それに対して、古代末期の教会の父たちはプロメテウスを人間とみなした。4世紀初頭、ラクタンティウスは著書『神学要約』の中で、プロメテウスを忌まわし い偶像崇拝の創始者と描写し、彼が最初の偶像を作ったと述べた。彼の人間像はあまりにも生き写しであったため、同時代の人々や後の詩人たちでさえ、彼を 「生きている」人間の創造者と誤って表現した。50] 創造神話のもう一つの説明は、5世紀初頭に教会の父アウグスティヌスによって提示された。プロメテウスは卓越した知恵の教師と考えられていたため、人々は 彼が粘土から人間を作り出すことができると信じた。アウグスティヌスは、プロメテウスが預言者モーセと同時代であったとする伝承について言及している。 51] この神話は、古代末期の神話学者フルゲンティウスが著書『ミトロギア』で再解釈している。彼は、「先見者」プロメテウスという印象的な名前を神の摂理の象 徴と解釈し、彼が天から引きずりおろした神聖な火を、神が人間に吹き込んだ魂と解釈した。 文化史的背景 意味深い名前「プロメテウス」と「エピメテウス」は、「先見の明」が古代の神ではなく、先見の明という抽象概念の擬人化であり、その兄弟が対照的な人物で あることを示しているように思われる。未来が彼の目の前にあったため、彼はまた、狡猾さと賢さの体現でもあった。しかし、「プロメテウス」という名前は、 もともと古代の神の異称であり、後にそれが一般的になり、実際の名前は忘れ去られたという可能性もある。 この神話の最も古い部分は、火の盗難が文明の始まりであるという意味である。文明の側面は、発展の過程で詳しく説明され、神話の伝統の中で重要性を増して いった。単なる泥棒が、知識を持つ者、啓発者となったのである。人間の創造は、より最近の特別なモチーフとして付け加えられた。神話の拡大に伴い、主人公 の役割は重要性が大幅に増した。 神話とその歴史的発展には、2つの相反する傾向が認められる。すなわち、プロメテウスは、最高神に対して欺瞞的で反抗的な敵対者として現れ、その反抗行為 に対して正当な罰を受ける一方で、無私無欲の恩人、人類の教師、そして神の執念深さと恣意性の犠牲となる悲劇の英雄として現れる。それゆえ、彼の功績と運 命に対する古代の評価は異なり、時には激しく対立する。それらは異なるイデオロギー的態度を示しており、文化史的変化の兆候でもある。 現存する最古の神話の記述は、世界の神聖な支配者に逆らうことは冒涜であるという敬虔な信念に支配されている。ヘシオドスの同時代の人々は、そのような運 命的な過ちを犯した場合の結果を想像して戦慄し、オリンポスの神々による支配の視点が決定打となった。この神話上の出来事に対する評価は、ずっと後の時代 にも依然として維持されていた。アウグストゥス時代には、詩人ホラティウスがそれを明確に表現している。56] しかし、紀元前5世紀からは、迫害された人類の恩人であるプロメテウスに対する同情と連帯という、正反対の態度もまた、強く主張されるようになった。この 発展は、宗教に対する批判の潮流が強まったことと、倫理規範の妥当性に関する独立した考察が現れたことを反映している。プロメテウスの神話は、神による世 界の統治の正義に疑問を投げかけ、あるいはそれを公然と否定する機会を提供した。ギリシャ文化史上の「古典時代」において、オリンポスの神々の伝統的な行 動は、教養ある上流階級の一部では、もはや人間の批判の対象とは考えられなくなっていた。『プロメテウスを縛る』の著者は、ゼウスを暴君と呼ぶことをため らわなかった。民主的に統治されていた故郷アテナイでは、暴君という非難は権力の行使を批判する最も鋭い形であった。 紀元前5世紀後半に従来の宗教的信仰から離れていった主な要因は、教育運動として登場したソフィストたちの影響であり、彼らは『プロメテウス』にも顕著に 登場している。さらに、アテナイの全盛期には、プロメテウスの名に始まる文化的な功績や業績に対する誇りがあった。続く時代において、善き世界秩序や賢明 で慈悲深い神の摂理という概念を維持したいと望む者、例えば紀元前4世紀のプラトンなどは、ゼウスとプロメテウスの間の対立を和らげたり、軽視したりする 必要があった。文化の変化に伴い、神話の素材は再加工され、再解釈された。 場合によっては、歴史観が文明の評価に反映されることもある。ヘシオドスのように文化に対して悲観的な見方をしていた人々は、理想的な最初の黄金時代を信 じ、歴史の流れを主に衰退の過程として捉えていたため、文明の始まりに対して複雑な、あるいは否定的な評価を下す傾向があった。反文明的なキニク派の判断 もかなり否定的であった。彼らは、火の盗用を誤った方向への始まりと見なし、それが女々しさや快楽主義につながったと考えた。一方、『プロメテウスに縛ら れた』の著者のように、進歩に対して楽観的な見方を持ち、人類の原初の状態を惨めで動物的なものとみなす人々は、プロメテウスを、あらゆる重要な功績の恩 人である偉大な恩人であると見なした。 プロメテウス(左、座っている)が人間を創り出す。彼の隣に立っているのはアテナ。ローマ時代の石棺、240年頃、ルーヴル美術館、パリ 最初に動物たちを、そして粘土で最初の人間を創造した職人であり創造主としてのプロメテウスの役割の起源は不明である。いずれにしても、非常に古い神話の 素材がここで加工され、古代の創造神の役割がプロメテウスに移された。ある説では、彼は人間の肉体のみを形作り、魂は女神アテナが与えたとされるが、一方 で、人間全体を創造したのは彼だけだったという説もある。この神話の一分野の最も古い証拠は、語り部アイソップに帰される寓話「アイソップ物語」に見られ るが、しかし、それは後の版でのみ入手可能であり、したがって、その本来の形では理解できない。もしイソップが少なくとも寓話のひとつを実際に執筆または 語った人物であるならば、この素材はすでに紀元前6世紀には流通していたことになるが、記録としては紀元前4世紀から存在する。イソップ寓話では、プラト ンも用いたモチーフが現れ、まず動物が形作られ、その後、人間を作るための材料が十分に残っていなかったというものである。人間性の欠陥と同性愛の発生 は、プロメテウスが創造の際に犯したとされる不注意に起因すると、寓話文学では説明されている。[60] |
Kult Kultische Verehrung scheint Prometheus nur in Athen in größerem Ausmaß genossen zu haben. Nach einer umstrittenen Hypothese war er der Schutzgott mancher Handwerker, insbesondere der Töpfer.[61] In dem Akadḗmeia genannten Hain im Nordwesten von Athen außerhalb der Stadtmauer befand sich im 5. Jahrhundert v. Chr. ein Prometheus-Altar. Von dort ging ein Fackellauf in die Stadt aus, der Wettkampfcharakter hatte und jährlich am Festtag des Gottes stattfand. Die Festlichkeiten dienten der Vergegenwärtigung und wohl auch der rituellen Erneuerung des Aktes, mit dem Prometheus das Feuer gebracht hatte.[62] Prometheus wird von Herakles (rechts) befreit; links der erlegte Adler. Relief (um 150) im Museum von Aphrodisias Ikonographie Griechische, etruskische und römische Künstler und Kunsthandwerker – vor allem Vasenmaler, Bildhauer und Gemmenschneider – schufen zahlreiche Abbildungen von Szenen aus der Prometheussage. Für gewöhnlich erscheint der Titan als Mann reifen Alters, meist bärtig. Als Gefesselter ist er in der Regel nackt. Die im Lauf der Zeit schwankende Beliebtheit einzelner Motive lässt Wandlungen des Publikumsgeschmacks erkennen. Die ältesten bildlichen Darstellungen stammen aus der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. Sie alle zeigen die Bestrafung; der Adler fliegt oder verzehrt die Leber des Gefesselten. Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde das Sujet der Erlegung des Adlers sehr geschätzt, dann trat es für längere Zeit in den Hintergrund. Beim römischen Kunstpublikum stießen Bestrafung und Befreiung auf beträchtliches Interesse.[63] Der Akt des Feuerdiebstahls fand in der bildenden Kunst sehr wenig Beachtung. Häufiger wurde Prometheus als Überbringer des Feuers dargestellt, und zwar gewöhnlich in einer wohl aus dem heute verlorenen Satyrspiel des Aischylos stammenden Szene: Er übergibt das kostbare Gut nicht den Menschen, sondern den Satyrn.[64] Prometheus (rechts, sitzend) erschafft den Menschen und beseelt ihn durch Berührung mit zwei Fingern; links Athene. Marmorrelief von einem römischen Sarkophag, 3. Jahrhundert, Louvre, Paris Ein beliebtes Motiv war ab der Epoche des Hellenismus die Schöpfertätigkeit des Titanen. Man pflegte seine mächtige Gestalt zusammen mit einem oder mehreren kleinfigurigen Menschen wiederzugeben. Die ersten Abbildungen finden sich auf Gemmen der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. In der römischen Kaiserzeit wurde die Komposition erweitert: Die Göttin Athene kam als Mitwirkende hinzu. Sie setzt die Seele in Gestalt eines Schmetterlings in den von Prometheus modellierten Menschenkörper ein.[65] In der kaiserzeitlichen römischen Sarkophagplastik war der Mythos ein geschätztes Thema, wobei die Erschaffung des Menschen im Vordergrund stand. Ein um 220 geschaffener Prometheussarkophag stellt die einzelnen Szenen des Ablaufs der Sagenhandlung dar.[66] Auf einem Sarkophagfragment aus dem 3. Jahrhundert erweckt Prometheus eine Menschenfigur zum Leben, indem er sie mit ausgestrecktem Mittel- und Zeigefinger berührt; diese Art der Beseelung wurde in einer Reliefdarstellung des biblischen Menschenschöpfungsakts auf einem christlichen Sarkophag der beginnenden Spätantike übernommen. Auch sonst zeigen sich ikonographische Übereinstimmungen zwischen den Prometheussarkophagen und einer Gruppe von christlichen Sarkophagen des 4. Jahrhunderts.[67] Mittelalter und Frührenaissance Im Mittelalter wussten die Gebildeten West- und Mitteleuropas relativ wenig von dem Mythos, denn die Hauptquellen (Hesiod, Tragödie, Platon, Lukian) waren ihnen nicht zugänglich; immerhin kannten manche Gelehrte beträchtliche Teile des in antiken Handbüchern überlieferten Stoffs. Man fasste Prometheus als historische Person auf. Er galt als großer Entdecker, und ihm wurden die ersten plastischen Abbilder des menschlichen Körpers zugeschrieben. Seine Rolle als menschenfreundlicher Widersacher der Gottheit, die schlecht in das christliche Weltbild passte, wurde weitgehend ignoriert. In der Mythographie wurde die Sage symbolisch ausgelegt. Dort erscheint Prometheus als überaus kluger Naturforscher, und der fressende Adler symbolisiert die Mühsal übermäßiger Anstrengungen bei der Erforschung der Bewegungen der Himmelskörper. Man glaubte, die Erzählung vom Feuerdiebstahl im Himmel sei entstanden, weil Prometheus die Ursache des Blitzschlags herausgefunden habe; dank seinem Verständnis dieses himmlischen Feuers habe er den Feuergebrauch eingeführt.[68] Einen Sonderfall bildet der Gelehrte Alexander Neckam, der um 1200 ein grammatisches und lexikalisches Handbuch mit dem Titel Corrogationes Promethei (Sammlungen des Prometheus) verfasste. Dort bezeichnete er sich selbst als neuen Prometheus; er sah sich als Kulturbringer, der mit seinem Werk Ungebildeten vielfältigen Unterricht erteile. Mit dieser Selbstbeschreibung nahm erstmals ein Mensch für sich selbst die Rolle des Titanen in Anspruch. Hier zeigt sich der Beginn einer Entwicklung, die dazu führte, dass aus Prometheus eine Identifikationsfigur wurde, ein Muster für die Menschheitsgeschichte und das aktuelle Leben der Menschen.[69] In der Frührenaissance zeigten die italienischen Humanisten ab etwa der Mitte des 14. Jahrhunderts Interesse an dem Stoff. Francesco Petrarca (1304–1374) kannte eine Version des Mythos, in der Prometheus nicht von einem Adler, sondern von einem Geier gequält wird; es handelt sich um eine Variante, die schon in der römischen Kaiserzeit bezeugt ist und in der Neuzeit öfters rezipiert wurde. Petrarca meinte, die Legende habe einen historischen Kern, der darin bestehe, dass Prometheus die Einsamkeit des Kaukasus aufgesucht habe, um in unermüdlichem Forscherdrang die Rätsel der Welt zu lösen. Der fressende Vogel symbolisiere die Anstrengung des Forschers, die ihn schwäche.[70] Dieser Ansicht war auch Petrarcas Freund Giovanni Boccaccio (1313–1375), der in seiner Schrift Genealogia deorum gentilium eine ausführliche Beschreibung und neuartige Auslegung des Mythos vorlegte. Boccaccio nahm einen „zweifachen“ Prometheus an, da in der mythischen Überlieferung zwei verschiedene Personen vermengt seien. Der erste Prometheus sei Gott als Schöpfer des „natürlichen“ Menschen. Er habe seinem Geschöpf Leben und den Verstand eingehaucht, aber ihm keine Bildung vermittelt. Daher sei der natürliche Mensch unwissend gewesen und habe wie ein Tier gelebt. Der Urheber der Zivilisation sei der zweite Prometheus gewesen, ein weiser Mann, der beschlossen habe, die Barbarei der Menschheit zu beenden. Unter dem Feuer sei die Klarheit des Wissens zu verstehen, das dieser Kulturbringer von Gott bezogen und den Menschen gebracht habe. Mit der Begründung der Zivilisation habe er den Menschen gleichsam neu erschaffen. Der zweite Prometheus sei in Wirklichkeit nicht nach der Beschaffung des „Feuers“ zur Strafe im Kaukasus angekettet worden, sondern habe sich vor seiner Großtat freiwillig dort aufgehalten, um einsam Studien zu treiben. Mit dem quälenden Adler seien die anstrengenden Gedanken gemeint, mit denen er sich dort geplagt habe.[71] Boccaccios durchweg positives Bild des vermenschlichten Kulturhelden Prometheus erweist ihn als Vorläufer späterer Renaissance-Humanisten wie Giovanni Pico della Mirandola, die den Geist des weisen, kreativen und insofern gleichsam göttlichen Menschen verherrlichten. Ähnlich dachte der Schriftsteller Filippo Villani, ein jüngerer Zeitgenosse Boccaccios. Er sah in Prometheus das Sinnbild des bedeutenden Künstlers. Die bildende Kunst ahme die Natur nach und sei somit eine Nachschöpfung nach dem Vorbild von Gottes Werk. Dieser Gedanke liege der antiken Legende vom erschaffenden Prometheus zugrunde.[72] Prometheus als Schöpfer. Buchmalerei von Leonardo da Besozzo, 1435/1442. Collezione Crespi, Museo Diocesano, Mailand Der Philosoph Marsilio Ficino (1433–1499), der an die Tradition des antiken Platonismus anknüpfte, deutete die Qual des vom Geier gepeinigten Prometheus als Symbol für die generelle Lage des Menschen. Dieser sei als irdisches Wesen an die Materie gefesselt, bemühe sich vergeblich um die Lösung der Welträtsel und leide unter seiner geistigen Unzulänglichkeit. Zwar sei der Mensch in den Besitz des himmlischen Feuers der Vernunft gelangt, doch gerade dies mache ihn unglücklich, da ihm die letzte Wahrheit dennoch verborgen bleibe. Ähnlich äußerte sich Ficinos Mäzen, der Florentiner Staatsmann und Dichter Lorenzo il Magnifico (1449–1492). Er verherrlichte das mythische Goldene Zeitalter, dem Prometheus ein Ende gesetzt habe, da er zu viel habe wissen wollen. Mit seinem unmäßigen Forscherdrang habe er die Menschheit beunruhigt und um ihre frühere glückliche Daseinsweise gebracht.[73] |
カルト プロメテウスは、アテネにおいてのみ、カルト的崇拝を大いに楽しんでいたようである。物議を醸す仮説によると、彼は一部の職人、特に陶芸家の守護神であっ たという。アテネの北西、城壁の外側にあるアカデメイアと呼ばれる林には、紀元前5世紀にプロメテウスの祭壇があった。そこから聖火リレーが都市に向けて 開始され、それは競争的な性格を持ち、神の祝祭日に毎年行われた。この祭りは、プロメテウスが火をもたらした行為を視覚化し、おそらくは儀式的にその行為 を更新する役割を果たしていた。 プロメテウスはヘラクレス(右)によって解放される。左側には、殺された鷲。アフロディシアス博物館にあるレリーフ(紀元150年頃)。 図像 ギリシア、エトルリア、ローマの芸術家や職人、特に壺画家、彫刻家、宝石彫刻家たちは、プロメテウス神話の場面を描いた数多くの作品を制作した。 通常、プロメテウスは成熟した年齢の男性として描かれ、通常は髭を生やしている。 鎖につながれているプロメテウスは、通常裸である。 時代によって個々のモチーフの人気が変動していることは、人々の好みの変化を示している。最古の絵画表現は、紀元前7世紀中頃にさかのぼる。それらはすべ て処罰の場面を描いており、鷲が飛んでいるか、あるいは縛られた男の肝臓を食らっている。紀元前6世紀には、鷲を殺すという主題が非常に高く評価されてい たが、その後長い間、背景に埋もれてしまった。処罰と解放は、ローマの芸術愛好家たちの間で大きな関心を呼んだ。 火を盗む行為は視覚芸術ではほとんど注目されなかった。むしろプロメテウスは火の伝道者として描かれることが多く、通常はアイスキュロスのサテュロス劇に由来すると思われる場面で、人間ではなくサテュロスに貴重な贈り物を与えている。 プロメテウス(右、座っている)は、2本の指で触れることで人間を創り出し、生命を与える。左はアテナ。ローマ時代の石棺の大理石レリーフ、3世紀、ルーヴル美術館、パリ ヘレニズム時代から、巨人の創造的な活動は人気のモチーフであった。巨人の強大な姿を、1体または複数の小規模な人間像とともに描くことが一般的であっ た。最初の図は、紀元前4世紀後半の宝石に描かれている。ローマ帝国時代には、構図が拡大され、女神アテナが参加者に追加された。アテナは、プロメテウス が作った人体に、魂を象徴する蝶を挿入する。 ローマ帝国時代の石棺彫刻では、この神話は人気のある主題であり、人間の創造が前景化されていた。220年頃に制作されたプロメテウスの石棺には、この神 話の物語の各場面が描かれている。3世紀の石棺の断片では、プロメテウスが 中指と人差し指を伸ばして触れることで、命を吹き込んでいる。この身体に生命を吹き込む方法は、古代末期のキリスト教の石棺に描かれた聖書の天地創造の場 面を描写したレリーフにも採用されている。プロメテウスの石棺と4世紀のキリスト教の石棺群の間には、図像学的な類似点も見られる。 中世と初期ルネサンス 中世では、西欧および中欧の教養ある階級の人々は、主な情報源(ヘシオドス、悲劇、プラトン、ルシアン)にアクセスできなかったため、この神話についてほ とんど知らなかった。しかし、一部の学者は古代のマニュアルに記された資料の相当な部分を知っていた。プロメテウスは歴史上の人物と見なされていた。彼は 偉大な探検家と考えられ、人体のプラスチック製模型を最初に作った功績を認められていた。 キリスト教的世界観とは相容れない、神々に対するヒューマニストとしての彼の役割は、ほとんど無視されていた。 神話学者たちは、この物語を象徴的に解釈した。 彼らの解釈では、プロメテウスは非常に賢い自然学者として登場し、天体の動きを研究する際に過剰な努力をすることの苦労を象徴する鷲が現れる。天上の火を 盗んだという話は、プロメテウスが雷の原因を発見したために起こったと考えられていた。この天上の火を理解したおかげで、彼は火の利用を導入したのだ。 特別な例としては、1200年頃に文法と語彙のマニュアル『Corrogationes Promethei(プロメテウスのコレクション)』を著した学者のアレクサンダー・ネッカムがいる。彼はそこで自らを「新しいプロメテウス」と称し、自 らの作品によって無学な人々にさまざまな教訓を授ける文化の伝道者であると自認した。この自己認識によって、初めてある人物が自らにタイタンの役割を主張 した。これがプロメテウスが同一視される人物となり、人類の歴史の模範となり、現代人の生活の一部となる発展の始まりとなった。 初期ルネサンス期には、14世紀半ば頃からイタリアの人文主義者たちがこの主題に関心を寄せるようになった。フランチェスコ・ペトラルカ(1304年- 1374年)は、プロメテウスが鷲ではなくハゲタカに苦しめられるという神話の一説を知っていた。これはローマ帝国時代からすでに知られていた異説であ り、近代にもしばしば採用された。ペトラルカは、プロメテウスが世界の謎を解き明かすために、コーカサスの孤独を求め、たゆまぬ研究を続けたという伝説の 核心部分を信じていた。その猛禽は、研究者の努力を象徴し、その努力が彼を弱らせる。70] これは、ペトラルカの友人であるジョヴァンニ・ボッカッチオ(1313年-1375年)の見解でもあり、彼は著書『異教徒の神々の系譜』の中で、この神話 について詳細な記述と斬新な解釈を示している。ボッカッチオは、神話の伝統の中で2人の異なる人物が混同されていたため、「2重の」プロメテウスを想定し た。最初のプロメテウスは、「自然な」人間を創造した神である。彼は被造物に生命と理性を与えたが、教育は与えなかった。そのため、自然な人間は無知で、 動物のように暮らしていた。文明の創始者は2番目のプロメテウスであり、野蛮な人間を終わらせることを決意した賢者であった。火とは、この文化の伝道者が 神から授かり、人類にもたらした知識の明晰さであると理解されるべきである。文明の創始により、彼は人類を再創造したのである。第二のプロメテウスは、火 を手に入れた後、処罰としてコーカサスに実際に鎖でつながれたわけではなく、むしろ偉大な功績を成し遂げる前に、孤独の中で研究を続けるために自ら進んで そこへ赴いた。苦しめる鷲とは、そこで彼が自らを苦しめた激しい思考を指している。71] ボッカッチオが描く、人間味のある文化の英雄プロメテウスは、一貫してポジティブなイメージであり、賢明で創造的な、つまり神聖な人間としての精神を称賛 した、後のルネサンスの人文主義者、ジョヴァンニ・ピコ・デッラ・ミランドーラの先駆者であることを証明している。ボッカッチオの同時代人である作家フィ リッポ・ヴィッラーニも、同様の考えを持っていた。彼はプロメテウスを偉大な芸術家の象徴と見なしていた。視覚芸術は自然を模倣し、神の作品を模した再現 である。この考え方は、創造者としてのプロメテウスの古代伝説の根底にある。 創造者としてのプロメテウス。レオナルド・ダ・ベゾッツォによる彩飾写本、1435年/1442年。ミラノ、クレスピ・コレクション、司教区博物館 古代プラトン主義の伝統を継承した哲学者マルシリオ・フィチーノ(1433年-1499年)は、プロメテウスの苦悩を人間の一般的な状況の象徴と解釈し た。地上の存在である彼は物質に縛られ、世界の謎を解くために無駄な努力をし、知的な不十分さから苦しむ。人間は天上の理性の火を手に入れたが、究極の真 実は依然として隠されたままであるため、まさにこのことが人間を不幸にする。フィチーノの後援者であったフィレンツェの政治家であり詩人でもあったロレン ツォ・イル・マニフィコ(1449年~1492年)も、同様の見解を示している。彼は、プロメテウスが余りにも多くのことを知りたがったために終焉を迎え たという神話上の黄金時代を称賛した。プロメテウスは、その過剰な科学的探究心によって人類を混乱させ、人類がかつて享受していた幸福な生活を奪ってし まったのだ。 |
Frühe Neuzeit In der Frühen Neuzeit war die Rezeption der mythischen Überlieferung von einer stark erweiterten Quellenbasis und von der Auseinandersetzung mit der Symbolik des Kulturschöpfers und Zivilisationsbegründers geprägt. Dabei spaltete sich die herkömmliche Deutungstradition durch Umformungen und Neuinterpretationen in verschiedenartige Zweige auf. In einer Fülle von literarischen und künstlerischen Bearbeitungen zeigte sich die fortdauernde Fruchtbarkeit des Stoffs. Die Urteile über Prometheus schwankten zwischen Verherrlichung seiner Fähigkeiten und Leistungen und scharfem Tadel an seinem Übermut und an den Folgen der ihm zugeschriebenen kulturhistorischen Weichenstellung. Kritik entzündete sich zum einen an seiner Rolle als Initiator eines als problematisch wahrgenommenen Zivilisationsprozesses, zum anderen an seinem selbstbewussten Auftreten gegenüber der herrschenden Gottheit. In der Emblematik wurde die harte Bestrafung als Folge seiner Verwegenheit dargestellt und als abschreckendes Beispiel genutzt; die Lehre daraus sei, dass der Mensch nicht aus vermessener Neugier versuchen solle, in Gottes Geheimnisse einzudringen.[74] Im späten 18. Jahrhundert führte die Bewegung von Sturm und Drang zu einer neuen Wertschätzung der Gestalt des Titanen, der nun als rebellisches Genie dem Zeitgeschmack entsprach und entsprechend verherrlicht wurde.[75] Prometheus als Schöpfer des ersten Menschen. Buchmalerei in einer Handschrift von Ovids Metamorphosen in französischer Übersetzung. Oxford, Bodleian Library, Douce 117, fol. 9r (erste Hälfte des 16. Jahrhunderts) Einen bedeutenden, aber erst spät in die Breite wirkenden Impuls erhielt die neuzeitliche Rezeption durch die Wiederentdeckung des im Mittelalter außerhalb des Byzantinischen Reichs unbekannten Gefesselten Prometheus. Schon 1423 war die wichtigste Handschrift von Konstantinopel nach Florenz gelangt, 1518 erschien der erste Druck des griechischen Originaltextes. Es folgten ab 1555 lateinische Übersetzungen. Dennoch schenkten die Humanisten des 16. Jahrhunderts diesem Drama wenig Beachtung, es entsprach nicht ihrem Geschmack. Oft bezogen sie ihre Kenntnisse aus mythographischen Handbüchern. Im 17. Jahrhundert nahm das Interesse an der Sage deutlich ab. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Gefesselte Prometheus ins Italienische, Englische, Französische und Deutsche übertragen.[76] Philosophie Der humanistische Philosoph Charles de Bouelles präsentierte 1510/1511 in seiner Schrift De sapiente Prometheus als Urbild des Weisen, des Menschen im eigentlichen Sinne, der sich dank seinem Intellekt über seinen ursprünglichen Naturzustand erhebe, die gesamte Welt erforsche und im Himmel – der geistigen Welt – das Kostbarste von allem erlange, das Feuer der Weisheit, das er dann zur Erde bringe. Auch Pietro Pomponazzi (1462–1525) identifizierte die mythische Figur mit dem Philosophen und Naturforscher, der sich ausschließlich der Wissenschaft widme und beim Ringen um die Lösung der Welträtsel Qualen erleide wie der antike Held, sowohl durch seine geistige Mühsal als auch durch die Verachtung und die Verfolgungen, denen er in einer verständnislosen Umgebung ausgesetzt sei.[77] Giordano Bruno schrieb in einem 1585 veröffentlichten satirischen Dialog, Prometheus habe das Feuer entwendet, um das Licht in der Vernunft zu entzünden. Dieser Mythos sei Metapher für dasselbe Thema wie die biblische Erzählung von Adam, der die Hände ausgestreckt habe, um die verbotene Frucht vom Baum der Wissenschaft zu pflücken. Bruno war der Überzeugung, Wissen werde erlangt, indem man es „jage“ oder „stehle“. Dazu sei erforderlich, dass der Mensch das göttliche Verbot übertrete und der Gottheit den Anspruch auf exklusives Wissen streitig mache. Nicht die eselhafte Geduld und der Gehorsam der Christen, sondern die Jägertugenden der Aufmerksamkeit und des schnellen Zugreifens führten zum Erfolg.[78] Francis Bacon widmete dem Titanen das Kapitel Prometheus oder Die Lage des Menschen in seiner 1609 publizierten Schrift über antike Weisheit. Ausführlich beschrieb er aus seiner Sicht die Bedeutung einzelner Episoden des Mythos, dessen Hauptziel es sei, den Menschen als Mittelpunkt und Zweck des ganzen Universums zu zeigen. Bacon ging von einer Version der Prometheussage aus, die in antiken Quellen überliefert ist, aber erst durch das 1551 gedruckte mythographische Handbuch des Gelehrten Natale Conti einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden war. Nach Bacons Wiedergabe dieser Erweiterung der Legende erwiesen sich die Menschen als undankbar, nachdem Prometheus ihnen den Gebrauch des Feuers gezeigt hatte: Sie begaben sich zu Jupiter (Zeus) und klagten ihren Wohltäter bei ihm an. Als der Göttervater und die übrigen Götter von dem Diebstahl erfuhren, zürnten sie aber keineswegs, sondern waren sogar über das Geschehene entzückt. Sie ließen den Menschen nicht nur das Feuer, sondern machten ihnen ein weiteres Geschenk: die ewige Jugend. In übermäßiger Freude luden die Menschen diese Gabe auf den Rücken eines Esels, der sich damit auf den Heimweg machte. Unterwegs litt der Esel an großem Durst. Er gelangte zu einer Quelle, doch diese wurde von einer Schlange bewacht, die ihm das Trinken nur unter der Bedingung erlaubte, dass er ihr dafür das überließ, was er auf dem Rücken trug. Der arme Esel willigte ein, und so verloren die Menschen die ewige Jugend. – Bacon sah im Prometheus-Mythos eine symbolische Darstellung der Lage des Menschen. Die bei Jupiter erhobene Anklage gegen den Feuerbringer deutete er als berechtigte Klage des Menschen über die Unzulänglichkeit der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnis, die der Verbesserung bedürfe. Darin zeige sich die menschliche Unzufriedenheit mit dem bereits Erreichten, die Absage an den Stillstand und das fortdauernde Streben nach neuen Erfindungen. Dieser Wille zum Fortschritt habe Jupiter erfreut und zu der weiteren Gabe bewogen, denn eine solche Einstellung sei belohnenswert. Der Esel als träges Tier symbolisiert für Bacon die Langsamkeit eines auf bloßem Erfahrungswissen ohne theoretische Einsicht beruhenden Fortschritts der Wissenschaft. Die Menschen hätten den Fehler begangen, das Geschenk der Götter einem schwerfälligen, stumpfsinnigen Lasttier aufzuladen.[79] Thomas Hobbes zog in der 1647 erschienenen zweiten Auflage seiner Schrift De cive den Mythos für seine verfassungsgeschichtliche Argumentation heran. Er sah im Göttervater den Repräsentanten der ursprünglichen und überlegenen Staatsform, der Monarchie. Mit dem Feuerdiebstahl und der Schöpfertätigkeit des Titanen sei die Einführung der jüngeren Staatsformen Aristokratie und Demokratie gemeint. Diese seien dadurch zustande gekommen, dass der erfinderische menschliche Verstand (Prometheus) die Gesetzgebung und das Justizwesen der Monarchie (Jupiter) durch Nachahmung (den Feuerraub) entlehnt und mit diesem „Feuer“ ein aristokratisches oder demokratisches Kollektiv (das Geschöpf des Prometheus) erzeugt habe. Die Urheber und Förderer dieses Umsturzes würden wie der Titan bestraft: Statt unter der natürlichen Königsherrschaft sicher und behaglich zu leben, müssten sie beständig unter den Sorgen und Konflikten leiden, die sich aus ihren Staatsordnungen ergäben.[80] Die französischen Aufklärer des 18. Jahrhunderts hielten wenig von Mythologie und befassten sich daher relativ selten und nur beiläufig mit der Gestalt des Prometheus. Keiner von ihnen – mit Ausnahme von Voltaire – sah in dem Titanen den Repräsentanten eines revolutionären Geistes.[81] Jean-Jacques Rousseau fällte 1750 in seiner zivilisationskritischen Abhandlung über die Wissenschaften und die Künste ein vernichtendes Urteil über die Tat des Prometheus. Er befand, der Fortschritt der Wissenschaften und Künste habe die Sitten korrumpiert und die Menschen durch Luxus und Verweichlichung geschwächt und unglücklich gemacht. Die fruchtlose Wissbegierde habe lauter Übel hervorgebracht. Statt der Tugenden würden die Talente honoriert. Prometheus, der Erfinder der Wissenschaften, sei ein der Muße der Menschen feindlich gesinnter Gott, den die Griechen von den Ägyptern übernommen hätten. Sie hätten ihn ungünstig beurteilt, wie die Sage von seiner Bestrafung erkennen lasse.[82] Belletristik Dichterische Rezeption im 16. und 17. Jahrhundert In der Lyrik der Renaissance wurde die Sage gewöhnlich in konventionellem Sinn und nur beiläufig thematisiert, oft ohne Bezug zu einem symbolischen Hintergrund. Die Qual des bestraften Titanen diente als Gemeinplatz bei der Darstellung von Leiden aller Art. Insbesondere in der Liebeslyrik zog man sie heran, um die Not einer unerfüllten Liebe durch einen drastischen Vergleich auszumalen, wobei dem Adler oder Geier die Rolle der quälenden Leidenschaft zufiel. Die begehrte Frau wurde mit der Unglücksbringerin Pandora oder mit dem gestohlenen Feuer verglichen. Zu den Dichtern, die den Stoff in diesem Kontext verwerteten, zählen Pierre de Ronsard, Joachim du Bellay und Maurice Scève. In einer anderen Interpretation setzte Ronsard Prometheus allegorisch mit dem biblischen Adam gleich, das heißt mit der menschlichen Natur, die von Christus erlöst worden sei wie der antike Dulder von Herakles. Den Adler identifizierte der Dichter hier mit dem unerbittlichen alttestamentlichen Gesetz, das von der Gnade Christi überwunden worden sei. Rémy Belleau widmete der Klage des gefesselten Prometheus über die Ungerechtigkeit seiner Bestrafung ein langes Gedicht.[83] Nur vereinzelt erscheint Prometheus in der Renaissance-Dichtung als Vorbild poetischer Schaffenskraft oder als Begründer der Poesie. Nach der Schilderung des lateinisch dichtenden Humanisten Marco Girolamo Vida in seiner 1527 publizierten Poetik hat die Menschheit ihrem mythischen Wohltäter nicht nur das Feuer zu verdanken, sondern auch die Dichtkunst.[84] George Chapman griff dieses Motiv 1594 auf. Er stellte Prometheus als Schöpfer dar, der den Menschen ohne fremde Hilfe nach seinem eigenen Konzept geschaffen habe. Von solcher Art seien auch die genialen, übermenschlichen Dichter, die aus ihrer Phantasie eine Welt hervorzaubern; sie seien „Promethean Poets“.[85] Ein düsteres Bild zeichnete hingegen Luís de Camões in seinem portugiesischen Epos Die Lusiaden (1572). Er warf Prometheus vor, er habe als Schöpfer dem Menschen üble Leidenschaften eingepflanzt, zu deren Folgen die Kriege zählten. Camões beklagte, dass die prometheische Anmaßung unter den Menschen nicht ausrottbar sei.[86] Edmund Spenser führte im 1590 gedruckten zweiten Buch seines Epos The Faerie Queene Prometheus als Menschenschöpfer ein, der einen Körper aus Teilen vieler verschiedener Tierarten zusammengesetzt habe. Dann habe er im Himmel das Feuer gestohlen, um seine Kreatur, die er Elfe nannte, damit zu beseelen.[87] Der spanische Dichter Pedro Calderón de la Barca verarbeitete den Stoff in seiner Komödie La estatua de Prometeo (Die Statue des Prometheus), die 1677 erschien. Im Mittelpunkt steht der Gegensatz zwischen den Brüdern Prometheus und Epimetheus. Epimetheus ist ein Jäger, ein ungebildeter Kraftmensch, der die kriegerische Göttin Pallas verehrt. Prometheus hingegen strebt nach philosophischer Erkenntnis und widmet sich dem Kult der Weisheitsgöttin Minerva, der Schwester der Pallas. Nach dem Scheitern seines Vorhabens, auf die rohe Bevölkerung des Kaukasus belehrend und zivilisierend einzuwirken, zieht sich Prometheus in eine Höhle zurück und wendet sich der Kunst zu. Er schafft eine Statue der Minerva. Sein Bruder ist von der Schönheit der Skulptur begeistert und will dieser Göttin einen Tempel weihen. Damit erregt Epimetheus aber die Eifersucht der Pallas. Sie befiehlt ihm, die Statue zu zerstören. Epimetheus beschließt jedoch, das bewunderte Kunstwerk nicht zu vernichten, sondern zu entwenden, zu verstecken und für sich zu behalten. In der Höhle trifft er Prometheus. Dieser hat inzwischen dank Minervas Gunst den Himmel aufsuchen dürfen und dort einen Sonnenstrahl geraubt. Mit dem entwendeten himmlischen Licht erweckt er nun das Bildnis der Göttin zum Leben. Da greift Pallas zu einer List: Die belebte Statue, die den Namen Pandora trägt, erhält das Gefäß des Unheils. Die Übel entweichen, und sogleich setzt Zwietracht ein. Unter den Kaukasiern bilden sich zwei feindliche Parteien, es droht ein Krieg. Epimetheus ist in Pandora verliebt, doch sie lehnt ihn ab, ihre Neigung gilt Prometheus. Schließlich erscheint der Gott Apollon und führt eine Versöhnung herbei. Prometheus heiratet Pandora. – Mit diesem heiteren Stück wollte Calderón dem Publikum die Verwicklungen vor Augen führen, die sich aus dem Streben nach höheren Werten und dessen Spannungsverhältnis zur Leidenschaft ergeben.[88] Interpretationen und literarische Kontroversen der Aufklärungszeit Der einflussreiche frühe Aufklärer Shaftesbury beschrieb 1710 sein Ideal eines Autors, der die Bezeichnung „Dichter“ wirklich verdiene. Ein solcher Dichter sei „in der Tat ein zweiter Schöpfer, ein wahrer Prometheus unter Jupiter“. Wie die Gottheit als höchster Werkmeister oder die allgemeine bildende Natur schaffe er ein stimmiges, wohlausgewogenes Ganzes.[89] Die These vom Dichter als Prometheus und zweitem Schöpfer unter Jupiter wurde im 18. Jahrhundert geläufig.[90] Jonathan Swift verfasste 1724 ein satirisches Gedicht mit dem Titel Prometheus. In Swifts Satire ist am himmlischen Thron Jupiters eine herabhängende Goldkette befestigt, die bis zur Erde reicht und an deren unterem Ende alle menschlichen Belange hängen. Prometheus stiehlt diese Kette, ersetzt sie durch eine Messingkette und prägt aus dem Gold Münzen. Von dieser Zeit an bringen die Menschen dem Zeus keine Opfer mehr dar. Darauf wird der Übeltäter auf Jupiters Befehl mit seiner eigenen Kette gefesselt und seine Leber den Geiern zum Fraß gegeben. Den aktuellen Bezug enthüllte Swift selbst: Mit Jupiter meinte er König Georg I. und mit Prometheus den korrupten Münzmeister William Wood, dem er eine Bestrafung wie die des Prometheus wünschte, wobei Krähen die Rolle der Geier übernehmen sollten.[91] Voltaire verarbeitete den Stoff in seinem 1748 veröffentlichten „philosophischen“ Opernlibretto Pandore, in dem Prometheus den Tyrannen Jupiter herausfordert. Der himmlische Machthaber weigert sich aus Missgunst, die von Prometheus angefertigte Statue der Pandora zu beseelen. Darauf beschafft sich der Titan das himmlische Feuer und führt damit selbst die Belebung durch. Sogleich verliebt sich Pandora in ihren Schöpfer. Der eifersüchtige Jupiter lässt sie in sein Reich entführen, aber es gelingt ihm nicht, ihre Gunst zu gewinnen. Prometheus rebelliert und versucht mit den Titanen den Himmel zu erstürmen, um die Entführte zu befreien. Das Vorhaben misslingt, doch Pandora darf zu ihrem Geliebten zurückkehren. Sie hat von Jupiter das verhängnisvolle Kästchen erhalten. Gegen den Willen des Prometheus öffnet sie es in seiner Abwesenheit, worauf die Übel entweichen. Das Unheil breitet sich aus, doch dem Paar bleiben Liebe und Hoffnung. Die Liebenden werden am Rande von Abgründen leben, aber die Liebe wird die Abgründe mit Blumen bedecken. Erde und Himmel bleiben für immer getrennt. – Mit dem religionskritischen Bühnenwerk wollte Voltaire seine vorsichtig optimistische Einschätzung der Zukunft einer selbstbestimmten Menschheit zum Ausdruck bringen.[92] Im Gegensatz zu Voltaire, der für Emanzipation von religiöser Bevormundung warb, behandelten die zeitgenössischen Bühnenautoren Pierre Brumoy und Jean-Jacques Lefranc de Pompignan den Stoff aus christlicher Sicht. Sie wollten anhand ihrer Versionen des mythischen Geschehens die üblen Folgen eigenwilliger Missachtung der göttlichen Weltordnung zeigen.[93] Christoph Martin Wieland bekämpfte mit literarischen Mitteln die Kulturtheorie Rousseaus. In seine 1770 veröffentlichten Beyträge zur Geheimen Geschichte des menschlichen Verstandes und Herzens fügte er eine fiktionale Erzählung ein: In einem Traum begegnet der Autor dem gefesselten Prometheus, der ihn befragt, was aus seinen Geschöpfen, den Menschen, geworden sei. Wieland berichtet ihm unter anderem von Rousseaus These, der Zustand der Menschheit werde sich erst bessern, wenn sie die Zivilisation aufgebe und in den „Stand der Natur“ zurückkehre. Darüber machen sich beide lustig. Prometheus enthüllt den Grund, aus dem er den Menschen erschaffen hat: Er war auf den Einfall gekommen, die Erde zu bevölkern, weil er gerade nichts Besseres zu tun hatte. Es war ein bloßes Spiel.[94] Im Jahr 1779 behandelte Wieland dieselbe Thematik in seinem satirischen Singspiel Pandora, in dem er Prometheus die Rolle des Schöpfers zuwies, der „vor lauter Langeweile“ die Menschen zu seiner eigenen Unterhaltung geschaffen hat und später über das Unheil erzürnt ist, in das sich seine Kreaturen verwickelt haben. Auch mit diesem Werk protestierte Wieland gegen die von Rousseau initiierte Idealisierung eines angeblich optimalen Urzustands der Menschheit. Sein Prometheus wollte den Menschen vollendete Glückseligkeit verschaffen, doch mit dieser Absicht machte er sie zu so gutmütigen, einfältigen und gleichartigen Wesen, dass ihr Leben dumpf und eintönig verlief. Sie kannten keine Herausforderung und keine Entwicklung. Daher hielt er es bei ihnen vor Langeweile nicht mehr aus und verließ sie.[95] Sturm und Drang Für die Bewegung Sturm und Drang in der deutschen Literatur wurde Prometheus ab den 1760er Jahren zum herausragenden Repräsentanten ihres Lebensgefühls. Als rebellisches Genie von gewaltiger Schöpferkraft verkörperte er das Ideal der Genieästhetik, das dieser von jugendlichem Aufbruchsgeist geprägten Strömung vorschwebte. Er galt als Vorbild für eine Menschheit, die sich von traditionellen Autoritäten und deren Machtansprüchen emanzipiert und sozial, politisch und geistig nach uneingeschränkter Selbstbestimmung strebt. Zugleich betrachtete man ihn als Urbild der autonomen Künstler- oder Autorenpersönlichkeit, die sich selbstbewusst von den Fesseln herkömmlicher ästhetischer Normen befreit, Großes wagt, ihrer individuellen Natur und Bestimmung treu bleibt und ihre Werke schöpferisch wie ein Gott hervorbringt. Nach der Überzeugung der „Stürmer und Dränger“ erschafft ein solcher genialer Autor oder Künstler seine eigene Kunstwelt wie Prometheus die Menschenwelt. Dabei dachte man in erster Linie an das Dichtergenie.[96] Den Anstoß zur Statuierung des Prometheus als Symbolfigur der neuen Strömung gab Johann Gottfried Herder 1766/67 in seinem Versuch einer Geschichte der lyrischen Dichtkunst, wo er erklärte, jedes Volk habe seinen Prometheus, der den Feuerfunken des Genies vom Himmel gestohlen habe; die Dichtkunst sei göttlichen Ursprungs und sie sei allen Nationen natürlich. Shaftesburys Gedanken aufgreifend konstatierte Herder 1769, ein echter Dichter erschaffe seine Werke „als zweiter Prometheus“ und sei als solcher ein „Schöpfer unsterblicher Götter und sterblicher Menschen“.[97] Eigenhändiges Manuskript von Goethes Prometheus-Hymne, Fassung von 1777, im Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar Der junge Goethe würdigte 1771 in seiner Rede Zum Schäkespears Tag Shakespeare mit den Worten: „Er wetteiferte mit dem Prometheus, bildete ihm Zug vor Zug seine Menschen nach, nur in kolossalischer Größe.“[98] Im Zeitraum zwischen 1773 und Anfang 1775[99] verfasste Goethe zwei Werke, in denen er sein Verständnis des Mythos literarisch gestaltete: das Dramenfragment Prometheus und ein gleichnamiges Gedicht, das gewöhnlich als „Hymne“ oder „Ode“ bezeichnet wird.[100] Im Dramenfragment hat sich Prometheus im Trotz gegen seinen Vater Jupiter aus dem Götterhimmel entfernt, um die Statuen zu erschaffen, aus denen das Menschengeschlecht entstehen soll. Vergeblich versuchen ihn Merkur und Epimetheus nacheinander zum Gehorsam und zur Rückkehr zu überreden. Ein verlockendes Angebot der olympischen Götter lehnt er schroff ab, weil er niemandes Knecht sein will. Die Weisheitsgöttin Minerva tritt auf und will zunächst vermitteln, doch schließlich lässt sie sich vom Freiheitsideal des Rebellen so tief beeindrucken, dass sie zu seiner Helferin wird: Sie führt ihn zum „Quell des Lebens“, wo die Statuen beseelt werden. Merkur berichtet Jupiter empört von Minervas „Hochverrat“ und von der Erschaffung lebendiger Menschen, doch der Göttervater unternimmt nichts dagegen, denn er ist sich sicher, dass dieses „Wurmgeschlecht“ ihm, dem Herrscher der Welt, künftig unterworfen sein wird. Prometheus jedoch hält Jupiter stolz und unbeugsam entgegen, er habe die Menschen nach seinem eigenen Bilde geformt – „zu leiden, weinen, zu genießen und zu freuen sich / und dein nicht zu achten / wie ich!“.[101] Das Hauptmotiv des Dramas ist Prometheus’ Erfahrung seiner selbst als eines autonomen Subjekts. Sein Konflikt mit Jupiter wird als Konfrontation zwischen einem ungerechten, autoritären Vater und seinem freiheitsliebenden Sohn inszeniert – eine im Sturm und Drang beliebte Thematik. Mit der Entlarvung und Demontage des tyrannischen Vatergotts verbindet sich die Selbstvergötterung des genialen, schöpferischen Sohnes. Dasselbe Gedankengut drückt Goethes Prometheus-Hymne aus. Seine Gestaltung des mythischen Stoffs war auch eine Absage an Gehorsam fordernde Autoritäten seiner Zeit, an das christliche Gottesbild und den Machtanspruch der Fürsten.[102] Allerdings ist im Dramenfragment auch Goethes hintergründige Ironie erkennbar. Prometheus erstrebt zwar aus der Sicht des Autors mit Recht ein individuelles, freies Leben, ist aber – wie Jupiter – in der Einseitigkeit seines Selbstgefühls befangen. Mit seiner Selbstherrlichkeit und seiner Verachtung anderer isoliert er sich von der Ganzheit des Kosmos. Er distanziert sich von einem Ganzen, in das er sich früher oder später unvermeidlich wieder einordnen muss. Goethe ironisiert die sich absolut setzende schöpferische Selbstherrlichkeit.[103] Frühe Klassik und Frühromantik Nach dem Ende der Epoche von Sturm und Drang kam Herder noch mehrmals auf den Mythos zurück. Im Jahr 1795 schrieb er den Dialog Voraussicht und Zurücksicht, in dem Prometheus und Epimetheus rückblickend ihre unterschiedlichen Haltungen und Vorgehensweisen besprechen. Sieben Jahre später schuf Herder das dramatische Gedicht Der entfesselte Prometheus, in dem er den Leidensweg des Titanen als Triumph der Beharrlichkeit darstellte. Hier findet das Werk des Rebellen schließlich die Zustimmung der Götter, die „reine Menschlichkeit“ als größtes Göttergeschenk wird verwirklicht.[104] Ein Nachklang von Herders Optimismus findet sich in August Wilhelm Schlegels 1797 entstandenem frühromantischem Gedicht Prometheus. Es beginnt mit wehmütiger Erinnerung an den Frieden und das Glück des vergangenen Goldenen Zeitalters, mit dessen Ende ein furchtbarer Niedergang eingesetzt hat. Da die alte Menschheit nicht mehr zu retten ist, schafft Prometheus eine neue. Nach seinen Worten darf die „goldne Kindheit“ der Menschheit, die „im weichen Schooß der Lust verstrich“, nicht wiederkehren. Gefragt ist jetzt kreative Anstrengung; im entbehrungsreichen Kampf gegen übermächtig scheinende Hindernisse hat sich der Mensch, der auf seine innere Kraft vertraut, zu bewähren. Um sein Geschöpf zu beseelen, beschafft Prometheus das Feuer. Da tritt ihm seine kulturpessimistisch eingestellte Mutter Themis entgegen, warnt ihn vor den verhängnisvollen Folgen seiner Tat und schildert ihm weissagend seine künftige Bestrafung durch Zeus. Ihren düsteren Voraussagen stellt er seine Hoffnung auf die menschliche Entwicklungsfähigkeit entgegen. Er sieht im Menschen das freie Wesen, das auf seinem Weg durch Irrtümer zur Vollendung schreitet und „sich zu schaffen nur geschaffen ist“.[105] Bildende Kunst In der bildenden Kunst der Frühen Neuzeit war Prometheus ein sehr beliebtes Sujet. Gewöhnlich wurde eine der bekannten Szenen aus dem mythischen Geschehen herausgegriffen. Als Menschenschöpfer erscheint der Titan – teils mit dem Feuer, mit dem er seine Geschöpfe beseelt – unter anderem auf Fresken von Domenico Beccafumi (1524/25)[106] und Giovanni Francesco Barbieri, genannt „il Guercino“ (um 1616),[107] einer Zeichnung von Parmigianino (um 1524/1527),[108] einem Deckengemälde von Francisco Pacheco (1603)[109] und Ölgemälden von Pompeo Batoni (1740/43)[110] und Franz Anton Maulbertsch (um 1788).[111] Als Feuerträger ist er auf einem Gemälde von Jan Cossiers (um 1636/38) abgebildet.[112] Weitaus am zahlreichsten sind Darstellungen der Bestrafung; dabei ist Prometheus manchmal mit Vulcanus (Hephaistos) zu sehen, am häufigsten mit dem fressenden Adler. Motive dieser Art zeigen unter anderem ein Emblem im Emblembuch von Andrea Alciato (1531, mit Adler),[113] ein Fresko von Benvenuto Tisi „il Garofalo“ (1540, mit Adler),[114] Ölgemälde von Gregorio Martínez y Espinosa (zwischen 1590 und 1596, mit Adler),[115] Peter Paul Rubens (1618 vollendet; den Adler malte Frans Snyders),[116] Dirck van Baburen (1623, Prometheus und Vulcanus),[117] Jusepe de Ribera (um 1630/31, mit Adler),[118] Theodoor Rombouts (vor 1637, mit Adler),[119] Paulus Moreelse (um 1634/38, mit Adler),[120] Jacob Jordaens (1642, mit Adler),[121] Gioacchino Assereto (vor 1649, mit Adler),[122] Jacques de l’Ange (um 1640/1650),[123] Salvator Rosa (um 1648/1650, mit Adler),[124] Frans Wouters (vor 1659, mit Adler),[125] Luca Giordano (um 1660, mit Adler)[126] und Francesco Foschi (vor 1780, mit Adler),[127] Zeichnungen von George Romney (um 1778/1779),[128] John Flaxman (1794)[129] und Richard Cosway (um 1785/1800, mit Adler),[130] Bronzeskulpturen von Philippe Bertrand (1703, mit Adler)[131] und François Dumont (1710, mit Adler),[132] eine Bronzestatuette von Giovanni Battista Foggini (vor 1716, Prometheus und Merkur mit Adler)[133] und eine Marmorskulptur von Nicolas Sébastien Adam (1762, mit Adler).[134] Seltener wurde die Befreiung als Thema gewählt; sie ist das Sujet von Gemälden von Nicolas Bertin (1703)[135] und Johann Heinrich Füssli (1781/1785)[136] sowie einer Bronzestatuette von François Lespingola (um 1675/1700).[137] Mehrere Motive aus der Prometheussage vereinen zwei zwischen 1510 und 1515 entstandene Truhenbilder (cassoni) des Malers Piero di Cosimo.[138] Auf einem Deckenfresko von Francesco Morandini „il Poppi“ (1570) überreicht Natura, die Personifikation der Natur, Prometheus eine Gabe, mit der sie ihn wohl zum Herrn der Künste ernennt und ihm die Schöpferrolle überträgt.[139] Wandteppiche des 16. Jahrhunderts präsentieren Prometheus nicht antikisierend, sondern in zeitgenössischem Kostüm.[140] |
近現代 近現代では、神話の伝統の受容は、その源泉が大幅に拡大し、文化の創造者および文明の創始者の象徴主義が検討されるという特徴があった。その過程で、従来 の解釈の伝統は、再定式化や再解釈を通じて、さまざまな分派に分かれた。この素材の継続的な豊饒性は、文学や芸術の分野における数多くの作品に明白に示さ れている。 プロメテウスに対する意見は、彼の能力や功績を称賛するものと、彼の傲慢さや彼に起因する文化や歴史の転換点の結果を厳しく非難するものとに分かれてい た。一方では、問題があると認識されている文明化のプロセスを始めた人物としての彼の役割が批判の的となり、他方では、支配神に対する彼の自信に満ちた態 度が批判の的となった。象徴芸術においては、彼の大胆さから生じた厳しい罰が教訓として描かれた。そこから得られる教訓は、人間は思い上がった好奇心から 神の秘密を解き明かそうとしてはならないということである。 74] 18世紀後半には、シュトゥルム・ウント・ドラング運動によって、反抗的な天才として現代の好みに合致するタイタン像が新たに評価され、それに応じて称賛 されるようになった。 最初の人間を創造したプロメテウス。 オヴィディウスの『変身物語』のフランス語訳の彩色写本。 オックスフォード、ボドリアン図書館、Douce 117、9r(16世紀前半) 『プロメテウス 縛られし者』の再発見は、この作品の現代における受容に大きな影響を与えたが、その効果が出るまでには時間がかかった。中世の間、この劇はビザンチン帝国 の外では知られていなかった。最も重要な写本はすでに1423年までにコンスタンティノープルからフィレンツェに伝わっており、ギリシャ語の原文の最初の 印刷は1518年に登場した。ラテン語訳は1555年から続いた。しかし、16世紀の人文主義者たちはこの戯曲にほとんど関心を示さず、彼らの好みに合わ なかった。彼らはしばしば、神話のマニュアルから知識を得ていた。17世紀には、サガへの関心は著しく低下した。プロメテウス・バウンドがイタリア語、英 語、フランス語、ドイツ語に翻訳されたのは、18世紀後半になってからだった。 哲学 1510年から1511年にかけての著作『賢者プロメテウス』の中で、人文主義哲学者のシャルル・ド・ボーエルは、プロメテウスの姿を賢者の典型、すなわ ち知性のおかげで本来の自然状態を超越し、全世界を探検し、天国にある最も貴重な物、すなわち精神世界である知恵の火を手に入れ、それを地上にもたらす人 間として描いた。ピエトロ・ポンポナッツィ(1462年~1525年)も、この神話上の人物を、科学に専心する哲学者であり自然学者であると特定し、世界 の謎を解くための闘いにおいて、古代の英雄のように苦悩し、知的な苦悩と、理解のない環境下で受ける軽蔑や迫害の両方によって苦しむと述べている。 ジョルダーノ・ブルーノは1585年に発表した風刺的な対話の中で、プロメテウスが理性の光を灯すために火を盗んだと書いた。この神話は、禁断の木の実を 手に伸ばしたアダムの聖書物語と同じテーマの隠喩である。ブルーノは、知識は「狩り」または「盗み」によって得られると確信していた。そのためには、人間 が神の禁止を犯し、神の独占的な知識の主張に異議を唱える必要があった。キリスト教徒のロバのような忍耐と服従ではなく、狩人の持つ注意力と素早い行動力 が成功につながるのだ。 フランシス・ベーコンは、1609年に出版された古代の知恵に関する著作の「プロメテウスまたは人間の地位」という章を、巨人プロメテウスに捧げた。彼 は、神話の個々のエピソードの持つ意義を、彼自身の視点から詳細に説明しているが、その主な目的は、人間を宇宙全体の中心であり目的であると示すことだっ た。ベーコンは、古代の資料に伝わるプロメテウス伝説のバージョンを基に説明しているが、この伝説は、1551年に学者ナターレ・コンティが出版した神話 のハンドブックによって初めて広く一般に知られるようになった。ベーコンによるこの伝説の拡大解釈によると、プロメテウスが人間たちに火の利用法を教えた 後、人間たちは恩知らずとなり、ジュピター(ゼウス)のもとへ行き、恩人を告発した。神々の父と他の神々がこの盗難事件を知ったとき、彼らはまったく怒ら ず、むしろこの出来事を喜んだ。彼らは人間に火を残しただけでなく、もう一つの贈り物を与えた。それは永遠の若さである。あまりにも大きな喜びのあまり、 人間たちはこの贈り物をロバの背中に乗せ、ロバはそれを持って家路についた。道中、ロバはひどい喉の渇きに襲われた。彼は泉のそばまでやって来たが、そこ には蛇がいて、彼が背中に背負っているものを渡すことを条件にしか水を飲ませなかった。哀れなロバはそれに応じ、こうして人類は永遠の若さを失ってしまっ た。ベーコンはプロメテウスの神話を人間の状況の象徴的な表現と捉えた。彼は、ゼウスが火の伝道者に起こした告発を、それまでの科学知識の不十分さに対す る正当な人間の不満であり、改善が必要であると解釈した。これは、すでに達成されたものに対する人間の不満、停滞の拒絶、そして新しい発明への絶え間ない 努力を示していると彼は述べた。この進歩への意志は木星を喜ばせ、さらなる贈り物を与える気にさせた。なぜなら、そのような姿勢は報われるに値するから だ。ベーコンにとって、ロバは不活性な動物であり、理論的洞察のない単なる経験的知識に基づく科学の進歩の遅さを象徴している。人間は神々の贈り物を、扱 いにくく頭の鈍い荷役動物に載せてしまったという過ちを犯したのだ。 トマス・ホッブズは、1647年に出版された著作『デ・キヴィ』の第2版で、この神話を憲法論に利用した。彼は、神々の父が、国家の原型であり、より優れ た形態である君主制を象徴していると捉えた。火の盗用と巨人の創造的活動は、より新しい形態の政治、すなわち貴族政治と民主政治の導入を指しているとされ る。これらは、発明的な人間の精神(プロメテウス)が、模倣(火の盗用)によって君主制(ジュピター)の立法と司法制度を借用し、この「火」を使って貴族 制または民主制の集団(プロメテウスの創造物)を作り出したために生じたと彼は述べている。この革命の提唱者や支持者たちは、タイタン族のように処罰され ることになる。王の自然な支配の下で安全で快適な生活を送る代わりに、彼らは政治体制から生じる不安や葛藤に絶えず苦しまなければならないのだ。 18世紀のフランスの哲学者たちは神話にほとんど関心を示さなかったため、プロメテウスの姿を扱うことは稀で、しかも軽々しいものでしかなかった。ヴォルテールを除いて、彼らの誰一人として巨人を革命精神の体現者とは見なさなかった。 1750年、ジャン=ジャック・ルソーは、文明を批判した科学と芸術に関する論文の中で、プロメテウスの行為を痛烈に批判した。彼は、科学と芸術の進歩が 道徳を腐敗させ、贅沢と女々しさによって人々を弱体化させ、不幸にしていると見なした。彼は、実りのない好奇心は悪しか生み出さないと考えていた。美徳で はなく才能が称賛された。科学の発明者であるプロメテウスは、ギリシア人がエジプト人から受け継いだ、人間の余暇を敵対する神であった。彼らは、プロメテ ウスの処罰の伝説が明らかにするように、彼を否定的に判断していた。 フィクション 16世紀と17世紀における詩の受容 ルネサンスの叙情詩では、サガは通常、ありきたりで付随的な方法でしか扱われず、象徴的な背景に言及しないことも多かった。処罰された巨人の苦悩は、あら ゆる種類の苦悩の描写における決まり文句として用いられた。特に恋愛詩では、鷲やハゲタカが苦悩する情熱の役割を演じるという大胆な比較によって、成就し ない愛の苦境を表現するために用いられた。望む女性は、不幸をもたらすパンドラや盗まれた火に例えられた。このテーマを扱った詩人には、ピエール・ド・ロ ンサール、ジョアシャン・デュ・ベイ、モーリス・セーヴなどがいる。別の解釈では、ロンサールはプロメテウスを寓話的に聖書のアダム、つまり人間の本性に 例え、それはヘラクレスによって苦しめられた古代の苦悩者と同じようにキリストによって救済された。鷲は容赦のない旧約聖書の律法と同一視され、それはキ リストの恵みによって克服された。レミ・ベローは、プロメテウスが自らの不当な処罰を嘆く長編詩を捧げた。 プロメテウスは、詩作の創造性の模範として、あるいは詩の創始者として、ルネサンス期の詩に時折登場する。ラテン語を話す人文主義者マルコ・ジローラモ・ ヴィダが1527年に出版した『詩学』の記述によると、人類は神話上の恩人から火だけでなく詩も授かっている。ジョージ・チャップマンは1594年にこの モチーフを取り上げた。彼はプロメテウスを、外部の助けを借りずに自らの設計に従って人間を創造した創造者として描いた。想像力によって世界を創造する独 創的で超人的な詩人たちにも同じことが言える。彼らは「プロメテウス的詩人」である。[85] それに対して、ルイス・デ・カモンイスは、ポルトガルの叙事詩『ルジアス』(1572年)で陰鬱な絵を描いた。彼は、創造主であるプロメテウスが人間に悪 の情念を植え付けたことを非難し、その影響のひとつとして戦争を挙げた。カモンイスは、プロメテウスの傲慢さが人類から根絶できないことを嘆いた。 1590年に出版された叙事詩『妖精の女王』の第2巻で、エドマンド・スペンサーはプロメテウスを人間の創造者として紹介し、彼はさまざまな動物の体の部 位から人間の体を組み立てた。そして、自分の創造物を生き生きとさせるために天から火を盗んだ。彼はその創造物をエルフと呼んだ。 スペインの詩人ペドロ・カルデロン・デ・ラ・バルカは、1677年に発表した喜劇『プロメテオの像』(La estatua de Prometeo)でこの素材を用いた。この劇は、プロメテウスとエピメテウスの兄弟の対照に焦点を当てている。エピメテウスは狩人であり、無学な力持ち で、好戦的な女神パラスを崇拝している。一方、プロメテウスは哲学的知識を追い求め、パラスのお姉さんにあたる知恵の女神ミネルバの崇拝に専念している。 コーカサス地方の未開な人々を教育し、文明化しようとした計画が失敗した後、プロメテウスは洞窟に引きこもり、芸術に専念する。彼はミネルヴァの像を彫 る。その彫刻の美しさに感銘を受けた弟は、女神のために神殿を捧げることを決意する。しかし、そうすることでエピメテウスは女神の嫉妬を買う。女神は彼に 像を破壊するよう命じる。しかし、エピメテウスは、称賛を集める芸術作品を破壊するのではなく、それを盗み、隠し、自分のものにしようと決意する。洞窟の 中で、彼はプロメテウスと出会う。プロメテウスはミネルヴァの恩恵により、天国に行って一筋の太陽光線を盗むことを許されていた。その天の光で、彼は女神 の像に生命を与える。パラスは策略を弄する。命を吹き込まれた像はパンドラと名付けられ、その中には災厄の器が収められている。災厄が逃げ出し、たちまち 不和が生じる。コーカソス人たちの間に敵対する2つの派閥が形成され、戦争の危機が迫る。エピメテウスはパンドラに恋をするが、彼女は彼を拒絶し、愛情は プロメテウスに注がれている。最後に神アポロが現れ、和解をもたらす。プロメテウスはパンドラと結婚する。この陽気な劇で、カルデロンは、より高い価値の 追求から生じる複雑な状況と、情熱との緊張関係を観客に示そうとした。 啓蒙主義の解釈と文学論争 1710年、影響力のある初期啓蒙主義哲学者シャフツベリーは、真に「詩人」という称号にふさわしい作家の理想像を述べた。そのような詩人は「事実上、第 二の創造主であり、真のプロメテウスである」と。最高位の職人や、一般的に教育的な自然の神のように、彼は首尾一貫した、バランスの取れた全体を創造す る。詩人がプロメテウスであり、最高位の職人であるという主張は、18世紀には一般的になっていた。 ジョナサン・スウィフトは1724年に『プロメテウス』という題の風刺詩を書いた。スウィフトの風刺では、ユピテルの天上の玉座には垂れ下がった金の鎖が 取り付けられ、それが地球まで垂れ下がり、その下端には人間のあらゆる関心事がつるされている。プロメテウスは、この鎖を盗み、真鍮の鎖と取り替え、金の 鎖から硬貨を鋳造する。それ以来、人々はゼウスにいけにえを捧げることはなくなった。そこで、ジュピターの命令により、悪人は自分の鎖でつながれ、肝臓は ハゲタカに食わせられた。スウィフトは、この作品で、ジュピターをジョージ1世、プロメテウスを造幣局の腐敗した責任者ウィリアム・ウッドにたとえ、プロ メテウスのように処罰され、ハゲタカの代わりにカラスに狙われることを望んだ。 ヴォルテールは、1748年に発表した「哲学的な」オペラ『パンドラ』の台本でこの素材を使用し、プロメテウスが暴君ジュピターに挑戦する物語を書いた。 天界の支配者は、嫉妬からプロメテウスが作ったパンドラの像に生命を与えることを拒否する。巨人族のプロメテウスは、天上の火を手に入れ、それを使って自 らパンドラに生命を与える。パンドラはすぐに創造主であるプロメテウスに恋をする。嫉妬したジュピターは彼女を自らの領域に拉致するが、彼女の心をつかむ ことはできなかった。プロメテウスは反逆し、誘拐された彼女を解放するために巨人たちとともに天に攻め込もうとする。計画は失敗するが、パンドラは恋人の もとに戻ることが許される。彼女はジュピターから運命の箱を受け取る。プロメテウスの意に反して、彼女は彼の留守中に箱を開けてしまい、災厄が解き放たれ る。災厄は広がっていくが、二人には愛と希望が残る。愛する二人は奈落の縁に生き続けるが、愛が奈落を花で覆うだろう。地球と天国は永遠に別々のままであ る。この宗教的に批判的な舞台作品で、ヴォルテールは、自己決定する人類の未来に対する慎重な楽観論を表現しようとした。 宗教的温情主義からの解放を唱えたヴォルテールとは対照的に、同時代の劇作家ピエール・ブルモワとジャン=ジャック・ルフラン・ド・ポンピニャンは、この 主題をキリスト教の観点から扱った。彼らは、神聖な世界の秩序を故意に無視することの悪影響を示すために、神話上の出来事を題材にした作品を書こうとし た。 クリストフ・マルティン・ヴィーラントは、文学的手法を用いてルソーの文化理論に反論した。1770年に出版された著書『人間の理性と心の秘密の歴史への 寄稿』の中で、彼は架空の物語を挿入した。夢の中で、著者は縛られたプロメテウスに出会い、彼の創造物である人間がどうなったのかを尋ねた。ヴィーラント は、とりわけ、人類の状況は文明を放棄し、「自然状態」に戻ったときにのみ改善されるというルソーの説について彼に語った。二人はこれを嘲笑する。プロメ テウスは、自分が人間を創造した理由を明かす。地球に人間を住まわせるという考えを思いついたのは、他にやることがなかったからだ。それは単なる遊びだっ た。1779年、ヴィーラントは、風刺的なジングシュピール『パンドラ』で同じテーマを取り上げ、創造主の役割をプロメテウスに与えた。プロメテウスは 「ひどく退屈した」ために、自分の楽しみのために人間を創り出し、その後、自分の創造物が引き起こしたいたずらに腹を立てた。この作品で、ヴィーラントは また、ルソーが始めたとされる、人間性の最適な原初状態の理想化にも抗議した。彼の描くプロメテウスは人々に完全な幸福をもたらそうとするが、その意図に よって人々はあまりにも善良で、単純で、似通ってしまい、彼らの生活は退屈で単調なものになってしまう。彼らには挑戦も発展もない。そのため、彼は退屈に 耐えられなくなり、彼らのもとを去る。 疾風怒濤 1760年代以降、プロメテウスはドイツ文学における疾風怒濤運動の時代の精神を代表する傑出した人物となった。 創造力に富む反抗的な天才として、彼は、若々しい楽観主義の精神を特徴とするこの運動が理想とする天才的美学の体現者となった。彼は、伝統的な権威や権力 への主張から自らを解放し、社会、政治、知性の面で制限のない自己決定を求める人類の模範とみなされていた。同時に、彼は、従来の美的規範の束縛から自信 を持って脱し、大胆に偉業を成し遂げ、個性と運命に忠実であり続け、神のように作品を創造する、自律した芸術家や作家の典型とみなされていた。シュトゥル マー・ウント・ドライエンガーは、天才的な作家や芸術家がプロメテウスが人間の世界を創造したように芸術の世界を創造すると確信していた。この文脈におい て、特に注目されたのは天才詩人であった。 プロメテウスを新しい運動の象徴的人物として確立しようという動きは、1766年から67年にかけてヨハン・ゴットフリート・ヘルダーが『詩作論』で示し たもので、彼は、あらゆる民族には天から火の粉を盗んだプロメテウスがいると宣言した。詩は神聖な起源を持ち、あらゆる民族にとって自然なものであると彼 は述べた。ハーダーはシャフツベリーの考えを受け継ぎ、1769年に「真の詩人は第二のプロメテウスとして作品を生み出す」と述べ、そのような詩人は「不 死の神と死すべき人間を創造する者」であると述べた。[97] ゲーテとシラー文書館所蔵の1777年版『プロメテウス賛歌』原稿、ワイマール 1771年の「シェイクスピアの時代」と題された講演で、若きゲーテは「彼はプロメテウスと張り合い、彼のために人間を再創造した。ただ、その規模は巨大 なだけだ」という言葉でシェイクスピアを称賛した。[98] 1773年から1775年初頭にかけて、ゲーテは その神話についての自身の理解を文学的に表現した作品である。その作品とは、劇の断片『プロメテウス』と、同じタイトルの詩(通常「賛歌」または「頌歌」 と呼ばれる)である。[100] 劇の断片『プロメテウス』では、プロメテウスは父であるゼウスの命令に背き、人類の起源となる像を創るために神々の領域から姿を消す。続けて、マーキュ リーとエピメテウスが彼に従い戻るよう説得を試みるが無駄に終わる。彼は誰のしもべにもなりたくないため、オリンポスの神々からの魅力的な申し出を無礼に も拒絶する。知恵の女神ミネルヴァが現れ、最初は仲介しようとするが、やがて反逆者の理想とする自由の概念に深く感銘を受け、彼の味方となる。彼女は彼を 「生命の泉」へと導き、そこで像に魂が与えられる。 怒ったマーキュリーはミネルバの「反逆」と人間の創造をジュピターに報告するが、神々の父であるジュピターは、この「蠕虫の類」が将来、世界の支配者であ る自分に従属するようになるだろうと確信していたため、何もしなかった。しかしプロメテウスは、誇り高く反抗的に、自分は神の姿に似せて人間を創ったと ジュピターに告げる。「苦しみ、泣き、楽しみ、喜び、そしてあなたに耳を貸さない。私のように!」[101] このドラマの主なモチーフは、プロメテウスが自律的な主体として自らを経験することである。彼とジュピターの対立は、不正で権威主義的な父親と自由を愛す る息子との対立として描かれており、これはシュトゥルム・ウント・ドラングの時代に好まれたテーマである。暴君的な父神の仮面が剥がされ、解体されること は、才気あふれる創造的な息子の自己神格化と結びついている。同じ考えは、ゲーテのプロメテウス賛歌にも表現されている。神話的素材の彼の翻案は、服従を 求める当時の権威、キリスト教の神のイメージ、君主の権力への主張を拒絶するものでもあった。102] しかし、ゲーテの繊細な皮肉は、このドラマの断片にも認められる。著者の視点では、プロメテウスは当然、個性的で自由な人生を追求しているが、しかし、 ジュピターのように、彼は自己評価の一方的な側面に囚われている。自己重要感と他者への軽蔑によって、彼は宇宙の全体から自らを孤立させる。 彼は、遅かれ早かれ再び加わらなければならない全体から自らを遠ざける。 ゲーテは、絶対的なものとして自らを位置づける創造的な自己重要感を風刺している。 初期古典主義と初期ロマン主義 嵐とストレスの時代が過ぎ去った後、ヘルダーはさらに数回にわたって神話に戻った。1795年、彼は対話『予見と配慮』(Voraussicht und Zurücksicht)を著し、その中でプロメテウスとエピメテウスが、それぞれの異なる態度とアプローチについて振り返って議論している。それから7 年後、ヘルダーは劇詩『縛られざるプロメテウス』を著し、そこで彼は巨人族の苦難を忍耐の勝利として描いた。この作品では、ついに反逆者の働きが神々の承 認を得ることになり、「純粋な人間性」が神々からの最大の贈り物として実現する。 ヘルダーの楽観主義の反映は、1797年に書かれた初期ロマン派の詩人アウグスト・ヴィルヘルム・シェーレルの『プロメテウス』にも見られる。この詩は、 恐ろしい衰退によって終焉を迎えた過去の黄金時代の平和と幸福の切ない思い出から始まる。もはや古い人間性は救われないため、プロメテウスは新しい人間性 を創造する。彼の言葉の後、「快楽の柔らかな膝の上で過ぎ去った」人類の「黄金の幼年時代」は二度と戻ってはならない。今必要なのは創造的な努力であり、 乗り越えられないように見える障害との闘いにおいて、人間は自身の内なる強さを信じて自らを証明しなければならない。自分の創造物を鼓舞するために、プロ メテウスは火を手に入れる。文化的に悲観的な母親テミスは彼に立ちはだかり、彼の行為が悲惨な結果を招くことを警告し、予言的にゼウスによる彼の未来の罰 を描写した。彼は、人間の進歩能力に対する希望をもって、彼女の悲観的な予言に反論した。彼は人間を、過ちを犯しながらも完璧に向かって進歩し、「創造す るためにのみ創造される」自由な存在と見なした。[105] 美術 近現代の美術において、プロメテウスは非常に人気の高い主題であった。通常、神話上の出来事の有名な場面の一つが選ばれた。巨人プロメテウスは、人間創造 の創造者として描かれ、時には、創造物を鼓舞する炎を携えている。ドメニコ・ベッカフーミ(1524/25年)によるフレスコ画[106]、イル・グエル チーノ(1616年頃)と呼ばれるジョヴァンニ・フランチェスコ・バルビエーリによる素描[107]、 パルミジャニーノによる素描(1524年頃/1527年頃)[108]、フランシスコ・パチェーコによる天井画(1603年)[109]、ポンペオ・バ トーニ(1740年/1743年)[110]とフランツ・アントン・マウルベルク(178 8)。[111] ヤン・コシエスの絵画では、火を運ぶ者として描かれている。[112] 最も多く描かれているのは処罰の場面であり、プロメテウスは、時にヘファイストス(ウルカヌス)とともに、また最も多くはワシに食われる場面で描かれてい る。この種のモチーフには、アンドレア・アルキアートの紋章集(1531年、鷲の紋章付き)[113]、ベンヴェヌート・ティシ・イル・ガロファロによる フレスコ画(1540年、鷲の紋章付き)[114]、グレゴリオ・マルティネス・イ・エスピノサによる油彩画(1590年から1596年の間、鷲の紋章付 き)[115]、 ピーテル・パウル・ルーベンス(1618年に完成。鷲はフランツ・スナイデルスが描いた)[116]、ディルク・ファン・バブーレン(1623年、プロメ テウスとウルカヌス)[117]、ヘスス・デ・リベーラ(1630年/31年頃、鷲あり)[118]、テオドール・ロンボウツ(1637年以前、鷲あり) [ 119] パウルス・モレレス(1634年頃/38年、鷲のマーク付き)[120] ヤコブ・ヨルダーンス(1642年、鷲のマーク付き)[121] ジョアキーノ・アッセレート(1649年以前、鷲のマーク付き)[122] ジャック・ド・ランジュ(1640年頃/1650年頃)[123] サルヴァトール・ ローザ(1648年頃/1650年頃、鷲の紋章付き)[124]、フランツ・ウータス(1659年以前、鷲の紋章付き)[125]、ルカ・ジョルダーノ (1660年頃、鷲の紋章付き)[126]、フランチェスコ・フォスキー(1780年以前、鷲の紋章付き)[127]、ジョージ・ロムニーによる素描 (1778年頃/ 1779年頃)、[128] ジョン・フラックマン(1794年)、[129] リチャード・コスウェイ(1785年頃/1800年頃、鷲の紋章付き)、[130] フィリップ・ベルトラン(1703年、鷲の紋章付き)、[131] フランソワ・デュモン(1710年、鷲の紋章付き)、[132] のブロンズ彫刻、 ジョヴァンニ・バッティスタ・フォッジーニによるブロンズ像(1716年以前、鷲とともにプロメテウスとメルクリウス)[133]、ニコラ・セバスチャ ン・アダムによる大理石の彫刻(1762年、鷲とともに)[134]である。解放を主題としたものはあまり多くなく、ニコラ・ベルタン(1703年) [135]やヨハン・ハインリヒ・フュースリ( 1781年/1785年)や、フランソワ・レスピンゴラ(1675年頃/1700年頃)によるブロンズの小像にも描かれている。[137] ピエロ・ディ・コジモによる2つのチェストの絵画(カッソーニ)には、プロメテウス神話のいくつかのモチーフが組み合わされている。これは1510年から 1515年の間に描かれたものである。[138] 天井には フランチェスコ・モランディーニ「イル・ポッピ」による毛布のフレスコ画(1570年)では、自然の擬人化である「ナトゥーラ」がプロメテウスに贈り物を 与えている。おそらくは芸術の主として彼を任命し、創造者の役割を彼に移譲したのだろう。16世紀のタペストリーでは、プロメテウスは古代風のスタイルで はなく、現代風の衣装で描かれている。 |
Musik In der Musik der Frühen Neuzeit war die Rezeption des Mythos gering. In der 1613 veröffentlichten Masque The Lords Maske von Thomas Campion wird die prometheische Menschenschöpfung thematisiert.[141] 1669 wurde im kaiserlichen Palast in Wien Antonio Draghis Oper El Prometeo gespielt. Giovanni Battista Bassani schuf die 1683 uraufgeführte Oper Prometeo liberato. Georg Christoph Wagenseil komponierte die Serenade Il Prometeo assoluto (Prometheus befreit, Uraufführung 1762) und John Abraham Fisher die Ouvertüre für die Pantomime Prometheus (Uraufführung 1775).[142] Zum Ausklang der Frühen Neuzeit kreierte Ludwig van Beethoven in den Jahren 1800/1801 seine Ballettmusik „Die Geschöpfe des Prometheus“. |
音楽 近現代の音楽では、神話はほとんど取り上げられることはなかった。マスク劇『主のマスク』は、トーマス・カンピオンが1613年に発表した作品で、プロメ テウス的な人間の創造を扱っている。[141] 1669年には、アントニオ・ドラギのオペラ『エル・プロメテオ』がウィーンの宮廷で上演された。ジョヴァンニ・バッティスタ・バッサーニはオペラ『プロ メテオ・リベルタート』を作曲し、1683年に初演された。ゲオルク・クリストフ・ヴァーゲンザイルはセレナード『イル・プロメテオ・アッソルト』(プロ メテウス解放、1762年初演)を作曲し、ジョン・エイブラハム・フィッシャーはパントマイム『プロメテウス』の序曲を作曲した( 初演は1775年)。[142] 近現代の終わりに、ルートヴィヒ・ヴァン・ベートーヴェンは1800年から1801年にかけてバレエ音楽「プロメテウスの創造物」を作曲した。 |
Moderne Die moderne Rezeption des Mythos knüpfte zunächst an die Sichtweise des Sturm und Drang an. Im 19. Jahrhundert, vor allem in der Epoche der Romantik, wurde die prometheische Auflehnung gegen den Machtanspruch einer fragwürdigen etablierten Autorität verherrlicht und auf die jeweilige Gegenwart bezogen. Auch das damit verbundene Motiv der Emanzipation der Menschheit von ihrer anfänglichen Unwissenheit und Hilflosigkeit entfaltete eine starke Faszinationskraft. Philosophen, Dichter, Schriftsteller und Künstler nutzten die Interpretations- und Gestaltungsmöglichkeiten, die ihnen der Stoff bot. Der Name Prometheus stand für wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, Wissen und Zivilisation, zugleich auch für die Zurückweisung unterdrückerischer religiöser Dogmen und für den politischen Kampf gegen Tyrannei. Die antike mythische Gestalt wurde zum Symbol für den Menschen schlechthin, für sein kraftvolles Aufbegehren und seinen Kampf gegen widrige Mächte. Fortschrittsoptimisten feierten den Triumph des „prometheischen“ Menschen, der sich als autonomes Wesen konstituiert und sein Schicksal selbst in die Hand nimmt.[143] Für manche Autoren war dabei Goethes Prometheusbild aus der Zeit von Sturm und Drang wegweisend. Die jungdeutsche Bewegung der 1830er Jahre berief sich darauf und zog daraus revolutionäre politische Konsequenzen, vor denen Goethe selbst zurückgeschreckt war.[144] Daneben machten sich aber auch gegenläufige Tendenzen bemerkbar, und ab dem späten 19. Jahrhundert wurden vermehrt kritische Stimmen laut. Das prometheische Ideal des autoritätsfreien, schöpferischen Individuums, das dank seinem Wissen selbst die Rolle der entthronten Götter übernimmt und eine glänzende Zukunft schafft, wurde angezweifelt. Skeptiker und Kulturpessimisten kritisierten das prometheische Bewusstsein als fragwürdige Selbstvergötterung und problematisches Streben nach grenzenloser Macht. Im 20. Jahrhundert wurde der von Prometheus verkörperte unbedingte Selbstverwirklichungswille verstärkt als zwiespältig wahrgenommen. Man bemühte sich um Ausleuchtung der Chancen und der Gefahren, die in der Natur der prometheischen Revolte liegen.[145] Mythenforschung In vielen Teilen der Welt sind Erzählungen entstanden, denen zufolge der menschliche Feuergebrauch mit einem Diebstahl oder Betrug begann: Das Feuer wurde einer Gottheit gestohlen oder aus dem Himmel oder einem Märchenland entwendet, oder das Wissen über seine Erzeugung wurde durch Überlistung des ursprünglichen Besitzers erlangt. Oft wird der Diebstahl als Tat eines legendären Helden beschrieben, eines listigen Kulturheros vom Typus des Tricksters. Den Hintergrund solcher Erzählungen bildet die Annahme eines antagonistischen Verhältnisses zwischen Göttern und Menschen. Die Menschen sind nicht durch die Gunst des ursprünglichen göttlichen Eigentümers des Feuers, sondern durch den Wagemut eines schlauen Helfers in den Besitz des kostbaren Guts gelangt.[146] In der älteren Forschung erregten die Übereinstimmungen zwischen den Feuersagen zahlreicher Ethnien große Aufmerksamkeit. Schon 1859 untersuchte Adalbert Kuhn, ein Pionier der vergleichenden Mythenforschung, die Ähnlichkeit des Prometheusstoffs mit indischem Sagengut.[147] Seine Hypothese, dieser Befund deute auf Abhängigkeit der ältesten griechischen Fassung von einem indischen Urmythos, fand beträchtliche Resonanz, unter anderem bei Louis Séchan, stieß aber auf den Widerspruch von Georges Dumézil. Eine umfangreiche Zusammenstellung und Untersuchung des Überlieferungsmaterials publizierte 1930 der Religionsethnologe James George Frazer.[148] Die neuere Forschung ist von der Vermutung eines geschichtlichen Zusammenhangs zwischen der griechischen und der indischen Überlieferung abgekommen.[149] Es wird aber mit der Möglichkeit gerechnet, dass die ältesten griechischen Gestalter des Mythos Rohmaterial aus dem vorderasiatisch-anatolischen Kulturraum vorfanden, das sie für ihre Zwecke grundlegend umformten.[150] Außerdem bestehen auffällige Übereinstimmungen zwischen der Prometheussage und Legenden aus der Kaukasusregion sowie der skandinavischen Loki-Sage. Dabei geht es um die Fesselung und Folterung eines Riesen bzw. Gottes, der bestraft wird. Ein historischer Zusammenhang gilt als wahrscheinlich, eine Ursage als gemeinsame Ausgangsbasis scheint plausibel, doch fehlt es an zuverlässigen Anhaltspunkten für eine Bestimmung der Entwicklung des Sagenmaterials.[151] Johann Jakob Bachofen brachte 1861 in seiner Untersuchung Das Mutterrecht den Wesensunterschied zwischen Prometheus und Epimetheus mit dem „Gegensatz in der Denkweise der Muttervölker und der Vatergeschlechter“ in Zusammenhang. Aus Bachofens Sicht dominiert bei den matriarchal organisierten „Muttervölkern“ das stoffliche Prinzip der passiven, formlosen, ungestalteten Hyle, bei den Vatergeschlechtern das geistige Prinzip der formgebenden Idee, des Eidos. Der fremdbestimmte Epimetheus repräsentiert das matriarchale Übergewicht des Stoffs und der unbewussten Naturnotwendigkeit, während der Menschenschöpfer Prometheus als Symbol männlicher Gestaltungskraft das geistige Prinzip vertritt. Das Vaterprinzip, das auf die Sonne hinweist, gelangt „durch prometheische Leiden hindurch zum endlichen Siege“.[152] Hans-Georg Gadamer untersuchte die Geschichte und Symbolik der Sage 1946 in seinem Aufsatz Prometheus und die Tragödie der Kultur. Er meinte, im Prometheusmythos habe sich von früh an „die abendländische Menschheit in ihrem eigenen Kulturbewußtsein gedeutet“. Die Geschichte der Deutung dieses „Schicksalsmythos des Abendlandes“ sei „die Geschichte der abendländischen Menschheit selbst“. Nach Gadamers Interpretation besteht das Wesentliche der Tat des Prometheus darin, dass er den Menschen, indem er ihnen die Kultur brachte, die Fähigkeit zur Selbsthilfe gab, die zuvor ein Vorrecht der Götter gewesen war. Somit war die Kultur selbst ein Frevel gegen die Götter. Die Problematik der dadurch entstandenen Lage der Menschheit zeigt sich in einem tragischen Widerspruch „im Herzen der menschlichen Kultur“: Der „Stolz des menschlichen Kulturwillens“ ist – so Gadamer – „unmäßig und verzweifelt zugleich“, weil der Mensch zwar Herrliches erschaffen, aber die Vergänglichkeit nicht aufheben kann. Hierin sieht Gadamer den Hintergrund des Gefesselten Prometheus: „Kulturbewußtsein ist immer schon Kulturkritik“.[153] Der Religionswissenschaftler Karl Kerényi widmete der Gestalt des Prometheus 1946 eine Untersuchung, in der er die Sage in den Zusammenhang des Weltbilds der antiken Griechen am Anfang ihrer Geistesgeschichte einordnete und den Protagonisten als Sinnbild des Menschen auffasste. Nach seinen Worten wird im Mythos vom Handeln und Leiden des Feuerbringers „das unvermeidliche Unrechttun als ein Grundzug der menschlichen Existenz“ dargestellt. Unvermeidlich ist es, weil die Menschheit ohne das Feuer zugrunde gegangen wäre; Unrecht ist es, weil der Mensch auf ein Gut, das ihm nicht gehört, keinen Anspruch erheben kann. Das Bekenntnis des reuelosen Prometheus zu seiner bewusst und gern begangenen Tat und deren Folgen zeigt nach Kerényis Verständnis die Richtigkeit der „Deutung des prometheischen Schicksals als selbsterwählte menschliche Existenz“.[154] Ein wichtiges Forschungsthema ist die Frage nach der vorhesiodischen Urfassung des Mythos. Es wird angenommen, dass Hesiod für seine Schilderung den Stoff einer älteren, heute verlorenen Erzählung verwertete und umgestaltete. Dabei handelte es sich offenbar um eine naiv-lustige, wohl in epischer Form dargebotene Geschichte, in der Zeus eine unvorteilhafte Rolle spielte. Nach diesem alten Schwank wurde der Göttervater nicht nur beim Feuerraub bestohlen, sondern auch bei der Teilung des Opfers in Mekone von Prometheus hereingelegt. Das missfiel dem frommen Hesiod. Da Hesiod an der Übertölpelung des göttlichen Weltherrschers beim Opfer Anstoß nahm, behauptete er, Zeus habe von Anfang an durchschaut, dass List im Spiel war. Unproblematisch war für ihn hingegen der Umstand, dass Zeus beim Feuerraub der Bestohlene war, denn ein solches Getäuschtwerden durch heimlichen Frevel minderte in seinen Augen die göttliche Größe nicht. Eine Allwissenheit im Sinne des christlichen Begriffs schrieb er dem Göttervater nicht zu, nur als Betrogenen wollte er ihn nicht sehen.[155] Unterschiedlich gedeutet wird das Opfer des Prometheus bei Hesiod. Jean Rudhardt verwirft die gängige Interpretation, nach der es sich um das erste Opfer handelt, das den Göttern dargebracht wurde. Vielmehr gehe es in Hesiods Erzählung um die Trennung von Göttern und Menschen, die nach dem Mythos damals stattgefunden habe; das erste Opfer sei ein späterer Akt der Wiederannäherung der beiden getrennten Welten gewesen, den Deukalion nach der Flut vollzogen habe. Den Aspekt der Scheidung und Entfremdung von Göttern und Menschen betont auch Jean-Pierre Vernant, der aber in Prometheus den Begründer der Opfer sieht.[156] Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegel legte in seinen Berliner Vorlesungen den Mythos aus. Prometheus habe den Menschen das „Sittliche, Rechtliche“ nicht gegeben, sondern „nur die List gelehrt, die Naturdinge zu besiegen und zum Mittel menschlicher Befriedigung zu gebrauchen“. Als Titan habe er zu den „alten“ Göttern gehört. Daher sei er im Gegensatz zu den neuen, olympischen Göttern unfähig gewesen, etwas „Geistigeres und Sittlicheres“ – die „Staatseinrichtung“ – zu vermitteln. Die Feuerverwendung sei zunächst nur „in den Dienst der Selbstsucht und des Privatnutzens“ gestellt worden. Der nie endende Schmerz, den der nagende Geier verursachte, drücke den Umstand aus, dass die bloße Befriedigung natürlicher Bedürfnisse nie zur Sättigung führe, denn das Bedürfnis wachse immer fort wie die Leber des Prometheus.[157] Im Marxismus fand der Mythos in der Gestalt, die er im Gefesselten Prometheus erhalten hatte, von Anfang an hohe Wertschätzung. Karl Marx schrieb 1841 in der Vorrede zu seiner Dissertation, Prometheus sei „der vornehmste Heilige und Märtyrer im philosophischen Kalender“; seine radikale Absage an die Götterwelt sei das eigene Bekenntnis der Philosophie, „ihr eigener Spruch gegen alle himmlischen und irdischen Götter, die das menschliche Selbstbewußtsein nicht als die oberste Gottheit anerkennen“.[158] Arthur Schopenhauer deutete 1851 Prometheus als Personifikation der menschlichen Vorsorge, des Denkens an morgen. Dieses Privileg habe der Mensch zwar gegenüber den Tieren, doch müsse er dafür durch die unablässige Qual der Sorge büßen, die der nagende Geier verkörpere.[159] Friedrich Wilhelm Joseph Schelling († 1854) äußerte sich in einer späten Vorlesung zur Bedeutung der Prometheus-Gestalt. Er betrachtete sie als Verkörperung des Gedankens, „in dem das Menschengeschlecht, nachdem es die ganze Götterwelt aus seinem Innern hervorgebracht, auf sich selbst zurückkehrend, seiner selbst und des eigenen Schicksals bewußt wurde“. Prometheus sei „in seinem Recht“, er habe nicht anders handeln können, denn er sei durch eine sittliche Notwendigkeit dazu getrieben worden. Doch auch seine Bestrafung sei notwendig gewesen, denn „nur um solchen Preis erkauft sich die Freiheit und Unabhängigkeit von Gott“. Dieser Widerspruch könne nicht aufgehoben werden; das Schicksal der Menschheit sei „von Natur ein tragisches“.[160] Friedrich Nietzsche befand 1872 in seiner Schrift Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, der innerste Kern der Prometheussage sei die dem titanisch strebenden Individuum gebotene Notwendigkeit des Frevels. Nach Nietzsches Deutung stellt der Feuerdiebstahl „einen peinlichen unlösbaren Widerspruch zwischen Mensch und Gott hin“ und rückt ihn „wie einen Felsblock an die Pforte jeder Cultur“. Die Menschheit erkämpft sich selbst ihre Kultur; sie erringt das Beste und Höchste, dessen sie teilhaftig werden kann, durch einen Frevel und muss dann dessen Folgen, eine Flut von Leiden und Kümmernissen, hinnehmen. Der Gefesselte Prometheus verherrlicht den herben Stolz und die aktive Sünde des titanischen Schöpfers. Die „erstaunliche Schreckenstiefe“ dieser Tragödie liegt für Nietzsche darin, dass „die Werdelust des Künstlers, die jedem Unheil trotzende Heiterkeit des künstlerischen Schaffens nur ein lichtes Wolken- und Himmelsbild“ ist, „das sich auf einem schwarzen See der Traurigkeit spiegelt“.[161] Der Schriftsteller Alfred Döblin befasste sich 1938 in seinem kulturphilosophischen Essay Prometheus und das Primitive mit dem „Promethismus“, der „Technik und Haltung des Feuermachens, der Werkzeuge und Waffen“, die er als „Außentechnik“ den religiösen Praktiken und Maßnahmen, der „Innentechnik“, gegenüberstellte. Die Innentechnik versuche die Verbindung der Individuen mit dem Urzustand, der vor der Individuation bestanden habe, herzustellen. Prometheus sei das Sinnbild des Menschen, der diesen Urzustand verlasse und dann als „primitiv“ abwerte. Mit seinem „forschenden technischen Trieb“ eile er der Natur, die vor ihm zurückweiche, nach. Bei ihm müsse es zur Überhebung und zu Tragik kommen. Döblin analysierte in seinem Essay die psychischen und kulturgeschichtlichen Folgen der Vorherrschaft des „prometheischen Triebs“.[162] Albert Camus stellte 1946 in seinem Essay Prométhée aux enfers (Prometheus in der Hölle) die Frage nach der Bedeutung des Mythos für die Gegenwart. Nach seinem Befund waren seine Zeitgenossen taub für den großen Schrei der prometheischen Revolte. Der antike Held – so Camus – hat den Menschen zugleich das Feuer und die Freiheit gegeben, die Techniken und die Künste; aus seiner Sicht gehören Maschine und Kunst zusammen. Der moderne Mensch jedoch, der sich einseitig der Faszination der Technik hingibt und dabei seinen Geist sterben lässt, hat das nicht begriffen. Er begeht Verrat an seinem Wohltäter Prometheus.[163] Herbert Marcuse beschrieb 1955 Prometheus als den „Archetypus des Helden des Leistungsprinzips“. Der Kulturheld zeige sich in dieser Gestalt wie in den meisten Fällen als der schlaue Betrüger und leidende Rebell gegen die Götter, „der die Kultur um den Preis dauernden Leids schafft“. Er symbolisiere die Produktivität, die rastlose Anstrengung das Leben zu meistern. Aus solcher Produktivität resultiere ein Fortschritt, der mit Mühsal und Unterdrückung unlösbar verflochten sei. In der Welt des Prometheus erscheine Pandora, das weibliche Prinzip, das für Sexualität und Lust stehe, zersetzend und zerstörend. Den entgegengesetzten Pol zu dieser „Arbeitswelt der Kultur“ bilde die alternative Wirklichkeit, für die Orpheus und Narziss stünden: Freude und Erfüllung. Diese beiden Gestalten hätten niemals Kulturhelden der westlichen Welt werden können.[164] Ernst Bloch ging 1959 in seinem Hauptwerk Das Prinzip Hoffnung auf den „unaufgeblühten Glauben an Prometheus“ ein. Der „Prometheusglaube“ sei die Religion der griechischen Tragödie, dort sei sein Tempel und sein Kult. Der Gefesselte Prometheus sei die griechische Zentraltragödie. Alle griechischen Tragödienhelden seien zu Masken des Feuerbringers geworden. Allerdings sei dieser Glaube unaufgeblüht geblieben, weil ihm ein sozialer Auftrag gefehlt habe und weil seine Stiftung in der Betrachtung des Schauspiels steckengeblieben sei.[165] Die marxistische, insbesondere von Bloch formulierte Wertschätzung für den prometheischen Impuls in der Menschheitsgeschichte bezog sich sowohl auf die Rebellion gegen inhumane Ideologien und unterdrückerische Machtverhältnisse als auch auf den zivilisatorischen Aspekt. Das Feuerbringen wurde als Umgestaltung der menschlichen Lebenswelt durch wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn aufgefasst. Bloch sah im technischen „Umbau der Natur“ die materielle Basis der erhofften Verwirklichung seiner Utopie einer Optimierung der Lebensverhältnisse durch sozialistische Humanisierung.[166] Als sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Debatten über Chancen und Risiken der stürmischen technologischen Entwicklungen intensivierten, diente Prometheus als Symbol für den wissenschaftlich-technischen Fortschritt und für das Vertrauen auf dessen Segnungen. Auch Technikskeptiker wie Lewis Mumford, Günther Anders und Hans Jonas machten von dieser Symbolik Gebrauch, sie verbanden damit aber andere Bewertungen als die Fortschrittsoptimisten. Jonas eröffnete 1979 das Vorwort seines Hauptwerks Das Prinzip Verantwortung mit der Metapher vom endgültig entfesselten Prometheus, dem die Wissenschaft nie gekannte Kräfte und die Wirtschaft den rastlosen Antrieb gebe. Diese Macht müsse von der Ethik gezügelt werden, sonst werde sie zum Unheil. Die Verheißung der modernen Technik sei in Drohung umgeschlagen.[167] Im neueren technikkritischen Diskurs wird der „technische Prometheismus“ als Ausdruck einer „naiv utopieträchtigen Fortschrittsgläubigkeit“ angeprangert. Das „prometheische Prestige“ der Technik führe zur Verkennung der Gefahren der Hochtechnologie.[168] Günther Anders prägte den Begriff der „prometheischen Scham“. Diese sei Ausdruck der „Antiquiertheit des Menschen“; der Mensch sei zum „Hofzwerg seines eigenen Maschinenparks“ geworden und schäme sich seiner Unzulänglichkeit angesichts der Perfektion seiner Apparaturen.[169] Hans Blumenberg legte 1979 in seinem Buch Arbeit am Mythos eine detaillierte Interpretation der Prometheussage und ihres Fortlebens vor. Er deutete sie als Versuch der menschlichen Selbstbehauptung gegenüber dem „Absolutismus der Wirklichkeit“. Hinter der mythischen Welterklärung stehe die Absicht, das Entsetzen angesichts der Unheimlichkeit und Ungeheuerlichkeit der Welt zu bewältigen und das Schreckliche erträglich zu machen. Nach Blumenbergs Auslegung befriedigte der Mythos das Grundbedürfnis nach Selbstbehauptung, indem er verkündete, dass Zeus weder den Feuerraub rückgängig machen noch den Willen des Titanen brechen konnte. Die Unumkehrbarkeit der Tat des Prometheus bot den Menschen eine gewisse Sicherheit. Sie verbürgte ihnen die Dauerhaftigkeit ihres Kulturbesitzes und milderte damit die Verzweiflung über die Hilflosigkeit der Sterblichen und die Grausamkeit des Schicksals. Der Verstoß des Prometheus gegen die Weltordnung besteht für Blumenberg darin, dass er die Aufwertung des zuvor verächtlichen Menschengeschlechts zu einer Weltgröße erzwungen hat.[170] Psychologie Sigmund Freud veröffentlichte 1932 seinen Aufsatz Zur Gewinnung des Feuers, in dem er eine psychoanalytische Deutung der Prometheussage vortrug. Er sah den historischen Kern des Mythos in einer Niederlage des Trieblebens infolge eines notwendig gewordenen Triebverzichts, den die Hinwendung zur Kultur erfordert habe. Nach Freuds Auslegung ist Zeus hier der Repräsentant des eigentlich übermächtigen, aber unter bestimmten Umständen um seine Befriedigung betrogenen Trieblebens. Die harte Bestrafung des Prometheus drückt „unverhohlen den Groll aus, den die triebhafte Menschheit gegen den Kulturheros verspüren mußte“, denn die Durchsetzung eines Triebverzichts ruft Aggressionslust hervor.[171] Eine andere Deutung vertrat Carl Gustav Jung. Seinem Ansatz zufolge ist psychisch jeder Schritt zu einem größeren Bewusstsein eine Art prometheischer Schuld. Durch die Erkenntnis wird gewissermaßen ein Feuerraub an den Göttern begangen, indem etwas, das Eigentum der unbewussten Mächte war, aus diesem naturhaften Zusammenhang herausgerissen und der Willkür des Bewusstseins unterstellt wird. Die Verlassenheit des angeschmiedeten Prometheus im Kaukasus interpretierte Jung als die Einsamkeit desjenigen, der eine neue Erkenntnis gewonnen hat, die sein Bewusstsein erweitert: Ein solcher Entdecker hat sich zwar einem gottähnlichen Zustand angenähert, aber zugleich seiner menschlichen Umgebung entfremdet. Die Qual seiner Einsamkeit ist die Rache der Götter für die „Usurpation“ von Erkenntnis, die – wie im biblischen Mythos vom Sündenfall – eine Tabuverletzung darstellt.[172] Der Philosoph Gaston Bachelard erörterte 1937 in seiner Untersuchung Psychoanalyse des Feuers die sozialen und psychologischen Aspekte des Feuergebrauchs. Dabei versuchte er das Interesse begreiflich zu machen, „auf das der an sich recht dürftige Mythos vom Vater des Feuers noch immer stößt“. Bachelard ging von der Beobachtung aus, dass für die Kinder das Feuer „ursprünglich Gegenstand eines allgemeinen Verbotes“ ist, und folgerte, das soziale Verbot sei „die erste allgemeine Erkenntnis, die wir über das Feuer haben“. Die Ehrfurcht vor dem Feuer sei nicht natürlich, sondern erlernt, denn zuerst werde eine soziale Hemmschwelle geschaffen, die der natürlichen Erfahrung vorangehe. Daher werde das Problem der persönlichen Erkenntnis des Feuers zum Problem der listigen Übertretung, denn das Kind versuche hinter dem Rücken seines Vaters das verbotene Phänomen zu erkunden. So entstehe der „Prometheuskomplex“. Diesen definierte Bachelard als die Gesamtheit der Strebungen, „die uns dazu drängen, ebensoviel zu wissen wie unsere Väter, mehr zu wissen als unsere Väter“. Der Prometheuskomplex sei „der Ödipuskomplex des intellektuellen Lebens“.[173] Arno Brekers Prometheus im Museum Arno Breker, Nörvenich Nationalsozialismus In der nationalsozialistischen Rezeption des Mythos stand die Verherrlichung der heroischen Willensstärke neben dem Aspekt des Schöpfertums im Vordergrund. Schon 1925 bezeichnete Adolf Hitler im ersten Band seiner Programmschrift Mein Kampf den Arier als den „Prometheus der Menschheit, aus dessen lichter Stirne der göttliche Funke des Genies zu allen Zeiten hervorsprang“.[174] In den 1930er Jahren schufen die Bildhauer Arno Breker und Willy Meller Prometheus-Skulpturen. Mellers Fackelträger-Figur wurde in der NS-Ordensburg Vogelsang auf dem Sonnwendplatz aufgestellt. Diese muskulöse Prometheus-Gestalt wurde dem Führungsnachwuchs der NSDAP als Verkörperung des nationalsozialistischen Führerideals vor Augen gestellt. Das Theater feierte Hitler als neuen Prometheus. Nur als kraftvoller Held kam der Titan ins Blickfeld, die Bestrafung und der tragische Aspekt des Mythos wurden ausgeblendet.[175] Belletristik In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts griffen Dichter und Schriftsteller der Romantik das vom Sturm und Drang geprägte Motiv des Rebellen Prometheus auf und gestalteten es auf ihre Weise neu. Der Feuerbringer symbolisierte die Vergöttlichung des Menschen, die Entmachtung des mit Zeus gleichgesetzten biblischen Schöpfergottes und die Überwindung der Finsternis von Aberglauben und Furcht. Außerdem wurde der Widersacher der etablierten Weltordnung als Sozialreformer dargestellt. Diese Strömung setzte sich in der zweiten Jahrhunderthälfte und um die Jahrhundertwende fort, der Gegenspieler des Göttervaters wurde als Sinnbild des militanten Atheismus und Materialismus aufgefasst. Daneben machten sich zwei andersartige Stränge der Rezeption geltend: In manchen Werken erschien ein bereuender, von den Ergebnissen seines Emanzipationsdrangs und seiner Wissbegier enttäuschter Prometheus, in anderen wurde der Titan zum Muster der einsamen überragenden Persönlichkeit, die in ihrem eigenen Reichtum Erfüllung findet und keinen Gott benötigt. Ein Mittel zur Illustration der Problematik der menschlichen Daseinsbedingungen war die Schilderung der Verzweiflung des Prometheus, der alles durchgemacht hat und dann über die Welt tief enttäuscht ist.[176] Im 20. Jahrhundert zersplitterte das überlieferte Motivgut in eine Vielzahl von unterschiedlichen Neuinterpretationen und Weiterentwicklungen.[177] Eine Sonderform der Rezeption war der in der klassischen und romantischen Belletristik thematisierte Gedanke, dass Napoleon Bonaparte mit seinem titanischen Macht- und Gestaltungswillen und seinem dramatischen Scheitern der moderne Prometheus sei.[178] Dramatische Literatur Jahrzehnte nach seinen ersten Bearbeitungen des mythischen Stoffs unternahm Goethe 1807/1808 mit seinem Festspielfragment Pandora – anfangs Pandoras Wiederkehr genannt – eine neue dramatische Umgestaltung der antiken Thematik, die er als ihm immer gegenwärtige „Fixidee“ bezeichnete. Hier erscheint Prometheus als Kontrastfigur zu Epimetheus in negativem Licht und erweist sich als Unglücksbringer. Er ist ein auf Technik und materielle Produktion konzentrierter Tat- und Machtmensch, während sich der träumerische Epimetheus den schöngeistigen Belangen widmet. Goethe wollte das Spannungsverhältnis zwischen diesen gegensätzlichen Grundhaltungen demonstrieren.[179] Percy B. Shelley bei der Abfassung seines Prometheus Unbound. Ölgemälde von Joseph Severn, 1845, im Keats-Shelley House, Rom Die bekannteste romantische Bearbeitung des mythischen Stoffs ist das lyrische Lesedrama in vier Akten Prometheus Unbound (Der entfesselte Prometheus), das der Dichter Percy Bysshe Shelley 1818/1819 verfasste und 1820 veröffentlichte. Im ersten Akt schildert der schon seit dreitausend Jahren angekettete Prometheus in einem Monolog seine Leiden. Er hat einst den Despoten Jupiter verflucht, aber dann im Lauf der Zeit Einsicht gewonnen und sich von seinem Rachedurst gelöst; sein eigenes Leid hat ihn belehrt. Nach einem grundlegenden Sinneswandel widerruft er nun den Fluch, da er keinem lebenden Wesen Leid wünscht. Er widersteht den Drohungen Merkurs, der ihn dazu drängt, das Geheimnis der Jupiter drohenden Gefahr zu verraten. Im zweiten Akt wartet Asia, die Geliebte des Prometheus, auf seine Befreiung. Benötigt wird dafür das Eingreifen des Demogorgon, einer Macht der Unterwelt, die diejenigen Veränderungen des Weltzustands durchführt, die von den Erdenbewohnern durch geistige Akte vorbereitet und damit ermöglicht worden sind. Da Prometheus mit der Rücknahme des Fluchs die Voraussetzung für einen universalen Umschwung geschaffen hat, kann Demogorgon im dritten Akt Jupiter entmachten und den Kosmos von der Tyrannei erlösen. Prometheus wird von Herkules befreit und vereinigt sich mit Asia. Die Menschen bleiben zwar den Lebensrisiken und der Vergänglichkeit sowie ihren eigenen Leidenschaften ausgesetzt, aber von nun an erleben sie die Nöte des Daseins im Bewusstsein ihrer Freiheit mit einer fundamental veränderten Haltung. Im vierten Akt feiern Elementarwesen mit Tanz und Gesang das Erlösungswerk. – Shelleys Prometheus verkörpert den Freiheitswillen der unterdrückten Menschheit und ihre Rebellion gegen tyrannische Willkür. Den Weg zur Befreiung bahnt aber nicht der Wille zum Umsturz und zur eigenen Machtergreifung, sondern die Erkenntnis, die dem Helden zuteilwird, seine Abwendung vom Hass und vom Vergeltungsprinzip. Zugleich wird mit der Darstellung der Rolle Jupiters dem strafenden und belohnenden christlichen Schöpfergott eine Absage erteilt.[180] In der Folgezeit schuf eine Vielzahl von Autoren Dramen, Dramenfragmente und dramatische Gedichte über die mythische Thematik. Zu ihnen zählen Hartley Coleridge (unvollendetes dramatisches Gedicht Prometheus, 1820), Alfred des Essarts (dramatisches Gedicht Prométhée, 1835), Edgar Quinet (Versdramen-Trilogie: Prométhée, inventeur du feu; Prométhée enchaîné; Prométhée délivré, 1838), Leopold Schefer (dramatisches Gedicht Prometheus und der Nachtwächter, 1848), Paul Defontenay (Drama Prométhée délivré, 1854), Édouard Grenier (Versdrama Prométhée délivré, 1857), Richard Henry Horne (lyrisches Drama Prometheus the Fire-Bringer, 1864), Richard Paul (Versdrama Der entfesselte Prometheus, 1875), Charles Grandmougin (dramatisches Gedicht Prométhée, 1878), Alexandre Saint-Yves d’Alveydre (Versdrama Le mystère du progrès, 1878), Robert Bridges (Maskenspiel Prometheus the Firegiver, 1883), Eugen von Jagow (Versdrama Prometheus, 1894), Joséphin Péladan (Versdramentrilogie La Prométhéide, 1895), Christian von Ehrenfels (Versdramentetralogie Der Kampf des Prometheus, 1895), Adolf Schafheitlin (dramatisches Gedicht Das Zeitalter der Cyclopen, 1899), Iwan Gilkin (dramatisches Gedicht Prométhée, 1899), Trumbull Stickney (Versdrama Prometheus Pyrphoros, 1900), William Vaugn Moody (Versdrama The Fire-Bringer, 1904), Mécislas Golberg (Drama Prométhée repentant, 1904), Élémir Bourges (Drama La Nef, 1904 und 1922), Bernard Drew (dramatisches Gedicht Prometheus delivered, 1907), Reinhard Sorge (dramatischer Entwurf Prometheus, 1911), Wjatscheslaw Iwanowitsch Iwanow (Tragödie Prometej, 1919), Victor Eftimiu (Verstragödie Prometeu, 1919), Alberto Casella (dramatisches Gedicht Prometeo, 1923), Nikos Kazantzakis (Versdramentrilogie Promitheas, 1943–1945), Max Garric (Tragödie Prométhée Olympien, 1947), James McAuley (Maskenspiel Prometheus, 1947/1948), Erich Brock (Drama Prometheus, 1954) und Peter Hacks (Drama Pandora, 1979). In vielen dramatischen Werken der Moderne spiegelt das Prometheusbild die weltanschaulichen Überzeugungen des Autors. Das Spektrum reicht vom bereuenden Prometheus, der seinen Irrtum einsieht und sich reumütig der Gottheit unterwirft, bis zum unbeirrbaren und unbeugsamen Feind jeder Gottesverehrung.[181] Mit der kulturschöpferischen Tätigkeit des Prometheus befasste sich der polnische Dichter Cyprian Kamil Norwid in seinem 1851 publizierten, zwei Versdialoge und einen Prosaepilog umfassenden Werk Promethidion. Dort legte Norwid seine Überzeugung dar, dass es die Aufgabe des Künstlers sei, mit seiner schöpferischen Kraft den Alltag des Volkes zu durchdringen und das soziale Leben umzugestalten.[182] Der schwedische Schriftsteller und Dichter Viktor Rydberg stellte 1877 in seinem Dialoggedicht Prometeus och Ahasverus (Prometheus und Ahasverus) den Titanen dem „Ewigen Juden“ Ahasverus gegenüber. Ahasverus besucht den gefesselten Prometheus. In dem Dialog der beiden Unglücklichen tritt Prometheus als Vertreter des Gerechtigkeitsprinzips auf, das er der Unrechtsherrschaft Jupiters entgegenstellt. In dieser Rolle findet er Halt und Trost. Er verlässt sich auf den „Gott der Ewigkeit“, der in seiner eigenen Brust spreche. Ahasverus hält dem entgegen, das abstrakte Gerechtigkeitsprinzip sei „inhaltslos und leer“. Er rät zur demütigen Unterwerfung, da nur Machtverhältnisse real seien und das Recht vom Machthaber definiert werde.[183] Heiner Müller schrieb 1967/1968 das Drama Prometheus, eine Bearbeitung des antiken Gefesselten Prometheus, die 1969 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde. Müller ließ die Widersprüche und Schwächen des Titanen hervortreten. Das Aushalten der Qualen, die sein Protagonist erleidet, fasste er als eine Form von „Arbeit“ auf.[184] Epik Der Schriftsteller Siegfried Lipiner schrieb bereits als Gymnasiast das Epos Der entfesselte Prometheus, das 1876 gedruckt wurde. Dieses Werk fand zeitweilig den Beifall von Nietzsche, der sich anfangs enthusiastisch äußerte. Es brachte dem Autor eine Schar begeisterter Anhänger ein, darunter Gustav Mahler, der ihn für ein Genie hielt. Lipiner verband ein prometheisches mit einem christlichen Motiv. Er ließ Prometheus in der Begegnung mit Christus bereit werden, durch größtes Leid eine Wiedergeburt der gesamten Menschheit zu bewirken. Dahinter stand die Vorstellung eines nur Auserwählten erfahrbaren Schmerzerlebnisses, das Lipiner als wirkendes Prinzip der Heilsgeschichte auffasste.[185] Der Schweizer Epiker Carl Spitteler griff auf das traditionelle mythologische Namensreservoir zurück, ohne sich inhaltlich an der antiken Überlieferung zu orientieren. Die Charaktere und Schicksale seiner Gestalten sind freie Schöpfungen seiner eigenen Phantasie. Für zwei seiner Figuren, ein Brüderpaar, wählte er die sprechenden Namen Prometheus und Epimetheus wegen deren Bedeutungen „Vorausdenker“ und „Hintendreindenker“; außerdem machte er sich dabei die gängigen affektiven Konnotationen dieser Namen zunutze. In seinem 1880–1881 veröffentlichten Erstlingswerk, dem Epos Prometheus und Epimetheus in frei rhythmisierter Prosa, schilderte er die Geschicke der beiden sehr unterschiedlich veranlagten Brüder, die bei ihm keine Titanen, sondern Menschen sind. Erst 1924, im Todesjahr des Autors, erschien eine gekürzte und überarbeitete Versfassung des Epos mit dem Titel Prometheus der Dulder.[186] In Spittelers Epos verlässt Prometheus in jugendlichem Übermut zusammen mit seinem Bruder die Menschengemeinschaft, denn er will „anders werden als die Vielen, die da wimmeln in dem allgemeinen Haufen“. Die beiden bauen sich Häuser in einem stillen Tal. Sie nehmen keine Sitte an und folgen keiner Gottheit außer der eigenen Seele. Der Engel Gottes, der die Welt lenkt, hat die geistige Kraft des Außenseiters Prometheus erkannt und will ihn zum König der gesamten Menschheit machen. Zunächst fordert er den Auserwählten auf, seine Selbstbestimmung aufzugeben, auf den Rat seiner Seele zu verzichten und stattdessen einem „Gewissen“ zu folgen, das er ihm geben will. Dieses – bei Spitteler negativ bewertete – Gewissen soll ihm „-heit“ und „-keit“ – zu Normen erhobene Begriffe – beibringen, die ihm zur Richtschnur werden sollen. Prometheus lehnt das ab, er hält sich lieber an das „geliebte Flüstern“ seiner Seele. Epimetheus hingegen bringt dem Engel das verlangte Opfer und empfängt von ihm das Gewissen. Darauf verschafft ihm der Engel die Königsherrschaft, Prometheus muss ins Exil gehen. Der kurzsichtige Epimetheus ist seiner Aufgabe jedoch nicht gewachsen. Unter seiner Regierung treten Verwicklungen ein, welche die Welt in höchste Gefahr bringen, und es entsteht allgemeine Verwirrung. Schließlich greift Prometheus als Retter ein. Er allein kann das Unheil abwenden, da seine Seele ihm die nötige Kraft verleiht. Nachdem dies gelungen ist, bietet ihm der Engel die Königsherrschaft an, doch Prometheus schlägt das Angebot aus und kehrt in seine Einsiedelei zurück. – Spittelers Anliegen war die Darstellung des Spannungsverhältnisses zwischen einem weitsichtigen Außenseiter und der verblendeten Masse der Unfähigen. Dieser Gegensatz führt im Epos weder zur Selbstverleugnung und Anpassung des überlegenen Einzelnen noch zu seiner Machtübernahme und monarchischen Herrschaft; beides widerspräche seiner Bestimmung. Prometheus kann beide Fehler vermeiden, weil er der Stimme seiner Seele folgt.[187] Ein Prometheus-Epos schuf auch der Philosoph, Schriftsteller und Dichter Rudolf Pannwitz. Sein 1902 veröffentlichter Prometheus in Hexametern, ein Jugendwerk in klassizistischem Stil, stellt den Titanen als Helden dar, der sein Schicksal überwindet, indem er sich selbst überwindet und verwandelt.[188] Lyrik In der modernen Lyrik fanden die einprägsamen Motive der Prometheussage ein mannigfaltiges Echo. Insbesondere die Bestrafung des Titanen mit ihrer großen Symbolkraft wurde häufig aufgegriffen. Viele Lyriker zogen den antiken Mythos im Kontext ihrer Auseinandersetzung mit modernen Verhältnissen heran, beispielsweise bei der Charakterisierung der „prometheischen“ Persönlichkeit und Tätigkeit Napoleons; andere orientierten sich stärker an der antiken Überlieferung. Oft diente Prometheus als poetisches Sinnbild, wenn Dichter die Härte und Ungerechtigkeit des Schicksals beklagten oder Tyrannei und religiösen Zwang anprangerten oder wenn sie den Fortschritt und die Emanzipation der Menschheit entweder feierten oder als fragwürdig hinstellten. Ein beliebtes Thema war die Absage an religiöse Bindungen und Hoffnungen und die Hinwendung zu einer rein irdischen Bestimmung des Menschen. Manche Dichter priesen diese Lebenseinstellung, andere stellten das Streben nach innerweltlicher Erfüllung als vergeblich dar.[189] Eine besondere Vorliebe für den Prometheus-Mythos zeigte Victor Hugo (1802–1885). Er schätzte den Titanen als Märtyrer der Freiheit, als Aufklärer und als Symbol des Fortschritts und des Vertrauens auf eine bessere Zukunft der Menschheit.[190] Zu den bekannteren lyrischen Werken der Moderne, in denen Prometheus im Mittelpunkt steht, zählen Gedichte von George Gordon Byron (Prometheus, 1816), Friedrich von Sallet (Prometheus, 1835), James Russell Lowell (Prometheus, 1843), Henry Wadsworth Longfellow (Prometheus, or The Poet’s Forethought, 1855), Louise-Victorine Ackermann (Prométhée, 1865), Olegario Víctor Andrade (Prometeo, 1877), Richard Dehmel (Der befreite Prometheus, 1891) und Johannes R. Becher (Prometheus, 1940).[191] In der DDR, wo Goethes Hymne zum Schulstoff gehörte, bot der Mythos Lyrikern Gelegenheit, aktuelle Erfahrungen, Anschauungen und Vorschläge poetisch zu reflektieren. Teils wurde der Titan als Repräsentant des „menschlichen Wesens“ aufgefasst, teils ging es um die Problematik des Verhältnisses zwischen dem erfinderischen Individuum und der Gesellschaft oder um den Verlust der prometheischen Kraft im Alltag. Während in der Frühzeit konventionelle, affirmative Gedichte im Vordergrund standen und der Titan als proletarischer Held besungen wurde, kam später die Ambivalenz des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts ins Blickfeld. Im Sinne solcher Skepsis dichtete Rainer Kirsch 1982: „Groß in Gesängen rühmten die Alten den Schaffer Prometheus, / Weil er das Feuer uns gab; wir heute schlucken den Rauch.“[192] Roman und Erzählung Der in der DDR lebende Schriftsteller Franz Fühmann wollte die Prometheus-Legende im Rahmen einer Sagensammlung für jugendliche Leser nacherzählen. Aus diesem Vorhaben entwickelte sich das Projekt eines großen Jugendromans, das unvollendet blieb. Im Jahr 1974 erschien der erste Teil mit dem Titel Prometheus. Die Titanenschlacht. Im Nachlass des 1984 gestorbenen Autors fanden sich Texte zur geplanten Fortsetzung, Prometheus II, die 1996 veröffentlicht wurden. In dem Romanfragment wird Prometheus von Zeus aus dem Reich der Götter vertrieben, worauf er sich der Erde und der Erschaffung der Menschheit zuwendet. Fühmanns Prometheus ist als mutiger Rebell gegen einen ungerechten Herrscher ein Held im Sinne des Realsozialismus. Seine Schöpfung ist ihm aber nicht gelungen, da die Menschen nicht bereit sind, Initiative zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Die Veröffentlichung des Romans stieß in der DDR auf Schwierigkeiten, da er als politisch brisant eingeschätzt wurde.[193] Der albanische Schriftsteller Ismail Kadare verfasste eine Erzählung über die Gefangenschaft und Befreiung des Prometheus. Am Ende beschleicht den Befreiten der Verdacht, dass die Menschen möglicherweise sein Opfer nicht verdient haben. Dies ist für ihn die grausamste Folter, schlimmer als der Schnabel des Adlers.[194] Besondere Umgestaltungen des Stoffs In manchen modernen literarischen Bearbeitungen bildet nicht die traditionelle Konzeption der antiken Sage die Grundlage. Stattdessen werden nur herausgegriffene Elemente der mythischen Überlieferung auf Verhältnisse in anderen – modernen oder fiktiven – Zeiten übertragen oder der mythische Diskurs wird als solcher durch Umformung diskreditiert. Verfremdungseffekte sollen zum Weiterdenken anregen. Mary Shelley veröffentlichte 1818 ihren Schauerroman Frankenstein oder der moderne Prometheus. Shelleys neuer Prometheus ist der Chemiker Victor Frankenstein, der im Labor einen monströsen Menschen erzeugt und zum Leben erweckt und schließlich seinem eigenen Geschöpf, das gegen ihn rebelliert, zum Opfer fällt. Frankenstein ist Zeus und Prometheus zugleich.[195] Unter einem anderen Gesichtspunkt beschäftigte sich Giacomo Leopardi mit der Schöpfertätigkeit des Prometheus. In seinem 1824 verfassten sarkastischen Dialog La scommessa di Prometeo (Die Wette des Prometheus) behauptet der Menschenschöpfer Prometheus, seine Geschöpfe seien die beste Erfindung aller Zeiten. Er meint dies beweisen zu können und schließt darüber mit dem skeptischen Gott Momos eine Wette ab. Zur Klärung der strittigen Frage durch Augenschein begeben sich die beiden zur Erde. Dort stoßen sie dreimal auf Untaten, die so monströs sind, dass sich Prometheus geschlagen gibt.[196] Stark verfremdet ist der mythische Stoff in André Gides 1899 erschienenem Werk Le Prométhée mal enchaîné (Der schlechtgefesselte Prometheus), das nach Angabe des Autors zur Literaturgattung „Sotie“ zählt. Es handelt sich um eine grotesk-satirische Erzählung, die in einem phantastischen Milieu voller Absurditäten spielt. Die Titelfigur Prometheus hat sich selbst von der schlechten Fesselung befreit und hält sich nun im modernen Paris auf. Zeus, der hier ein Bankier ist, führt durch grundloses, aber folgenreiches Handeln (action gratuite) die Ausgangskonstellation herbei, eine Begegnung in einem Lokal, die das Leben der Beteiligten verändert. Er löst eine Kette von Ereignissen aus, indem er einen ihm unbekannten Mann namens Kokles ohrfeigt und einem anderen Unbekannten, Damokles, dessen Anschrift er von Kokles erhalten hat, einen Briefumschlag, der eine 500-Franc-Banknote enthält, anonym zukommen lässt. Damit setzt Zeus die Schicksale der beiden Männer in Bewegung: Kokles und Damokles, die sich – jeder auf seine Art – mit dem Geschehenen auseinandersetzen, treffen in dem Lokal auf Prometheus und kommen mit ihm ins Gespräch. Für alle drei hat die action gratuite des Zeus weitreichende Folgen. Kokles verliert ein Auge, das ihm der Adler des Prometheus, der ins Lokal hereingeflogen ist, ausschlägt. Damokles, der sein unbegreifliches Erlebnis bewältigen und seine „Schuld“ begleichen will, wird von der Rätselhaftigkeit des Vorgangs so gequält, dass er an der Unlösbarkeit zugrunde geht; er erkrankt und stirbt. Prometheus macht einen Lernprozess durch und gibt seine Erkenntnisse weiter. Er erläutert die Funktion des fressenden Adlers im menschlichen Leben. Dieser ist demnach das, was eine Person begleitet und „verschlingt“, was von ihr Besitz nimmt und zur fixen Idee wird. Jeder hat seinen persönlichen Adler, den er füttert, beispielsweise seinen Glauben an den Fortschritt, sein Pflichtgefühl oder eine Leidenschaft. Der jeweilige Adler gibt der Lebensgeschichte ihre individuelle Prägung. Er wird zum Daseinszweck und verleiht dem Menschen Existenzberechtigung. Die Geschichte der Menschheit ist die Geschichte der Adler. Das muss aber, wie Prometheus nun meint, nicht zwangsläufig so sein. Nachdem Prometheus seinen Adler lange hingebungsvoll genährt hat, ändert er schließlich seine Haltung grundlegend: Er tötet den Vogel und serviert dessen wohlschmeckendes Fleisch den Gästen im Lokal. – Mit diesem Ausgang wendet sich André Gide gegen das traditionelle heroische Prometheusbild und ironisiert jede Form von sinngebender Weltdeutung, insbesondere das Weltbild der Christen und das der Fortschrittsoptimisten, die ihre Hoffnungen auf eine idealisierte Zukunft setzen.[197] Franz Kafka verfasste im Januar 1918 einen kurzen Prosatext, der erst postum veröffentlicht wurde und unter dem nicht authentischen Titel Prometheus bekannt ist. Kafka behauptete, es gebe vier über Prometheus berichtende Sagen, und gab deren Inhalt knapp wieder. Die erste entspricht ungefähr dem antiken Bestrafungsmythos, allerdings ist von mehreren Adlern die Rede; die anderen drei sind Kafkas eigene Fiktion. Nach der zweiten Sage drückte sich Prometheus im Schmerz immer tiefer in den Felsen, bis er mit ihm eins wurde; nach der dritten wurde die Tat, für die er bestraft wurde, im Lauf der Jahrtausende vergessen, auch von ihm selbst. Laut der vierten Sage wurde man des „grundlos Gewordenen“ müde: Die Götter ermüdeten, die Adler auch, „die Wunde schloß sich müde“. – Mit der Aneinanderreihung seiner Versionen trat Kafka der Vorstellung entgegen, der „Wahrheitsgrund“ des Mythos lasse sich durch korrekte Deutung aufdecken. Aus seiner Sicht sind alle Sagen zwangsläufig vergebliche Versuche, Unerklärliches zu erklären. Bei Kafka wird der Mythos als möglicher Träger eines erkennbaren Sinns entmachtet.[198] Heiner Müller wandte sich 1972 in seinem Theaterstück Zement, das in der Sowjetunion spielt, erneut dem Mythos zu. Am Schluss der Szene Befreiung des Prometheus wird eine neue Version erzählt. Hier kommt Herakles nach drei Jahrtausenden als Befreier zu Prometheus. Dieser ist vom Adlerkot, der seine einzige Nahrung bildet, bedeckt. Herakles hält den betäubenden Gestank kaum aus, daher gelingt es ihm erst nach langen Bemühungen, den Adler zu töten. Prometheus ist ihm jedoch nicht dankbar, sondern weint um den Vogel, der sein einziger Gefährte und Ernährer war. Er beschimpft seinen Befreier als Mörder und wehrt sich brüllend. Herakles muss ihn gewaltsam vom Gebirge schleppen. Vergeblich versuchen die Götter dies mit einem Wirbel von Gesteinsbrocken zu verhindern. Prometheus beteuert den Göttern, laut gegen den Himmel schreiend, seine Unschuld an der Befreiung. Nach dem Scheitern ihrer Bemühungen bringen sich die Götter schließlich um. Nun setzt sich Prometheus auf die Schultern seines Befreiers und nimmt eine Siegerpose ein.[199] Michael Scott ließ im 2010 veröffentlichten vierten Teil der Fantasyreihe Die Geheimnisse des Nicholas Flamel mit dem Titel Der unheimliche Geisterrufer den Menschenschöpfer Prometheus auftreten. Sein Prometheus zeigt nur entfernte Ähnlichkeit mit der herkömmlichen Figur. Bildende Kunst In der bildenden Kunst der Moderne wurde der mythische Stoff weiterhin häufig aufgegriffen. Im 19. Jahrhundert dominierten traditionelle Darstellungen, wobei die Bestrafung ein sehr beliebtes Sujet war. Daneben setzte aber bereits die Tendenz zur Neugestaltung und Verfremdung ein, die sich dann im 20. Jahrhundert ausbreitete. In der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Motiv der Zivilisationsschöpfung kam die Ambivalenz des technischen Fortschritts in den Blick.[200] In seiner Eigenschaft als Kulturschöpfer wurde Prometheus zum Versatzstück für die Dekoration der zahlreichen im Lauf des 19. Jahrhunderts gegründeten Museen und Akademien. Vor allem in Deutschland bestand eine ausgeprägte Affinität zu ihm als Patron der Künste und Initiator jeglicher Bildung. Darstellungen des Titanen gehörten zum Standardrepertoire der Museumsausstattung und zierten auch Universitäten und Technische Hochschulen.[201] Im Bewusstsein der gebildeten Öffentlichkeit war der Aspekt der Stiftung von Künsten und Wissenschaften eng mit dem der Menschenschöpfung verbunden. Bei der Erschaffung des Menschen wurde Prometheus manchmal zusammen mit Athene (Minerva) dargestellt. Zu den Kunstwerken, deren Sujet dieser Akt ist, zählen Deckengemälde von Jean-Simon Berthélemy (1802)[202] und Christian Griepenkerl (1878 vollendet),[203] mehrere Reliefs von Bertel Thorvaldsen (1807–1808 und später),[204] eine Kohlezeichnung und ein Fresko von Peter von Cornelius (1829/1830),[205] eine Marmorskulptur von Ludwig Schaller (1840),[206] zwei Zeichnungen (1908) und eine Lithographie (1924) von Ernst Barlach[207] und ein Ölgemälde von Otto Greiner (1909).[208] Der Feuerraub ist auf einem Deckenfresko von Giuseppe Collignon (1814)[209] abgebildet. Den Feuerbringer zeigen Gemälde von Heinrich Friedrich Füger (1817),[210] Jean Delville (1907, mit leuchtendem Stern statt Fackel),[211] Maxfield Parrish (1919)[212] und Ludwig Valentin Angerer (2011/2016),[213] eine Zeichnung von William Rimmer (erste Hälfte des 19. Jahrhunderts)[214] und eine Bronzeskulptur von Ossip Zadkine (1964).[215] Auf einem Wandgemälde von José Clemente Orozco (1930) versucht Prometheus die von oben über die Menschheit hereinbrechenden Flammen – moderne Folgen des Feuerraubs – abzuwenden.[216] François Rude schuf 1837–1840 das Basrelief Prometheus belebt die Künste.[217] Auf einem Gemälde von Josef Abel (1814) ist Prometheus, der die Fackel hält, mit Merkur (Hermes) und Pandora, die er zurückweist, zu sehen.[218] Besondere Bedeutung erlangte die monumentale vergoldete Bronzefigur des Feuerbringers von Paul Manship, die im 1934 eingeweihten Prometheus-Brunnen des Rockefeller Center in New York aufgestellt wurde. Sie war als Zeichen für Demokratie, Fortschritt und Völkerverständigung gedacht und ist die nach der Freiheitsstatue bekannteste Skulptur New Yorks.[219] Ein beträchtlicher Teil der zahlreichen Darstellungen der Bestrafung des Titanen orientierte sich am Vorbild des Gemäldes von Rubens, doch daneben machte sich schon im 19. Jahrhundert ein Bestreben zu neuartiger Auseinandersetzung mit dem Sujet geltend. Den gefesselten Prometheus zeigen unter anderem Gemälde von Claude-Félix-Théodore Aligny (1837),[220] Thomas Cole (1847),[221] Joseph Lies (1850),[222] Arnold Böcklin (drei Gemälde: 1858, 1882 und 1885),[223] Carl Rahl (vor Juli 1865),[224] William Blake Richmond (1874 ausgestellt),[225] Briton Rivière (1889),[226] Giorgio de Chirico (1909),[227] Christian Rohlfs (um 1912),[228] Franz von Stuck (mehrere Ausführungen, die erste um 1926)[229] und Max Beckmann (1942),[230] ein Wandgemälde von Pierre Puvis de Chavannes (1895/1896, Prometheus mit Okeaniden, im Vordergrund Aischylos),[231] Deckengemälde von Anselm Feuerbach (1875, Prometheus mit Okeaniden)[232] und Oskar Kokoschka (1950, Triptychon Prometheus),[233] eine Zeichnung von Washington Allston (vor Juli 1843)[234] sowie Skulpturen von Paul Bouré (1845, Bronze),[235] Eduard Müller (1868–1879, Marmor, mit Okeaniden),[236] Reinhold Begas (um 1900, Marmor, mit Geier),[237] Paul Landowski (1924, Gips),[238] Gerhard Marcks (1948 und 1981, beide Bronze),[239] Leonard Baskin (Bronzerelief, 1970)[240] und Menashe Kadishman (mehrere Ausführungen, eine davon 1986/1987, Cortenstahl).[241] Die Szene der Fesselung des Prometheus durch Hephaistos, Kratos und Bia ist das Sujet einer Zeichnung von Johann Heinrich Füssli (um 1800/1810).[242] Weniger zahlreich sind die Werke, deren Motiv die Befreiung des Gefesselten bildet. Zu ihnen zählen ein Fresko von Peter von Cornelius und Joseph Schlotthauer (1830, mit Geier),[243] ein Deckengemälde von Christian Griepenkerl (1878 vollendet),[244] ein Ölgemälde von William Blake Richmond (1882),[245] eine Radierung von Max Klinger (1894)[246] und eine Lithographie von Hans Erni (1980). Auf dem Felsen, aber ungefesselt ist Prometheus auf einem Gemälde von George Frederic Watts (1904 beendet, mit Okeaniden)[247] und einer Lithographie von Henry Moore (1950) zu sehen. Manche Künstler wichen bei ihrer Gestaltung des Sagenstoffs erheblich von der Tradition ab. Zu ihnen gehört William Etty, der 1825/1830 ein Gemälde schuf, das den gefesselten Prometheus zeigt, der statt des Adlers vom Pfeil des Herakles getroffen worden ist.[248] Auf einem 1868 entstandenen Gemälde von Gustave Moreau steht der gefesselte Prometheus aufrecht am Felsen und blickt in die Ferne, ohne den gefräßigen Geier neben sich zu beachten; ein weiterer Geier liegt erlegt am Boden, womit die bevorstehende Befreiung angedeutet ist. Hier ist Prometheus zur Erlöserfigur stilisiert.[249] Ein Marmorkopf von Constantin Brâncuși (1911) zeigt Prometheus als schlafenden Knaben; das Kind symbolisiert die Kreativität des Kulturschöpfers.[250] Eine Bronzeskulptur von Jacques Lipchitz, deren erste Ausführung 1937 ausgestellt wurde, stellt Prometheus dar, der den Geier erwürgt. Negativ wird das Motiv des Zivilisationsschöpfers auf dem Ölgemälde von Otto Dix Prometheus – Grenzen der Menschheit (1919) präsentiert: Hier ist Prometheus ein moderner Kriegsversehrter mit Blindenbrille; die Voraussicht, die sein Name ihm zuschreibt, ist ihm abhandengekommen.[251] Im 20. Jahrhundert verwendeten manche Künstler bei der Auseinandersetzung mit der Prometheus-Thematik ausschließlich Gestaltungsmittel der abstrakten Kunst; so Ernst Wilhelm Nay (Ölgemälde Prometheus I, Prometheus II und Prometheus III, 1948), Barnett Newman (Gemälde Prometheus Bound, 1952, Kunstharz auf Leinwand), Jean Dewasne (Gemälde Prometheus, 1952–1965, Lackfarbe auf Aluminium) und William Turnbull (Holzskulptur, 1961).[252] Sozialistische Karikaturisten des 19. Jahrhunderts griffen auf das Motiv des gefesselten Prometheus zurück, um die Unterdrückung der Pressefreiheit durch die Zensur und die Ausbeutung des Proletariats durch den Kapitalismus anzuprangern. Auch die Werbung machte sich den Mythos zunutze. Nachdem im späten 19. Jahrhundert die elektrische Beleuchtung aufgekommen war, wurde aus dem Feuerbringer ein Werbeträger. Plakate des frühen 20. Jahrhunderts zeigen ihn als Lichtbringer mit Glühlampe statt Fackel.[253] |
現代 神話の現代的な解釈は、当初はシュトゥルム・ウント・ドラングの視点を取り入れた。19世紀、特にロマン主義の時代には、疑わしい既成権力による権力要求 に対するプロメテウスのような反抗が称賛され、それぞれの現在と関連付けられた。また、人間が当初の無知と無力から解放されるという関連モチーフも強い魅 力を持っていた。哲学者、詩人、作家、芸術家たちは、この素材が提供する解釈とデザインの可能性に飛びついた。プロメテウスという名称は、科学技術の進 歩、知識、文明を象徴するものであったが、同時に、抑圧的な宗教的教義の拒絶や、専制政治に対する政治闘争をも象徴するものであった。古代の神話上の人物 は、強力な反抗と逆境に立ち向かう闘争の象徴として、人類一般の象徴となった。進歩を信じる楽観主義者たちは、自らを自律的な存在と見なし、自らの運命を 自らの手で切り開く「プロメテウス的」な人間が勝利を収めることを称賛した。一部の作家にとって、疾風怒濤の時代におけるゲーテのプロメテウス像は画期的 なものであった。1830年代の「若いドイツ人」運動は、それを引き合いに出し、ゲーテ自身が避けていた革命的な政治的結論を導き出した。 しかし、それとは反対の傾向も明らかになり、19世紀後半以降、批判的な声はますます大きくなっていった。権威に縛られず、知識によって追放された神々の 役割を引き受け、輝かしい未来を創造する創造的な個人のプロメテウス的な理想は疑わしいものとなった。懐疑論者や文化悲観論者は、プロメテウスの意識を疑 わしい自己賛美であり、無限の力を追い求める問題のある行為であると批判した。20世紀になると、プロメテウスが体現した無条件の自己実現への意志は、ま すます両義的であると認識されるようになった。プロメテウスの反逆が持つ機会と危険性について、光を当てる試みが行われた。 神話研究 世界中の多くの地域で、人間が火を使い始めたのは盗みや詐欺からだったという話が生まれた。火は神から盗まれたか、天国やおとぎの国から奪われたか、ある いは火の作り方に関する知識は、その火の本来の持ち主を出し抜いて手に入れたものだった。多くの場合、盗みは伝説の英雄、トリックスタータイプの賢い文化 英雄の行為として描かれている。このような物語の背景には、神々と人間との間に敵対関係があるという前提がある。人々は、火の神の本来の所有者である神の 好意によって貴重な財を手に入れたのではなく、賢い助っ人の大胆な行動によって手に入れたのだ。 以前の研究では、多数の民族の火の伝説の類似性が注目されていた。比較神話学のパイオニアであるアドルベルト・クーンは、早くも1859年にプロメテウス 神話とインドの伝説の類似性を検証している。この発見は、ギリシア最古の版がインドの原初の神話に依存していることを示しているという彼の仮説は、とりわ けルイ・セシャンから大きな共感を呼んだが、ジョルジュ・デュメジルの反論もあった。1930年には、宗教学民族学者のジェイムズ・ジョージ・フレイザー が、伝統的な資料の包括的な集成と考察を発表した。148] さらに最近の研究では、ギリシアとインドの伝統の歴史的なつながりという仮定は放棄されている。149] しかし、最も古いものは 近東・アナトリア文化圏から原料を発見し、それを自分たちの目的に合わせて根本的に作り変えた可能性が考えられている。さらに、プロメテウス神話とコーカ サス地方の伝説、および北欧のロキ神話の間には、驚くほど類似した点がある。これらは、処罰される巨人や神が縛り上げられ、拷問を受けるという内容であ る。歴史的なつながりが考えられるが、共通の出発点としての原初の原因はありそうに思えるが、神話の素材の発展を決定づける確かな証拠は不足している。 1861年の研究『母権制』(Das Mutterrecht)において、ヨハン・ヤコブ・バッハオーフェンはプロメテウスとエピメテウスの本質的な違いを、「母系民族と父系民族の思考様式の 対比」と関連付けた。バッホフェンの考えでは、母系制社会である「母民族」では、受動的で形のないヒュレーという物質的原則が支配的である。一方、父系制 社会である「父民族」では、形作るイデアという精神的原則が支配的である。外的要因に左右されるエピメテウスは、物質と無意識の自然の必然性という母系制 の優位性を象徴し、一方で人類の創造者であるプロメテウスは、男性の創造力の象徴として精神の原理を象徴している。父の原理は太陽を指し、「プロメテウス の苦悩を経て最終的な勝利」へと導く。[152] ハンス=ゲオルク・ガダマーは、1946年の論文『プロメテウスと文化の悲劇』で、このサガの歴史と象徴性を検証している。彼は、プロメテウスの神話にお いて「西洋の人間性は、初期の段階から、自らの文化的意識の中で自らを解釈してきた」と考えた。この「西洋の運命的な神話」の解釈の歴史は、「西洋の人間 性の歴史そのもの」である。ガダマーの解釈によると、プロメテウスの行為の本質は、文化をもたらすことで、それまで神々の特権であった「自らを助ける能 力」を人々に与えたことにある。したがって、文化そのものが神々に対する冒涜であった。その結果生じた人類の状況の問題は、「人間の文化の中心」にある悲 劇的な矛盾に反映されている。「文化への人間の意志の誇り」は、ガダマーによれば、「過剰であると同時に絶望的」である。なぜなら、人間は素晴らしいもの を創造できるが、儚さを克服することはできないからだ。ガダマーは『プロメテウスに縛られた』の背景をそこに見る。「文化意識は常にすでに文化批判であ る」[153]。 1946年、宗教学者のカール・ケレニーはプロメテウスの人物像をテーマに研究を捧げ、その中で、古代ギリシア人の世界観の文脈において、彼らの知的歴史 の始まりにこの神話を位置づけ、主人公を人間の象徴として理解した。彼によると、火をもたらした者の行動と苦悩の神話は、「不可避的な悪事を、人間の存在 の根本的な特徴として」提示している。火がなければ人類は滅びていたであろうから、それは避けられない。また、人間は自分には属さない善を主張することは できないから、それは不当である。ケレニイの見解では、プロメテウスが自らの意識的かつ自発的な行為とその結果を悔い改めることなく告白したことは、「プ ロメテウスの運命を自ら選んだ人間としての存在として解釈する」ことの正しさを示している。[154] 重要な研究テーマは、この神話のホメロス以前のオリジナル版に関する疑問である。ヘシオドスは、今では失われた古い物語の素材を引用し、それを再構成して 自分の物語を書いたと考えられている。これは明らかに素朴で滑稽な物語であり、おそらく叙事詩の形式で表現されていたと思われるが、その物語ではゼウスは 好ましくない役割を演じていた。この古い物語によると、神々の父は火を盗んだ際に盗まれただけでなく、メコーネで肉を分配する際にプロメテウスに騙され た。敬虔なヘシオドスはこれを快く思わなかった。ヘシオドスは、神聖な世界の支配者が犠牲の儀式中に欺かれたことに憤慨し、ゼウスは最初から策略を見抜い ていたと主張した。しかし、ゼウスが火の窃盗の被害者であったという事実は、彼にとって問題ではなかった。なぜなら、彼の目には、秘密の犯罪によって欺か れたとしても、神の偉大さは損なわれないからだ。彼は、キリスト教的な意味での全知を神々の父に帰するわけではなかったが、欺かれた者としてだけ見ていた わけではなかった。[155] ヘシオドスのプロメテウスの犠牲に関する解釈は、さまざまな解釈が可能である。ジャン・ルドは、神々に捧げられた最初の犠牲であるという一般的な解釈を否 定している。むしろ、ルドによると、ヘシオドスの物語は神々と人間との分離についてであり、神話によると、それはその時に起こったことである。最初の犠牲 は、2つの別々の世界が和解した後の行為であり、デウカリオンが洪水後に実行したものである。ジャン=ピエール・ヴェルナンもまた、神々と人間との離婚と 疎外という側面を強調しているが、彼はプロメテウスを犠牲の創始者と見なしている。 哲学 ゲオルク・ヴィルヘルム・フリードリヒ・ヘーゲルは、ベルリンでの講義でこの神話を解釈した。プロメテウスは人類に「道徳と法」を与えたのではなく、「自 然物を征服し、人間の満足のためにそれを利用する術を教えただけ」であった。 彼はタイタン族として「古い」神々に属していた。 それゆえ、新しいオリンポスの神々とは対照的に、彼は「より精神性と道徳性」の高いもの、すなわち「国家制度」を授けることはできなかった。火の利用は当 初、「利己心と私的利益の追求」のためだけだった。 ハゲタカの執拗な攻撃による終わりのない苦痛は、自然の欲求を満たすだけでは決して飽和状態に達することはないという事実を表現している。なぜなら、プロ メテウスの肝臓のように、欲求は常に増大し続けるからだ。 プロメテウス・バウンドで提示された形において、マルクス主義は当初からこの神話を高く評価していた。1841年、カール・マルクスは博士論文の序文でプ ロメテウスを「哲学の暦における最も著名な聖人であり殉教者」と記し、神々の世界を徹底的に否定することは、哲学自身の告白であり、「人間の自己認識を至 高の神として認めない天上の神々や地上の神々に対する哲学自身のスローガン」であると述べた。[158] 1851年、アルトゥル・ショーペンハウアーは『プロメテウス』を、人間の予見力、つまり明日について考えることの具現化と解釈した。人間には動物にはないこの特権があるが、ハゲタカが象徴する絶え間ない苦悩によって償わなければならないと彼は述べた。 フリードリヒ・ヴィルヘルム・ヨゼフ・シェリング(1854年没)は、晩年の講義でプロメテウスの人物像の重要性を論じている。彼は、プロメテウスを「神 々の世界全体を内から生み出した人類が、自らに立ち返り、自らと自らの運命に気づく」という考えの体現者とみなした。プロメテウスは「正しい」のであり、 彼には別の行動を取ることはできなかった。なぜなら、彼は道徳的な必然性によってそうせざるを得なかったからだ。しかし、彼の罰もまた必要であった。なぜ なら、「神からの自由と独立は、そのような代償を払ってこそ手に入る」からだ。この矛盾は解決できない。人類の運命は「本質的に悲劇的なもの」である。 [160] 1872年の論文『音楽の精神から生まれた悲劇』において、フリードリヒ・ニーチェはプロメテウスの物語の核心は、偉大なる努力家が犯す罪の必然性にある と指摘した。ニーチェの解釈によると、火の盗難は「人間と神との間に厄介な、解決不能な矛盾」をもたらし、それは「あらゆる文化の入り口に置かれた岩のよ うに」彼を動揺させる。人類は自らの文化のために戦い、罪を犯す行為を通じて、自分たちに可能な最高のものを達成し、その結果として、苦しみや逆境の洪水 を受け入れなければならない。プロメテウス・バウンドは、タイタンの創造主の厳格な誇りと積極的な罪を称賛している。ニーチェにとって、この悲劇の「驚く べき恐怖の深み」は、「芸術家の創造の喜び、あらゆる災厄をものともしない芸術的創造の平穏が、雲と空の明るいイメージにすぎず、悲しみの黒い湖に映し出 される」という事実にある。[161] 1938年、作家アルフレッド・デーブリンは文化哲学的な論文『プロメテウスと原始人』で、「プロメテウス主義」すなわち「火や道具、武器を作る技術と姿 勢」について論じ、それを宗教的実践や手段、すなわち「内なる技術」と対比して「外なる技術」とした。内なる技術は、個体化以前の原初的な状態と個々人の つながりを確立しようとする。プロメテウスは、この原初的な状態から離れ、それを「原始的」と軽視する人間の象徴である。「研究主導の技術的衝動」によっ て、彼は自然を追い求めるが、自然は彼から遠ざかる。彼は傲慢と悲劇に屈する運命にある。ドブリンは、そのエッセイの中で、「プロメテウスの衝動」の優位 が心理的および文化史的にもたらす結果を分析している。[162] 1946年のエッセイ『地獄のプロメテウス』(Prométhée aux enfers)で、アルベール・カミュは、この神話が現代に与える意味について疑問を投げかけた。彼の調査によると、同時代の人々はプロメテウスの反逆の 大きな叫びを聞き逃していた。古代の英雄は、人間に火と自由、技術と芸術の両方を与えた。カミュの見解では、機械と芸術は一体のものである。しかし、テク ノロジーの魅力に一方的に身をゆだね、その過程で精神を枯れ果てさせてしまった現代人は、このことを理解していない。彼は恩人プロメテウスを裏切っている のだ。 1955年、ハーバート・マルクーゼはプロメテウスを「達成原理の英雄の原型」と表現した。この人物像では、文化の英雄は、ほとんどの場合と同様に、神々 に対して巧妙に欺き、苦悩する反逆者として現れる。「永続する苦悩を代償として文化を創造する」のだ。彼は生産性を象徴し、人生を極めるためのたゆまぬ努 力を象徴する。このような生産性は進歩をもたらすが、進歩は苦難や抑圧と切っても切り離せない関係にある。プロメテウスの世界では、女性原理のパンドラが 登場し、セクシュアリティと欲望、破壊と腐敗を象徴する。この「文化的な労働の世界」の対極にあるのがオルフェウスとナルキッソスに象徴されるもう一つの 現実、すなわち喜びと充足である。この2つの人物像は、決して西洋世界の文化的な英雄にはなり得なかっただろう。 エルンスト・ブロッホは主要な著作『希望の原理』で「開花することのないプロメテウスへの信仰」について論じている。「プロメテウス的信念」はギリシャ悲 劇の宗教であり、その神殿と崇拝の対象がある。プロメテウスに縛られたプロメテウスはギリシャ悲劇の中心である。ギリシャ悲劇の主人公たちはみな、火をも たらした者の仮面となっている。しかし、この信念は開花することなく終わった。それは社会的使命を欠いていたからであり、その基盤が劇の観想に留まってい たからである。 特にブロッチが定式化した、マルクス主義による人類史におけるプロメテウス的衝動の評価は、非人間的なイデオロギーや抑圧的な権力関係に対する反抗と、文 明的な側面の双方を指している。火の獲得は、科学的知識の獲得による人間世界の変容として理解された。ブロッチは、技術による「自然の再編成」を、社会主 義的人間化を通じて生活条件を最適化するという彼の理想郷の実現を望むための物質的基盤とみなした。166] 20世紀後半に急速な技術発展の機会とリスクに関する議論が激化した際、『プロメテウス』は科学技術の進歩と、その恩恵に対する信頼の象徴となった。ルイ ス・マンフォード、ギュンター・アンダース、ハンス・ヨナスといったテクノロジーの懐疑論者たちも、この象徴性を活用したが、彼らは進歩の楽観論者たちと は異なる評価をそれに結びつけた。1979年、ヨナスは主要著作『責任の要請』の序文で、ついに解き放たれたプロメテウスの比喩を提示した。科学は彼にそ れまで知られていなかった力を与え、経済は彼に落ち着きのない原動力を与えた。この力は倫理によって抑制されなければならない。さもなければ、それは災厄 となるだろう。近代技術の約束は脅威へと変貌した。167] 技術を批判する最近の議論では、「技術的プロメテウス信仰」は「進歩に対する素朴なユートピア的信仰」の表現として非難されている。テクノロジーの「プロ メテウス的な威信」は、ハイテクノロジーの危険性を誤って判断させる。168] ギュンター・アンダースは「プロメテウス的な恥」という言葉を造った。これは「人間の時代遅れな性質」の表現であり、人間は「自身の機械公園の廷小人」と なり、自身の装置の完璧さの前に自身の不十分さを恥じている。169] ハンス・ブルーメンベルクは1979年の著書『神話の労働』において、プロメテウス神話とその続編について詳細な解釈を提示した。彼は、この神話を「現実 の絶対性」に直面した人間による自己主張の試みと解釈した。神話的な世界の説明の背後には、世界の不気味さや巨大さに対する恐怖を克服し、耐え難いものを 耐えられるようにするという意図がある、と彼は考えた。ブルーメンベルクの解釈によると、神話はゼウスが火の窃盗を取り消すことも、巨人の意志を打ち砕く こともできないと宣言することで、自己主張の基本的欲求を満たした。プロメテウスの行為が不可逆的であることは、人々に一定の安心感をもたらした。それは 人々の文化的財産の永続性を保証し、それゆえ、人間が無力であることや運命の残酷さに対する絶望を和らげた。ブルーメンベルクにとって、プロメテウスが世 界の秩序を破ったのは、それまで軽蔑されていた人類の再評価を世界史的な規模にまで押し上げたことにある。 心理学 1932年、ジークムント・フロイトは「火の復権」という論文を発表し、プロメテウスの神話の精神分析的な解釈を示した。彼は、文化への転換が必然的に要 求した本能の放棄の結果、本能的な生活が敗北したことに神話の歴史的な核心を見出した。フロイトの解釈によると、ゼウスはここでは実際には全能であるが、 ある状況下ではその満足を奪われる本能的な生命の代表である。プロメテウスの厳しい罰は「文化の英雄に対して本能的な人間が抱くであろう憤りをあからさま に表現している」とされる。なぜなら、本能的な放棄の強制は攻撃への欲求を引き起こすからだ。 カール・グスタフ・ユングは異なる解釈を提示した。彼の考えでは、より高い意識への歩みはすべて一種のプロメテウスの罪である。知識を得ることで、無意識 の力が本来持つ文脈から引き離され、意識の恣意に従属させられるという意味で、神々に対する一種の窃盗が犯されるのである。ユングは、コーカサスでプロメ テウスが捨てられたのは、意識を広げる新たな知識を得た者の孤独であると解釈した。そのような発見者は、確かに神のような境地に近づいたが、同時に人間的 な環境から疎外されたのである。彼の孤独の苦悩は、知識の「横領」に対する神々の復讐であり、それは聖書の「原罪」の神話に見られるように、タブーの侵害 を意味する。 哲学者のガストン・バシュラールは、1937年の著書『火の精神分析』で、火の利用に関する社会的・心理的側面について論じている。その際、彼は「火の父 に関する貧弱な神話が今なお人々を惹きつける」ことへの関心を説明しようとした。 バシュラールは、子供にとって火は「もともと全面的な禁止の対象」であるという観察から出発し、社会的な禁止こそが「火に関する我々の最初の一般的な知 識」であると結論づけた。火に対する畏敬の念は自然に備わっているものではなく、学習によって得られるものである。なぜなら、自然な経験に先立って、社会 的な抑制の閾値がまず形成されるからだ。したがって、火に関する個人的な知識の問題は、ずる賢い違反の問題となる。なぜなら、子供は父親の目を盗んで禁じ られた現象を探ろうとするからだ。これが「プロメテウス・コンプレックス」の発生の仕方である。バシュラールはこれを「父親と同じくらい、あるいは父親よ りも多くを知ろうとする」願望の総体と定義した。プロメテウス・コンプレックスは「知的生活におけるエディプス・コンプレックス」である。[173] アルノ・ブレカー作『プロメテウス』、アルノ・ブレカー美術館、ノルヴェニヒ 国家社会主義 国家社会主義者による神話の解釈では、英雄的な意志の力への賞賛が創造性とともに前面に押し出されていた。アドルフ・ヒトラーは、1925年の早い時期 に、自らのマニフェスト『わが闘争』の第1巻で、アーリア人を「人類のプロメテウス」と表現し、「その輝かしい額から、天才の神聖な炎が、あらゆる時代に 燃え上がった」と述べている。[174] 1930年代には、彫刻家アルノ・ブレカーとヴィリー・メラーがプロメテウスの彫刻を制作した。メラーの松明を手にした像は、NS-Ordensburg Vogelsang(NS-オルデンブルク・フォーゲルザング)のSonnwendplatz(ソーンヴェント広場)に建てられた。この筋肉隆々のプロメ テウス像は、国家社会主義の指導者たちの理想の体現として、彼らの前に置かれた。劇場はヒトラーを新たなプロメテウスとして称えた。タイタンは強力な英雄 としてのみ見られ、神話の罰や悲劇的な側面は無視された。 フィクション 19世紀前半、ロマン派の詩人や作家たちは、シュトゥルム・ウント・ドラング運動の影響を受けた反逆者プロメテウスのモチーフを取り上げ、それを自分なり に再解釈した。火をもたらす者は、人間が神格化されること、ゼウスと同一視されていた聖書の創造神の権力の喪失、迷信と恐怖の闇の克服を象徴した。さら に、確立された世界秩序の敵対者は社会改革者として描かれた。この傾向は世紀後半から世紀の変わり目にかけて続き、神々の父の敵対者は好戦的な無神論と唯 物論の象徴と見なされた。さらに、2つの異なる解釈が現れた。プロメテウスは、ある作品では、解放と好奇心への欲望がもたらした結果に失望した悔恨の巨人 として描かれ、また別の作品では、巨人プロメテウスは、神を必要とせず、自身の富に満足を見出す孤独で優れた人格の模範として描かれた。人間の存在の問題 を説明する一つの方法は、あらゆることを経験し、そして世界に深く失望したプロメテウスの絶望を描写することだった。176] 20世紀には、伝統的なモチーフは多数の異なる再解釈とさらなる発展へと断片化された。177] 特別な受容形態として、古典的およびロマン派のフィクションでテーマ化された、ナポレオン・ボナパルトは、強大な権力への意志と創造性、そして劇的な失敗によって、現代のプロメテウスであるという考え方がある。 劇文学 神話的題材を初めて脚色してから数十年後、ゲーテは1807年から1808年にかけて古代のテーマを劇的に再構成した祝祭劇『パンドラ』の断片を執筆し た。当初は『パンドラの帰還』と呼ばれていたこの作品は、ゲーテが「固定観念」と表現したもので、常に彼の心の中に存在していた。ここでは、プロメテウス はエピメテウスの対照的な存在として否定的な意味で描かれ、不幸をもたらす者として描かれている。プロメテウスは行動力と権力を持つ人物であり、テクノロ ジーと物質生産に専念する一方で、夢想家のエピメテウスは美的な関心事に専念する。ゲーテは、この対照的な態度の間の緊張関係を示そうとした。 パーシー・B・シェリーは『プロメテウス解放』を執筆中。 1845年、ローマのキーツ・シェリー・ハウスに展示されているジョセフ・セヴァーンによる油彩画 神話の素材を扱った最も有名なロマン派の作品は、1818年から1819年に詩人パーシー・ビッシー・シェリーによって書かれ、1820年に出版された4 幕構成の叙情劇『プロメテウス解放』である。第1幕では、3千年もの間鎖につながれてきたプロメテウスが、自らの苦悩をモノローグで語る。かつて暴君ジュ ピターを呪ったプロメテウスだったが、時を経て悟りを開き、復讐への渇望を捨てた。自らの苦悩が彼にそう気づかせたのだ。心根を根本的に変えた彼は、今 や、生きとし生けるものに苦悩を負わせたくないという理由から、呪いを撤回する。彼は、木星を脅かす危険の秘密を裏切るよう彼に迫る水星の脅迫に抵抗す る。第二幕では、プロメテウスの恋人であるアジアが、彼に自分を解放してもらうのを待っている。そのためには、冥界の力であるデモゴルゴンが介入する必要 がある。デモゴルゴンは、地球の住民が精神的な行為によって準備し、可能にした世界の状態の変化を実行する。プロメテウスが呪いを解くことで、世界的な転 換の条件を作り出したため、第三幕でデモゴルゴンが木星の力を奪い、宇宙を専制から解放することができる。プロメテウスはヘラクレスによって解放され、ア シアと結ばれる。人々は依然として、生命や死のリスク、そして自身の情熱にさらされているが、これからは自由を自覚しながら、根本的に変化した態度で存在 の苦難を経験することになる。第4幕では、元素の存在が歌と踊りで救済の行為を祝う。シェリーの『プロメテウス』は、自由を求め、暴君的な恣意性に反抗す る抑圧された人類の意志を体現している。しかし、解放への道は、権力を転覆させ、奪取しようとする意志によってではなく、英雄の悟り、憎悪の放棄、因果応 報の原則によって切り開かれる。同時に、ジュピターの役割の描写は、罰を与え、報いるキリスト教の創造神を否定するものである。 その後、多数の作家が神話の主題を題材に戯曲や戯曲の断片、劇詩を創作した。その中には、ハーティントン・コールリッジ(未完の劇詩『プロメテウス』、 1820年)、アルフレッド・デ・エサール(劇詩『プロメテウス』、1835年)、エドガー・キニー(詩劇三部作『プロメテウス、火の発明者』、『鎖につ ながれたプロメテウス』、『プロメテウス、解放された』、1838年)、レオポルド・シェーファー (劇詩『プロメテウスと夜警』、1848年)、ポール・ドゥフォンテネー(劇『プロメテウス解放』、1854年)、エドゥアール・グレニエ(劇詩『プロメ テウス解放』、1857年)、リチャード・ヘンリー・ホーン(抒情劇『プロメテウス、火をもたらす者』、1864年)、リチャード・ポール(劇詩『 プロメテウス、1875年)、シャルル・グランムジャン(劇詩『プロメテウス』、1878年)、アレクサンドル・サン=イヴ・ダルヴェードル(詩劇『進歩 の神秘』、1878年)、ロバート・ブリッジズ(仮面劇『火をもたらすプロメテウス』、1883年)、オイゲン・フォン・ヤーゴフ(詩劇『プロメテウ ス』、1894年)、ジョゼフィン・ ペラダン(詩劇三部作『プロメテーイド』、1895年)、クリスティアン・フォン・エーレンフェルス(詩劇四部作『プロメテウスの闘い』、1895年)、 アドルフ・シャフハイトリン(劇詩『キュクロプスの時代』、1899年)、イヴァン・ギルキン(劇詩『プロメテウス』、1899年)、トランブル・ス ティックニー( ル・スティックニー(劇詩『プロメテウス・ピュルフォロス』、1900年)、ウィリアム・ヴォーン・ムーディ(劇詩『火をもたらす者』、1904年)、メ シラス・ゴルバーグ(劇『悔悛するプロメテウス』、1904年)、エミール・ブルジェ(劇『船』、1904年および1922年)、バーナード・ドリュー (劇詩『救済されたプロメテウス』、 1907)、ラインハルト・ゾルゲ(劇的スケッチ『プロメテウス』、1911)、ヴィャチェスラフ・イヴァーノヴィチ・イワーノフ(悲劇『プロメテイ』、 1919)、ヴィクトル・エフティミウ(4幕構成の悲劇『プロメテウス』、1919)、アルベルト・カセッラ(劇詩『プロメテオ』、1923)、ニコス・ カザン ニキータス・カザンザキス(詩劇三部作『プロミテアス』、1943年~1945年)、マックス・ガリック(悲劇『プロメテー・オリンピエ』、1947 年)、ジェイムズ・マコーリー(仮面劇『プロメテウス』、1947年/1948年)、エーリヒ・ブロック(ドラマ『プロメテウス』、1954年)、ペー ター・ハックス(ドラマ『パンドラ』、1979年)などである。多くの現代劇作品において、プロメテウスのイメージは作者のイデオロギー的信念を反映して いる。その範囲は、自分の過ちに気づき神に従属する悔い改めたプロメテウスから、神への崇拝のすべてを断固として敵対する者まで多岐にわたる。 ポーランドの詩人シプリアン・カミル・ノルヴィドは、1851年に発表した『プロメテシオン』という作品の中で、プロメテウスの文化創造活動というテーマ を取り上げた。この作品は、詩による2つの対話と散文によるエピローグから構成されている。ノルヴィドは、芸術家は自らの創造力を用いて人々の日常生活に 浸透し、社会生活を変革することが使命であるという信念を表明した。 1877年の対話詩『プロメテウスとアハスヴェルス(Prometeus och Ahasverus)』で、スウェーデンの作家であり詩人でもあるヴィクトル・リュードベリは、巨人を「永遠のユダヤ人」アハスヴェルスと並置した。鎖に つながれたプロメテウスのもとを訪れたアハスヴェロス。この2人の不幸な人物の対話の中で、プロメテウスは正義の原則の代表者として描かれ、彼はその正義 の原則をもって、ゼウスの不正な支配に反対する。この役割において、彼は支えと慰めを見出す。彼は「永遠の神」に頼り、その神は自身の胸の中で語る。一 方、アハスヴェロスは、抽象的な正義の原則は「無意味で空虚」であると主張する。彼は謙虚な服従を勧める。なぜなら、現実にあるのは力関係だけであり、法 は支配者によって定義されるからだ。 ハイナー・ミュラーは1967年から1968年にかけて、古代の『プロメテウスに縛られた』を翻案した戯曲『プロメテウス』を書き、1969年にチュー リッヒ劇場で初演された。ミュラーは巨人プロメテウスの矛盾と弱点を浮き彫りにした。彼は、主人公が耐える苦しみを「労働」の一形態と捉えた。[184] 叙事詩 作家ジークフリート・リピナーは、まだ中等学校の生徒だった時に叙事詩『解き放たれたプロメテウス』(Der entthesselte Prometheus)を書き、1876年に出版された。この作品は、当初はニーチェに熱狂的に賞賛された。この作品によって、著者は熱狂的な支持者たち を多数得ることになり、その中にはグスタフ・マーラーも含まれていた。マーラーは、リピナーを天才だと考えていた。リピナーはプロメテウス的なモチーフを キリスト教的なモチーフと組み合わせた。彼はプロメテウスがキリストと出会うことで、最大の苦しみを通して全人類の再生をもたらす覚悟を決めるようにし た。その背景には、選ばれた少数の人々だけが経験できる苦痛という考え方があり、リピネルはそれを救済の歴史の積極的原則として理解していた。 スイスの叙事詩詩人カール・シュピッテラーは、古代の伝統を内容的に参照することなく、伝統的な神話の名前の貯水池から名前を引用した。登場人物の性格や 運命は、彼自身の想像力による自由な創作である。登場人物のうちの2人、兄弟のペアについては、彼は「前向きな思想家」と「後ろ向きな思想家」という意味 を持つプロメテウスとエピメテウスの名前を選んだ。また、これらの名前に共通する情緒的な含みも利用した。1880年から1881年に発表されたデビュー 作『プロメテウスとエピメテウス』では、韻を踏んだ散文で、2人の兄弟の運命を描写している。この作品では、2人は巨人ではなく人間として描かれている。 この叙事詩の短縮版と改訂版が「辛抱強いプロメテウス」というタイトルで出版されたのは、作者の死の年である1924年のことだった。 スピットラーの叙事詩『プロメテウス』では、若気の至りで「群衆に紛れ込む大勢の人々とは違う存在になりたい」という理由から、プロメテウスは弟とともに 人間社会を去る。 2人は静かな渓谷に自分たちの家を建てる。彼らは慣習を一切受け入れず、自分たちの魂以外の神を崇拝することもなかった。世界を支配する神の天使は、アウ トサイダーであるプロメテウスの精神的な力を認め、彼を全人類の王にしようと考えた。しかし、その前に、神は選ばれし者に、自己決定を放棄し、魂の助言を 拒否し、代わりに神が与える「良心」に従うよう促した。スピテラーは否定的に捉えているが、この「良心」は彼に「~性」や「~性」を教えることになってい る。これらは規範として高められた概念であり、彼の指針となるはずである。プロメテウスはこれを拒絶し、魂の「愛するささやき」に従うことを選ぶ。一方、 エピメテウスは天使に要求された犠牲を払い、彼から「良心」を受け取る。見返りとして、天使は彼に王国をもたらすが、プロメテウスは追放されなければなら ない。しかし、近視眼的なエピメテウスにはその任務は務まらない。彼の統治下では、世界に深刻な危険をもたらす複雑な問題が生じ、大混乱が起こる。最後 に、プロメテウスが救世主として介入する。彼だけがその災厄を回避できる。なぜなら、彼の魂が彼に必要となる力を与えるからだ。この成功の後、天使は彼に 王国を申し出るが、プロメテウスは申し出を断り、隠遁生活に戻る。スピッテルの関心は、先見の明を持つ部外者と、無力な盲目の大衆との間の緊張関係の表現 にあった。叙事詩では、この対比は、優れた個人の自己否定と順応にも、その者の権力の掌握と君主制にもつながっていない。どちらも彼の運命に矛盾するから だ。プロメテウスは、自らの魂の声に従うことで、この2つの過ちを避けることができる。 哲学者、作家、詩人であるルドルフ・パヌッツィもまた、『プロメテウスの叙事詩』を創作した。1902年に発表された古典的スタイルの若書き作品『六歩格のプロメテウス』では、巨人を、自らの運命を克服し、変容することでそれを乗り越える英雄として描いている。 抒情詩 近代の抒情詩では、プロメテウス神話の印象的なモチーフがさまざまな形で取り上げられた。特に、象徴的な力が強い巨人への罰は、頻繁に取り上げられた。多 くの抒情詩人は、例えばナポレオンの「プロメテウス的」性格や行動を特徴づけるなど、古代神話を現代の状況を考察する文脈で参照した。一方、古代の伝統に より強く傾倒する詩人もいた。詩人たちが運命の過酷さや不公平さを嘆いたり、専制や宗教的強制を非難したり、あるいは人類の進歩や解放を称賛したり疑問を 呈したりする際に、プロメテウスは詩的な象徴としてしばしば登場した。人気のあるテーマのひとつは、宗教的な絆や希望を拒絶し、人類の運命を純粋にこの世 のものへと変えることだった。この人生観を賞賛する詩人もいれば、内面的な充足の追求は無益であると描く詩人もいた。189] ヴィクトル・ユーゴー(1802年-1885年)はプロメテウス神話を特に好んだ。彼は巨人を自由の殉教者、啓蒙者、そして進歩とより良い未来への人類の 信仰の象徴として評価した。190] プロメテウスを主題とする現代の詩作品としては、ジョージ・ゴードン・バイロン(『プロメテウス』1816年)、フリードリヒ・フォン・サレ(『プロメテ ウス』1835年)、ジェイムズ・ラッセル・ロウェル(『プロメテウス』1843年)、ヘンリー・ワズワース・ロングフェロー(『プロメテウス、あるいは 詩人の予見』 1855年)、ルイ・ヴィクトリーヌ・アケルマン(『プロメテウス』、1865年)、オレガリオ・ビクトル・アンドラーデ(『プロメテウス』、1877 年)、リヒャルト・デメル(『解放されたプロメテウス』、1891年)、ヨハネス・R・ベッヒャー(『プロメテウス』、1940年)などである。 [191] ゲーテの賛歌が学校のカリキュラムに組み込まれていたドイツ民主共和国では、神話は詩人たちに、現在の経験や見解、提案を詩的に表現する機会を提供した。 場合によっては、巨人は「人間の本質」の代表として見られ、また別の場合は、発明的な個人と社会の関係の問題や、日常生活におけるプロメテウスの力の喪失 に焦点が当てられた。初期には、伝統的な肯定的な詩が注目され、プロレタリアの英雄として巨人を称えるものが多かったが、その後、技術的・社会的進歩の両 義性がクローズアップされるようになった。このような懐疑主義の精神に則り、ライナー・キルシュは1982年に次のように書いた。「歌において偉大なる古 代人は創造主プロメテウスを称えた。なぜなら、彼は私たちに火を与えたからだ。そして今日、私たちは煙を吸い込む。」[192] 小説と短編 東ドイツ在住の作家フランツ・フーマンの希望は、若い読者向けの冒険小説集の一部としてプロメテウスの伝説を書き直すことだった。このアイデアは、未完の 大作となった青少年小説のプロジェクトへと発展した。1974年には、その第一部『プロメテウス。タイタンの戦い』が出版された。1984年に亡くなった 著者の遺品から、続編として予定されていた『プロメテウスII』の原稿が見つかり、1996年に出版された。小説の断片では、プロメテウスはゼウスによっ て神々の領域から追放され、地球と人類の創造に目を向ける。フーマンによるプロメテウスは、不正な支配者に対する勇敢な反逆者であり、真の社会主義の英雄 である。しかし、人々が自発的に行動し、責任を取ろうとしないため、彼の創造は成功していない。この小説は、政治的に爆発的であると考えられたため、ドイ ツ民主共和国では出版に困難を伴った。 アルバニアの作家イスマイル・カダレは、プロメテウスの投獄と解放について物語を書いた。解放されたプロメテウスは、結局、人々は彼の犠牲に値しないのではないかという疑念に打ちのめされる。これは彼にとって最も残酷な拷問であり、ワシのくちばしよりもひどい。 素材の特別な脚色 現代の文学作品のいくつかでは、古代のサガの伝統的な概念が基礎となっていない。代わりに、神話の伝統の要素の一部だけが、他の時代(現代または架空)の 状況に移されている。または、神話の物語は、再構成されることによって、神話としての信憑性を失っている。疎外効果は、さらなる考察を促すことを意図して いる。 メアリー・シェリーは1818年にホラー小説『フランケンシュタイン、あるいは現代のプロメテウス』を発表した。シェリーの描く新しいプロメテウスは化学 者のヴィクター・フランケンシュタインであり、彼は研究室で怪物のような人間を作り出し、最終的には自分の創造物に逆らわれ、その犠牲となる。フランケン シュタインはゼウスであり、プロメテウスでもある。 ジャコモ・レオパルディはプロメテウスの創造活動について、異なる視点から取り扱った。1824年に書かれた辛辣な対話劇『プロメテウスの賭け(La scommessa di Prometeo)』において、人類の創造主であるプロメテウスは、自分の創造物は歴史上最高の発明であると主張する。彼はそれを証明できると考え、懐疑 的な神モモスと賭けをする。論争を検証によって決着させるため、2人は地球に向かう。そこでプロメテウスが認めるほどに恐ろしい3つの残虐行為に遭遇す る。 アンドレ・ジイドが1899年に発表した作品『鎖につながれたプロメテウス』では、神話の素材が大幅に歪められている。この作品は、作者によれば「ソティ エ」という文学ジャンルに属する。不条理に満ちた幻想的な環境を舞台にしたグロテスクで風刺的な物語である。 主人公プロメテウスは、悪しき束縛から自らを解放し、現代のパリに身を置いている。 ここでは銀行家であるゼウスが、無償の行為(action gratuite)によって最初の星座を生み出し、バーでの出会いが関係者の人生を変える。彼は、見知らぬ男コクレースを平手打ちし、コクレースから得た 住所宛に、500フランの紙幣を入れた封筒を、別の見知らぬ男ダモクレスに匿名で送るという行動を起こす。これにより、ゼウスは2人の男の運命を動かす。 それぞれが自分なりにその出来事に対処するコクレースとダモクレスは、酒場でプロメテウスと出会い、彼と会話を交わす。3人にとって、ゼウスの無償の行為 は、計り知れない影響を及ぼす。コクレースは目を失うが、それは酒場に飛んできたプロメテウスの鷲が引き抜いたものだった。不可解な体験と向き合い、その 「負債」を返済しようとするダモクレスは、その不可解な出来事に苦悩し、その不可解さゆえに命を落とす。彼は病に倒れ、死ぬ。プロメテウスは学習プロセス を経て、その洞察を伝える。彼は、人間の人生における食らいつくワシの機能を説明する。これは、人間に付き従い、人間をとりこにして強迫観念となるものを 「食らいつく」ものである。例えば、進歩への信念、義務感、情熱などである。それぞれのワシが、その人の人生に個性を与える。それは存在の目的となり、そ の人に存在する権利を与える。人類の歴史は鷲の歴史である。しかし、プロメテウスが今信じているように、そうである必要はない。プロメテウスが長い間、自 分の鷲に献身的に栄養を与えてきた後、ついに彼は根本的に態度を変える。彼はその鳥を殺し、そのおいしい肉をレストランの客に振る舞うのだ。この結末で、 アンドレ・ジイドはプロメテウスの伝統的な英雄像を覆し、あらゆる意味のある世界解釈、特に理想化された未来に希望を託すキリスト教徒や進歩論者の楽観的 な世界観を皮肉っている。 1918年1月、フランツ・カフカは短い散文を書き、それは死後に出版されただけであり、不適切なタイトル「プロメテウス」で知られている。カフカはプロ メテウスの物語を伝える伝説が4つあると主張し、その内容を簡単に要約した。最初の伝説は、古代の処罰神話とほぼ一致するが、複数のワシについて語ってい る。他の3つはカフカ自身の創作である。第二の伝説によると、プロメテウスは苦悩のあまり、自らを岩にどんどん深く押し込み、ついには岩と一体となった。 第三の伝説によると、彼が処罰された行為は、何千年もの時を経て、彼自身でさえも忘れてしまった。第四の伝説によると、人々は「根拠のない大義」にうんざ りした。神々も、ワシも、疲れ果てて「傷は疲れの中で癒えた」のだ。カフカは、自身のバージョンを並置することで、神話の「真実の根拠」は正しい解釈に よって明らかにできるという考えに異議を唱えた。カフカの視点では、すべての伝説は不可解なものを説明しようとする無駄な試みに他ならない。カフカにおい ては、神話は認識可能な意味を伝える可能性を失っている。 ハイナー・ミュラーは1972年の戯曲『セメント』で神話に立ち戻った。この作品はソビエト連邦を舞台としている。「プロメテウスの解放」という場面で は、新しいバージョンが語られる。今度は、3000年後になってヘラクレスがプロメテウスの救出にやって来る。彼は鷲の糞だらけになっており、鷲の糞が唯 一の食料であった。ヘラクレスは吐き気を催す悪臭に耐えられず、鷲を殺すのに長い時間がかかった。しかしプロメテウスはヘラクレスに感謝せず、唯一の仲間 であり、養い手であった鷲を求めて泣き叫んだ。プロメテウスは自分を解放したヘラクレスを殺人者と罵り、吠えながら反撃した。ヘラクレスは彼を力ずくで山 から引きずり降ろさなければならない。神々は岩の渦巻きを起こしてこれを阻止しようとするが無駄だった。プロメテウスは神々に解放の無実を保証し、空に向 かって大声で叫んだ。彼らの努力が失敗に終わると、神々はついに自害した。今、プロメテウスは解放者の肩に座り、勝利のポーズを取っている。 マイケル・スコットは、2010年に出版されたファンタジー小説シリーズ『ニコラス・フレイムの秘密』の第4部『The Eerie Ghost Caller』で、人類の創造者プロメテウスを登場させた。彼の描くプロメテウスは、従来のプロメテウス像とは遠い類似性しか持っていない。 美術 近代美術では、神話の素材が頻繁に取り上げられた。19世紀には、伝統的な描写が支配的となり、処罰が非常に人気の高い主題となった。しかし、再解釈と疎 外の傾向はすでに現れ始めており、それは20世紀に広がった。文明の創造というモチーフの芸術的考察において、技術的進歩の両義性が浮き彫りになった。 文化の創造者として、プロメテウスは19世紀に数多く創設された博物館やアカデミーの装飾の定番となった。特にドイツでは、芸術のパトロンであり、あらゆ る教育の創始者であるプロメテウスに強い親近感が持たれた。博物館の常設展示の一部として、あるいは大学や工科大学の装飾として、巨人プロメテウスの像が 飾られた。 教養ある人々の意識においては、芸術と科学の創始という側面は、人間の創造という側面と密接に結びついていた。人間を創造した際、プロメテウスはアテナ (ミネルヴァ)とともに描かれることもあった。この行為を主題とする芸術作品には、ジャン=シモン・ベルテルミー(1802年)による天井画[202]、 クリスチャン・グリペンケル(1878年完成)による天井画[203]、ベルテル・トルバルセンによるいくつかのレリーフ(1807年から1808年およ びそれ以降)[204]、 ペーター・フォン・コルネリウスによる木炭画とフレスコ画(1829年/1830年)[205]、ルートヴィヒ・シャラーによる大理石彫刻(1840年) [206]、エルンスト・バルラッハによる2点のデッサン(1908年)とリトグラフ(1924年)[207]、オットー・グライナーによる油彩画 (1909年)[208]がある。 火事による盗難は、ジュゼッペ・コリニョン(1814年)による天井フレスコ画に描かれている。火の伝道者は、ハインリヒ・フリードリヒ・フュガー (1817年)、[210] ジャン・デルヴィーユ(1907年、松明ではなく光る星)、[211] マックスフィールド・パリッシュ(1919年)[212] 、ルートヴィヒ・ヴァレンティン・アンゲラー(2011/2016年)[213] の絵画、 ウィリアム・リマーによる絵画(19世紀前半)[214]、オシップ・ザッキンによるブロンズ彫刻(1964年)[215]がある。ホセ・クレメンテ・オ ロスコによる壁画(1930年)では、プロメテウスが、火事の盗難事件の現代的な帰結として、人類に降りかかる炎を上から回避しようとしている。 。フランソワ・リュードは1837年から1840年の間に、浮き彫り作品『芸術を復活させるプロメテウス』を制作した。217] 1814年のヨゼフ・アベルの絵画には、トーチを手にしたプロメテウスが描かれており、彼が拒絶するメルクリウス(ヘルメス)とパンドラが描かれている。 218] ポール・マンシップによる、火を運ぶ者の記念碑的な金メッキのブロンズ像は、1934年に落成したニューヨークのロックフェラー・センターのプロメテウス 噴水に設置され、特別な重要性を獲得した。これは民主主義、進歩、国際理解の象徴として意図されたものであり、自由の女神像に次いでニューヨークで最も有 名な彫刻である。 巨人の罰を表現した数多くの作品の多くはルーベンスの絵画をモデルにしているが、19世紀にはすでにこの主題を扱う新しい方法を見つけようとする試みがな されていた。クロード=フェリックス=テオドール・アリニー(1837年)[220]、トマス・コール(1847年)[221]、ヨゼフ・リース (1850年)[222]、アルノルト・ベックリン(3点:1858年、1882年、1885年)[223]、 [223] カール・ラー(1865年7月以前)[224] ウィリアム・ブレイク・リッチモンド(1874年に展示)[225] ブリトン・リヴィエール(1889年)[226] ジョルジョ・デ・キリコ(1909年)[227] クリスチャン・ロルフス(1912年頃)[228] フランツ・フォン・ フォン・シュトゥック(複数のバージョン、最初のものは1926年頃)[229]、マックス・ベックマン(1942年)[230]、ピエール・ピュヴィ ス・ド・シャヴァンヌによる壁画(1895年/1896年、前景にエウクリデス、プロメテウスとオケアノス族)[231]、 (1875年、プロメテウスとオケアノス)、[232] オスカー・ココシュカ(1950年、トリプティク・プロメテウス)[233]、ワシントン・オールストンの素描(1843年7月以前)[234]、ポー ル・ブレ(1845年、ブロンズ)[235]、エドゥアルト・ ミュラー(1868年-1879年、大理石、オケアノス像付き)[236]、ラインホルト・ベガス(1900年頃、大理石、ハゲタカ付き)[237]、 ポール・ランドフスキー(1924年、石膏)[238]、ゲルハルト・マックス(1948年と1981年、いずれもブロンズ)[ 239] レナード・バスキン(ブロンズレリーフ、1970年)、[240] メナシェ・カディシュマン(複数のバージョン、そのうちの1つは1986年/1987年、コルテン鋼製)[2 41] プロメテウスがヘファイストス、クラタス、ビアに鎖でつながれている場面は、ヨハン・ハインリヒ・フュースリの絵画の主題となっている(1800年頃 /1810年頃)。[242] 鎖につながれた男の解放をモチーフとした作品は少ない。その中には、ペーター・フォン・コーネリウスとヨゼフ・シュロットハウアーによるフレスコ画(1830年、ハゲタカの絵付き)[243]、クリスティアン・グリペンケルによる天井画(1878年完成)[2 44]、 44] ウィリアム・ブレイク・リッチモンドによる油彩画(1882年)[245]、マックス・クリンガーによるエッチング(1894年)[246]、ハンス・エ ルニによるリトグラフ(1980年)がある。ジョージ・フレデリック・ワッツによる絵画(1904年に完成、オケアノスたちと)[247]や、ヘンリー・ ムーアによるリトグラフ(1950年)では、プロメテウスは岩の上に描かれているが、束縛されていない。 この主題を扱うにあたり、伝統から大きく逸脱した芸術家もいる。その一人がウィリアム・エティで、彼は1825年から1830年の間に、鎖につながれ縛り 上げられたプロメテウスを描いた絵画を描いた。その絵画では、ハゲタカではなくヘラクレスの矢がプロメテウスを襲っている。[248] 1868年の ギュスターヴ・モローの絵画では、プロメテウスは岩に寄りかかりながら直立し、遠くを見つめている。傍らの飢えたハゲタカを無視している。別のハゲタカが 地面に倒れており、彼の解放が間近に迫っていることを暗示している。ここでは、プロメテウスは救世主として様式化されている。249] コンスタンティン・ブランクーシによる大理石の頭部(1911年)では、プロメテウスは眠る少年として表現されている。この少年は、文化の創造者の創造性 を象徴している。250] 1937年に最初のバージョンが展示されたジャック・リプシッツによるブロンズ彫刻では、プロメテウスがハゲタカの首を絞めている様子が描かれている。文 明の創造者をモチーフにしたオットー・ディックスの油彩画『プロメテウス - 人類の限界』(1919年)では、否定的な表現が用いられている。この作品では、プロメテウスは盲人用の眼鏡をかけた近代の戦争の負傷者であり、その名が 示す先見性を失っている。 20世紀には、プロメテウスをテーマに扱う際に抽象的な芸術表現のみを用いる芸術家も現れた。例えば、エルンスト・ヴィルヘルム・ネイ(油彩画『プロメテ ウスI』、『プロメテウスII』、『プロメテウスIII』、1948年)、バーネット・ニューマン(油彩画『プロメテウス Bound, 1952、合成樹脂をキャンバスに塗ったもの)、ジャン・ドゥワズヌ(絵画『プロメテウス』、1952年から1965年、アルミニウムにエナメル塗料)、 ウィリアム・ターンブル(木彫、1961年)などである。[252] 19世紀の社会主義風刺画家たちは、岩に鎖でつながれたプロメテウスのイメージを用いて、検閲による報道の自由の弾圧や資本主義によるプロレタリアートの 搾取を批判した。広告業者もまた、この神話を活用した。19世紀後半に電気照明が登場すると、火の神は広告媒体となった。20世紀初頭のポスターでは、松 明ではなく白熱灯を手にした光の神として描かれている。 |
Musik Auf beträchtliches Interesse stieß der Sagenstoff auch bei Komponisten. Manche nahmen direkt auf die antike Tragödie Bezug; daneben wurden auch das Gedicht von Herder und das Lesedrama von Shelley musikalisch interpretiert. Die starke Rezeption von Goethes Deutung des Mythos wirkte sich auch im musikalischen Bereich aus, seine Hymne wurde mehrfach vertont. Im Vordergrund standen Musik für den Bühnentanz und Chorwerke, ab 1900 entstand auch eine Reihe von Opern.[254] Oper, Ballett, Modern Dance Salvatore Viganò gestaltete die Choreographie des „heroisch-allegorischen“ Balletts Die Geschöpfe des Prometheus, einer sehr freien Bearbeitung des antiken Stoffs. Die Musik dazu komponierte Ludwig van Beethoven (Opus 43) auf Wunsch der Kaiserin Maria Theresia von Neapel-Sizilien, die bei der Uraufführung in Wien am 28. März 1801 anwesend war. Das Ballett verherrlichte den als Schöpfer triumphierenden Titanen und sein Werk, insbesondere die Erziehung der Menschen zur Kultur. Im Jahr 1813 choreographierte Viganò eine neue Version dieses Balletts mit teilweise anderer Musik für die Mailänder Scala.[255] Der englische Komponist John Barnett schuf die 1831 uraufgeführte Burleske Olympic Revels, or Prometheus and Pandora, eine heitere Bearbeitung des Stoffs. In der Oper erhielt der Titan verschiedentlich die Rolle des Protagonisten. Den Anfang machte Gabriel Fauré mit der „lyrischen Tragödie“ Prometheus (Uraufführung 1900, Opus 82). Weitere Opernkomponisten, die das mythische Geschehen auf die Bühne brachten, waren Maurice Emmanuel (Der gefesselte Prometheus, Opus 16, 1916–1918, Uraufführung 1959), Luigi Cortese (Prometheus, Opus 18, Uraufführung 1951), Ramiro Cortés (Prometheus, 1960), Jan Hanuš (Die Fackel des Prometheus, Opus 54, Uraufführung 1965), Carl Orff (Prometheus mit dem altgriechischen Text der antiken Tragödie, Uraufführung 1968),[256] Lazar Nikolov (Kammeroper Der gefesselte Prometheus, Uraufführung 1974) und Bernadetta Matuszczak (Kammeroper Prometheus, 1981–1982). Die Choreographie von Balletten und Werken des Modern Dance schufen Nicola Guerra (Ballett Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1913), Loïe Fuller (Modern Dance Prometheus, 1914), Max Terpis (heroisches Tanzspiel Prometheus, 1927), Albrecht Knust (Ballett Die Geschöpfe des Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1927), Serge Lifar (Ballett Die Geschöpfe des Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1929), Ted Shawn (Modern Dance Der gefesselte Prometheus mit Musik von Skrjabin, 1929), Aurel von Milloss (Ballett Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1933), Yvonne Georgi (Ballett Die Geschöpfe des Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1935), Pia und Pino Mlakar (Ballett Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1935), Ninette de Valois (Ballett Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1936), Tatjana Gsovsky (Ballett Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1949), Maurice Béjart (Ballett Prometheus, 1956), Elsa-Marianne von Rosen (Ballett Prometheus mit der Musik von Beethoven, 1958), Jean Erdman (Modern Dance Io and Prometheus mit Musik von Lou Harrison, 1959), Erich Walter (Ballett Die Geschöpfe des Prometheus, 1966) und Frederick Ashton (Ballett Die Geschöpfe des Prometheus, 1970).[257] Sonstige Werke der Kunstmusik Eine Reihe von Komponisten vertonten Goethes Hymne. Zu ihnen zählen Johann Friedrich Reichardt (Prometheus, 1809), Franz Schubert (Lied Prometheus, D 674, 1819), Adolph Bernhard Marx (Die Schmiede des Prometheus, Opus 6, 1841), Hugo Wolf (Klavierlied Prometheus, 1889; Fassung für Singstimme und Orchester, 1890), Julius Röntgen (Lied Prometheus, Opus 99, 1928), Hanns Jelinek (Lied Prometheus, Opus 14, 1936) und Erich Sehlbach (Lied Prometheus, Opus 35, 1941).[258] Besonders zur Vertonung des mythischen Stoffs geeignet schien der Gesang mit Instrumentalbegleitung. Vor allem entstand eine Vielzahl von Chorwerken. Franz Schubert komponierte 1816 seine Prometheus-Kantate für Solisten, Chor und Orchester, die verschollen ist. Fromental Halévy veröffentlichte 1849 seine Kantate Der gefesselte Prometheus, deren Libretto von seinem Bruder Léon Halévy stammte. Dieses Werk bot ein romantisches, optimistisches Bild des Titanen als Märtyrer einer Überzeugung, die schließlich triumphiere.[259] Franz Liszt schuf 1850 Chöre zu Herders entfesseltem Prometheus und 1855–1859 eine überarbeitete Fassung dieses Werks; aus der Ouvertüre machte er die symphonische Dichtung Prometheus, rein instrumentale Programmmusik, die 1855 uraufgeführt wurde. Liszt folgte Herders Deutung der Sage und bemerkte zu seiner Musik, er habe darin die Stimmungen aufgehen lassen wollen, welche die Seele des Mythos bildeten: Kühnheit, Leiden, Ausharren und Erlösung.[260] Im Vorwort zur Partiturausgabe des Orchesterwerks schrieb Liszt: „Ein tiefer Schmerz, der durch trotzbietendes Ausharren triumphiert, bildet den musikalischen Charakter dieser Vorlage.“ Auch Camille Saint-Saëns griff den mythischen Stoff auf. In seiner Kantate Die Hochzeit des Prometheus (Opus 19, 1867) heiratet Prometheus Humanité, die personifizierte Menschheit, die ihm die Zivilisation verdankt. Weitere Werke schufen unter anderem Peter Benoit (Oratorium Prometheus, 1867), Hubert Parry (Kantate Der entfesselte Prometheus nach Shelleys Drama, 1880), Lucien Léon Guillaume Lambert (Kantate Der gefesselte Prometheus, Uraufführung 1885), Heinrich Hofmann (Chorkomposition Prometheus, Opus 110, 1892 veröffentlicht), Reynaldo Hahn (Oratorium Der triumphierende Prometheus, 1908), Josef Matthias Hauer (Lied Der gefesselte Prometheus, Opus 18, 1919), Granville Bantock (Chorkomposition Der entfesselte Prometheus nach Shelleys Drama, 1936), Frank Wohlfahrt (Oratorium Die Passion des Prometheus, Uraufführung 1955), Alfred Koerppen (Oratorium Das Feuer des Prometheus, 1956), Carlos Chávez Ramírez (Kantate Der gefesselte Prometheus, 1956) und Rudolf Wagner-Régeny (Prometheus, szenisches Oratorium, Uraufführung 1959).[261] Luigi Nono komponierte die 1984 uraufgeführte „Hörtragödie“ Prometeo. Tragedia dell’ascolto, ein zweieinhalbstündiges, neunteiliges Werk, in dem er die theatralische Aktion in die Musik verlagerte und so das Konzept des Musiktheaters auf den Kopf stellte.[262] Heiner Goebbels vertonte 1985 den Prosatext von Heiner Müller aus dessen Theaterstück Zement in seinem Hörstück Die Befreiung des Prometheus. Auch in der Instrumentalmusik entstand eine Reihe von Bearbeitungen, darunter Werke von Joseph Lanner (Prometheus-Funken, Grätzer Soirée-Walzer, Opus 123, 1837), Woldemar Bargiel (Ouvertüre zu Prometheus, Opus 16, 1852), Karl Goldmark (Ouvertüre Der gefesselte Prometheus, Opus 38, 1889), Leopoldo Miguez (symphonische Dichtung Prometheus, Opus 21, 1891), Johan Peter Selmer (symphonische Dichtung Prometheus, Opus 50, 1898), Jean-Louis Martinet (Prometheus, symphonische Fragmente, 1947), Aleksandar Iwanow Rajtschew (Der neue Prometheus, Symphonie Nr. 2, 1958), Iain Hamilton (Orchesterwerk Die Fesselung des Prometheus, 1963) und Brian Ferneyhough (Kammermusik Prometheus, 1967).[263] Eine besonders wichtige Rolle spielte die Prometheus-Thematik für den russischen Komponisten Alexander Nikolajewitsch Skrjabin, der selbst mit „prometheischem“ Sendungsbewusstsein auftrat. Skrjabin war von der reinigenden und erleuchtenden Macht seiner Kunst überzeugt. Er wollte ein alle Sinne zugleich ansprechendes Gesamtkunstwerk schaffen. Wegen seines frühen Todes im Jahr 1915 konnte das große Vorhaben nicht über eine anfängliche Probierphase hinausgeführt werden. Einen ersten Schritt in die anvisierte Richtung bildete die 1908–1910 komponierte, 1911 in Moskau uraufgeführte symphonische Dichtung Prométhée. Le poème du feu (Prometheus. Die Dichtung des Feuers, Opus 60). Mit ihr wandte sich Skrjabin an zwei Sinne zugleich, indem er seine Musik mit einem begleitenden Farbenspiel verband. Prometheus symbolisierte für den Komponisten das schöpferische Prinzip des Universums, das die Menschheit aus ihrem Anfangszustand der Unbewusstheit befreit und mit der Gabe des Feuers die Schaffenskraft aufgeweckt hat. Skrjabin führte den sechstönigen „Prometheus-Akkord“ ein, in dem er nach seinen Worten „das Licht in der Musik“ fand und dem er ein ekstatisches, rauschhaftes Erleben verdankte, das er als „Aufflug“ und „atemloses Glück“ beschrieb.[264] Unterhaltungsmusik Die Band Einstürzende Neubauten nahm in ihrem Lied Zerstörte Zelle im Album Fünf auf der nach oben offenen Richterskala (1987) auf den Mythos Bezug. In ihrem Text verhungert der Adler und stürzt ab, da die Leber des Prometheus nicht nachwächst. Die norwegische Black-Metal-Band Emperor präsentierte 2001 mit dem Album Prometheus – The Discipline of Fire & Demise eine moderne Version des Mythos. Das Lied Abschiedsbrief des Prometheus auf dem Album Rasluka Part II von Nargaroth (2002) handelt von der unheilbaren Wunde. Im deutsch gesungenen Lied Feuer Overture/Prometheus Entfesselt auf dem Album Lemuria der schwedischen Gruppe Therion (2004) wird das mythische Geschehen knapp aus optimistischer Perspektive dargestellt. Die deutsche Mittelalter-Rock-Band Saltatio Mortis thematisierte die Rolle des Feuerbringers im Song Prometheus auf dem 2007 veröffentlichten Album Aus der Asche. Das Album Pandora (2013) der deutschen Mittelalterband Reliquiae enthält den Song Pandora, der die Geschichte von Prometheus und Pandora behandelt. Die griechische Death-Metal-Band Septicflesh widmete dem Mythos den Song Prometheus auf ihrem 2014 erschienenen Album Titan. Film, Fernsehen, Videospiel Der englische Dichter und Bühnenautor Tony Harrison schuf 1998 den Film Prometheus, in dem der Mythos den Hintergrund zu einer Darstellung des Niedergangs der englischen Arbeiterklasse im späten 20. Jahrhundert bildet. Harrison übertrug die Konstellation der antiken Tragödie Der gefesselte Prometheus verfremdend auf die modernen Verhältnisse.[265] Für den Film 2001: Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick (1968) wird in der Forschungsliteratur eine Anknüpfung an die Prometheussage, insbesondere an deren Rezeption bei Nietzsche, angenommen.[266] Explizit ausgesprochen ist die Anlehnung an den Mythos im Science-Fiction-Film Prometheus – Dunkle Zeichen von Ridley Scott aus dem Jahr 2012. Dieser ist nach dem Raumschiff Prometheus benannt, dessen Mannschaft eine Expedition zur Kontaktaufnahme mit den außerirdischen Konstrukteuren des Menschen unternimmt. Der Filmtitel erinnert an die antike Sage, die im Film auch kurz erzählt wird. Den Konstrukteuren weist Scott die Rolle des Menschenschöpfers zu. Allerdings ist die von ihm konzipierte Handlung von der mythischen sehr verschieden.[267] In der Science-Fiction-Serie Stargate – Kommando SG-1 wird das erste von Menschen gebaute Großraumschiff, das menschliche und außerirdische Technologie kombiniert, Prometheus genannt. In der Mystery-Fernsehserie Supernatural kommt es in der Staffel 8 nach der Befreiung des Prometheus zum Kampf zwischen ihm und Zeus, der mit dem Tod beider endet. Im Videospiel God of War II versucht ein Widersacher des Zeus, den angeketteten Prometheus zu befreien. Es gelingt ihm schließlich, die Fesselung zu lösen, doch führt dies zum Sturz des Prometheus. Der Titan kommt dabei ums Leben und wird so von der Folter erlöst. Naturwissenschaft Die antike Sagengestalt fungiert in der Naturwissenschaft verschiedentlich als Namengeber. Nach ihr benannt wurden unter anderem das 1945 entdeckte chemische Element Promethium, die 1948 erstmals wissenschaftlich erwähnte Vormenschenart Australopithecus prometheus, der 1960 entdeckte Asteroid (1809) Prometheus, der 1980 entdeckte Saturnmond Prometheus, die Marsebene Promethei Planum sowie ein Vulkan auf dem Jupitermond Io. Prometheus wurde auch eine Langlebige Kiefer genannt, die rund 5000 Jahre alt war, als sie 1964 gefällt wurde.[268] |
音楽 伝説は作曲家たちにも大きな関心を抱かせた。 古代の悲劇に直接言及した作品もあったが、ヘルダーの詩やシェリーの戯曲も音楽的に解釈された。 ゲーテの神話解釈が好評を博したことも音楽界に影響を与え、彼の賛美歌は何度も作曲された。舞台ダンスや合唱曲の音楽が中心であったが、1900年からは オペラも次々と登場した。 オペラ、バレエ、モダンダンス サルヴァトーレ・ヴィガーノは、「英雄的寓話的」バレエ『プロメテウスの創造物』を振り付けた。この作品は、古代の素材を非常に自由に脚色したものだっ た。このバレエの音楽は、ナポリ王女マリア・テレジアの依頼によりルートヴィヒ・ファン・ベートーヴェン(作品番号43)が作曲した。このバレエは、創造 の勝利者であるタイタンと彼の作品を称え、特に人間を文化へと教育するものだった。1813年、ヴィガノはミラノ・スカラ座のために、音楽の一部を変更し た新しいバージョンのこのバレエを振り付けた。[255] 英国の作曲家ジョン・バーネットは、この素材を陽気に脚色した『オリンピックの祭典』または『プロメテウスとパンドラ』という作品を制作し、1831年に初演された。 オペラでは、この巨人を主人公として扱った作品がいくつかある。ガブリエル・フォーレが最初に手がけたのは「叙情的な悲劇」である『プロメテウス』 (1900年初演、作品番号82)である。神話の物語をオペラの舞台に持ち込んだ他の作曲家には、モーリス・エマニュエル(『プロメテウスに縛られたエウ リディーチェ』作品16、1916年~1918年、1959年初演)、ルイージ・コルテーゼ(『プロメテウス』作品18、 1951年)、ラミロ・コルテス(『プロメテウス』、1960年)、ヤン・ハヌシュ(『プロメテウスの聖火』作品54、1965年初演)、カール・オルフ (『プロメテウス』、古代悲劇の古代ギリシア語テキストによる 悲劇の古代ギリシア語テキストによるプロメテウス、1968年初演)[256]、ラザル・ニコロフ(室内オペラ『縛られたプロメテウス』、1974年初 演)、ベルナデッタ・マツィシュチャク(室内オペラ『プロメテウス』、1981年-1982年)などである。 バレエとモダンダンスの振付は、ニコラ・ゲラ(ベートーヴェンの音楽によるバレエ『プロメテウス』、1913年)、ロイ・フラー(モダンダンス『プロメテ ウス』、1914年)、マックス・テルピス(英雄的ダンス劇『プロメテウス』、1927年)、アルブレヒト・クヌスト(ベートーヴェンの音楽によるバレエ 『プロメテウスの創造物』、1927年)、 セルゲイ・リファール(バレエ『プロメテウスの創造物』、ベートーヴェン作曲、1929年)、テッド・ショーン(モダンダンス『プロメテウス・バウン ド』、スクリャービン作曲、1929年)、オーレル・フォン・ミロス(バレエ『プロメテウス』、ベートーヴェン作曲、1933年)、イボンヌ・ゲオルギ (バレエ『プロメテウスの創造物』、ベートーヴェン作曲 、1935年)、ピアとピノ・ムラカー(バレエ「プロメテウス」音楽:ベートーヴェン、1935年)、ニネット・ド・ヴァロワ(バレエ「プロメテウス」音 楽:ベートーヴェン、1936年)、タチアナ・グスボフスカヤ(バレエ「プロメテウス」音楽:ベートーヴェン、1949年)、モーリス・ベジャール(バレ エ「プロメテウス」、195 6)、エルザ=マリアン・フォン・ローゼン(ベートーヴェンの音楽によるバレエ『プロメテウス』、1958)、ジャン・エルマン(ルー・ハリソンの音楽に よるモダンダンス『イオとプロメテウス』、1959)、エーリヒ・ヴァルター(バレエ『プロメテウスの創造物』、1966)、フレデリック・アシュトン (バレエ『プロメテウスの創造物』、1970)などである。[257] その他の芸術音楽作品 多くの作曲家がゲーテの賛美歌を音楽にしている。 ヨハン・フリードリヒ・ライヒャルト(『プロメテウス』1809年)、フランツ・シューベルト(歌曲『プロメテウス』ニ長調D 674、1819年)、アドルフ・ベルンハルト・マルクス(『プロメテウスの鍛冶屋』作品6、1841年)、ヒューゴ・ヴォルフ(ピアノ曲『プロメテウ ス』1889年、声楽と 1890年)、ユリウス・レントゲン(歌曲『プロメテウス』作品99、1928年)、ハンス・イェリネック(歌曲『プロメテウス』作品14、1936 年)、エーリヒ・ゼールバッハ(歌曲『プロメテウス』作品35、1941年)などである。[258] 器楽伴奏付きの歌唱は、神話的な題材を扱うのに特に適しているように思われた。特に、合唱曲が数多く作曲された。1816年には、フランツ・シューベルト が独唱者、合唱団、オーケストラのためのカンタータ『プロメテウス』を作曲したが、この作品は失われている。1849年には、フロマンタル・アレヴィが、 弟のレオン・アレヴィによる台本でカンタータ『プロメテウス、縛られし者』を発表した。この作品では、信念を貫き通し最終的に勝利を収める殉教者としての 巨人を、ロマンチックで楽観的なイメージで描いている。フランツ・リストは1850年にヘルダーの『プロメテウス、縛られざる者』の合唱曲を作曲し、 1855年から1859年にかけては、この作品の改訂版を作曲した。序曲は交響詩『プロメテウス』に転用され、1855年に初演された。リストはヘルダー のサガ解釈に従い、神話の魂を形成する気分、すなわち大胆さ、苦悩、忍耐、そして救済を表現しようとしたと述べている。260] オーケストラスコアの序文でリストは「逆境に耐えながらも打ち勝とうとする深い苦悩が、この作品の音楽的特徴を形成している」と書いている。カミーユ・サ ン=サーンスもまた、この神話を題材とした。彼のカンタータ『プロメテウスの結婚』(作品19、1867年)では、プロメテウスが人類の象徴であるユマニ テと結婚する。その他の作品は、ピーター・ブノワ(オラトリオ『プロメテウス』、1867年)、ヒューバート・パリー(シェリーの戯曲に基づくカンタータ 『自由のプロメテウス』、1880年)、ルシアン・レオン・ギヨーム・ランベール(カンタータ『自由のプロメテウス』、1885年初演)、ハインリヒ・ホ フマン(合唱曲『プロメテウス』作品11 0、1892年出版)、レイナルド・ハーン(オラトリオ『勝利のプロメテウス』、1908年)、ヨーゼフ・マティアス・ハウアー(歌曲『縛られたプロメテ ウス』作品18、1919年)、グランヴィル・バンロック(合唱曲『解き放たれたプロメテウス』、シェリーの戯曲に基づく、1936年)、フランク・ ヴォールファート(オラトリオ『プロメテウスの苦悩』 プロメテウスの受難』(1955年初演)、アルフレッド・ケルペン(オラトリオ『プロメテウスの火』、1956年)、カルロス・チャベス・ラミレス(カン タータ『縛られたプロメテウス』、1956年)、ルドルフ・ワーグナー・レゲニー(情景的オラトリオ『プロメテウス』、1959年初演)などである。 [261] ルイジ・ノーノは「音響的悲劇」『プロメテオ』を作曲し、1984年に初演された。2時間半、9つの部分からなるこの作品では、劇的な行動が音楽に移さ れ、音楽劇の概念を覆した。262] 1985年、ハイナー・ゲッベルスはハイナー・ミュラーの戯曲『セメント』の散文テキストを、自身のラジオ劇『プロメテウスの解放』の音楽として作曲し た。 また、ヨゼフ・ランナー(『プロメテウス-ファンケン』、『グラーツァー・ソワレ・ワルツ』作品123、1837年)、ヴォルデマール・バルギエル(『プ ロメテウス序曲』作品16、1852年)、カール・ゴルマーク(『束縛されたプロメテウス』 作品38、1889年)、レオポルド・ミゲル(プロメテウス、作品21、1891年)、ヨハン・ペーター・ゼルマー(プロメテウス、作品50、1898 年)、ジャン=ルイ・マルティネ(プロメテウス、交響曲の断片 、アレクサンダル・イヴァノフ・ライチェフ(交響曲第2番『新しいプロメテウス』、1958年)、イアン・ハミルトン(管弦楽作品『プロメテウスの絆』、 1963年)、ブライアン・ファーニホゥ(室内楽作品『プロメテウス』、1967年)などである。[263] プロメテウスを題材とした作品は、ロシアの作曲家アレクサンドル・スクリャービンにとって特に重要な役割を果たした。スクリャービン自身も「プロメテウス 的」な使命感を抱いていた。スクリャービンは、自らの芸術が浄化と啓発の力をもつと確信していた。彼は、あらゆる感覚を同時に刺激する総合芸術作品を創り 出そうとしていた。1915年に早世したため、この壮大なプロジェクトは最初の試作段階を越えて進展することはできなかった。交響詩『プロメテウス』。 「火の詩」(プロメテウス。炎の詩、作品60)では、スクリャービンは、音楽と色彩の組み合わせにより、同時に2つの感覚に訴えかけた。作曲家にとってプ ロメテウスは、人類を無意識の状態から解放し、炎の贈り物とともに創造力を目覚めさせる宇宙の創造原理の象徴であった。スクリャービンは6音からなる「プ ロメテウス和音」を導入した。彼自身の言葉によれば、この和音の中に「音楽における光」を見出し、この和音によって「高揚感」や「息もつけないほどの幸 福」と表現されるような、陶酔し酔いしれるような体験を得たという。[264] 軽音楽 バンド「アインシュテッツェンデ・ノイバウテン」は、アルバム「Fünf auf der nach oben offenen Richterskala」(1987年)の収録曲「Zerstörte Zelle」(破壊された細胞)でこの神話を引用している。歌詞では、プロメテウスの肝臓が再生しないため、鷲が飢え死にして墜落する、と歌われている。 2001年には、ノルウェーのブラックメタルバンド、エンペラーがアルバム『プロメテウス - 炎と死の舞踏』でこの神話を現代風に表現した。ナルガロスによる2002年のアルバム『ラスルカ・パートII』に収録された「プロメテウスの別れの言葉」 という曲では、その癒えることのない傷が扱われている。2004年のアルバム『レムリア』に収録されたスウェーデンのグループ、Therionのドイツ語 歌詞の楽曲「Feuer Overture/Prometheus Entfesselt」では、この神話上の出来事が楽観的な視点から簡潔に表現されている。ドイツの中世ロックバンドSaltatio Mortisは、2007年のアルバム『Aus der Asche』の楽曲「プロメテウス」で、火をもたらした者の役割について取り上げている。ドイツの中世音楽バンドReliquiaeのアルバム『パンド ラ』(2013年)には、プロメテウスとパンドラの物語を扱った楽曲『パンドラ』が収録されている。ギリシャのデスメタルバンドSepticflesh は、2014年のアルバム『タイタン』で、この神話を題材にした楽曲『プロメテウス』を捧げている。 映画、テレビ、ビデオゲーム 1998年、英国の詩人であり劇作家でもあるトニー・ハリソンは映画『プロメテウス』を制作した。この作品では、神話が20世紀後半の英国労働者階級の衰 退を描く背景となっている。ハリソンは、古代悲劇『鎖につながれたプロメテウス』の星座を現代の状況に疎外的な方法で転移させた。 スタンリー・キューブリック監督の映画『2001年宇宙の旅』(1968年)については、研究文献ではプロメテウス伝説、特にニーチェによる解釈との関連 性が指摘されている。リドリー・スコット監督の2012年のSF映画『プロメテウス』では、神話が言及されている。この作品は、宇宙船プロメテウス号にち なんで名付けられたもので、乗組員が地球外の人間設計者との接触を試みる探検を行う。映画のタイトルは古代の神話を想起させるが、映画の中でもその神話が 簡単に語られている。スコットは、人間を創造した存在を設計者に設定している。しかし、彼が思い描くプロットは神話とは大きく異なる。 SFシリーズ『スターゲイト - コマンドーSG-1』では、人類と地球外のテクノロジーを組み合わせた人類初の大型宇宙船は「プロメテウス」と名付けられている。ミステリーテレビシリー ズ『スーパーナチュラル』のシーズン8では、プロメテウスが解放された後、プロメテウスとゼウスとの戦いが繰り広げられ、両者とも死亡する。 ビデオゲーム「ゴッド・オブ・ウォーII」では、ゼウスの敵対者が鎖につながれたプロメテウスを解放しようとする。 ついに鎖を緩めることに成功するが、そのためにプロメテウスは落下してしまう。 巨人プロメテウスは落下の際に命を落とし、拷問から解放される。 自然科学 古代の神話上の人物は、自然科学のさまざまな現象にその名を残している。例えば、1945年に発見された化学元素プロメチウム、1948年に初めて言及さ れた先史時代のヒト科の種アウストラロピテクス・プロメテウス、1960年に発見された小惑星(1809)プロメテウス、1980年に発見された土星の衛 星プロメテウス、火星の平原プロメテウス平原、木星の衛星イオの火山などが、プロメテウスにちなんで名付けられている。 プロメテウスは、1964年に伐採された際には樹齢5,000年と推定された長寿の松の木の名前でもあった。 |
Literatur Übersichtsdarstellungen DNP-Gruppe Kiel: Prometheus. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0, Sp. 402–406. Elisabeth Frenzel, Sybille Grammetbauer: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte (= Kröners Taschenausgabe. Band 300). 10., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-30010-9, S. 761–767. Hans-Karl Lücke, Susanne Lücke: Antike Mythologie. Ein Handbuch. Marix, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-046-3, S. 673–691. Olga Raggio: The Myth of Prometheus. Its survival and metamorphoses up to the eighteenth century. In: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes. 21, 1958, S. 44–62. Philipp Theisohn: Prometheus. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 605–621. Raymond Trousson: Prometheus. In: Pierre Brunel (Hrsg.): Companion to Literary Myths, Heroes and Archetypes. Routledge, London/New York 1992, ISBN 0-415-06460-0, S. 968–981. Gesamtdarstellungen Carol Dougherty: Prometheus. Routledge, London/New York 2006, ISBN 0-415-32406-8. Jacqueline Duchemin: Prométhée. Histoire du Mythe, de ses Origines orientales à ses Incarnations modernes. Les Belles Lettres, Paris 1974. Raymond Trousson: Le thème de Prométhée dans la littérature européenne. 3., korrigierte Auflage, Droz, Genève 2001, ISBN 2-600-00519-6. (Standardwerk) Allgemeine Aufsatzsammlungen François Flahault (Hrsg.): L’idéal prométhéen (= Communications, Nr. 78). Éditions du Seuil, Paris 2005, ISBN 2-02-083379-4. Edgar Pankow, Günter Peters (Hrsg.): Prometheus. Mythos der Kultur. Fink, München 1999, ISBN 3-7705-3381-X. Maria Pia Pattoni (Hrsg.): Forum. Prometeo. Percorsi di un mito tra antichi e moderni (= Aevum antiquum, Faszikel 12/13). Vita e Pensiero, Milano 2015, ISBN 978-88-343-3025-8. Claus Leggewie, Ursula Renner, Peter Risthaus (Hrsg.): Prometheische Kultur. Wo kommen unsere Energien her? Fink, Paderborn 2013, ISBN 978-3-7705-5601-4. Antike Jean-Robert Gisler: Prometheus. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band 7.1, Artemis, Zürich/München 1994, ISBN 3-7608-8751-1, S. 531–553 (Text) und Band 7.2, S. 420–430 (Abbildungen). Nachträge in den Ergänzungsbänden Supplementum 2009: Supplementband 1, Artemis, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-538-03520-1, S. 436 f. (Text) und Supplementband 2, S. 208 f. (Abbildungen) Jean-Robert Gisler: Die Ikonographie des Prometheus in der Antike. In: Freiburger Universitätsblätter. Jahrgang 39, Heft 150, 2000, S. 61–74. Eckard Lefèvre: Studien zu den Quellen und zum Verständnis des Prometheus Desmotes. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-82524-2. Irmela Kühnrich-Chatterjee: Prometheusbilder. Vorstellungen von Prometheus in den schriftlichen und bildlichen Zeugnissen von den Anfängen im 7. Jh. v. Chr. bis in hellenistische Zeit. Dissertation Universität Freiburg 2019. (Digitalisat) Mittelalter und Frühe Neuzeit Reinhard Steiner: Prometheus. Ikonologische und anthropologische Aspekte der bildenden Kunst vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. Boer, Grafrath 1991, ISBN 3-924963-42-8. Moderne Caroline Corbeau-Parsons: Prometheus in the Nineteenth Century. From Myth to Symbol. Legenda, London 2013, ISBN 978-1-907975-52-3. Paul Goetsch: Die Prometheusmythe in der englischsprachigen Literatur nach 1945. In: Martin Brunkhorst u. a. (Hrsg.): Klassiker-Renaissance. Modelle der Gegenwartsliteratur. Stauffenburg, Tübingen 1991, ISBN 3-923721-79-X, S. 31–51. Diethard Heinze: Entfesselte Gefangenschaft – Prometheus im 20. Jahrhundert. In: Dietmar Jacobsen (Hrsg.): Kreuzwege. Transformationen des Mythischen in der Literatur. Peter Lang, Frankfurt 1999, ISBN 3-631-32660-2, S. 35–60. Christian Kreutz: Das Prometheussymbol in der Dichtung der englischen Romantik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1963. Laurent Prémont: Le mythe de Prométhée dans la littérature française contemporaine (1900–1960). Les Presses de l’Université Laval, Québec 1964. Bettina Vaupel: Göttergleich – gottverlassen. Prometheus in der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. VDG, Weimar 2005, ISBN 3-89739-482-0. Theodore Ziolkowski: Mythologisierte Gegenwart. Deutsches Erleben seit 1933 in antikem Gewand. Fink, München 2008, ISBN 978-3-7705-4670-1, S. 99–126. (über die marxistische Rezeption des Mythos) Musik Paul A. Bertagnolli: Prometheus in Music. Representations of the Myth in the Romantic Era. Ashgate, Aldershot 2007, ISBN 978-0-7546-5468-1. Laurenz Lütteken (Hrsg.): Der entfesselte Prometheus. Der antike Mythos in der Musik um 1900. Bärenreiter, Kassel 2015, ISBN 978-3-7618-2156-5. Literarische Rezeption Wolfgang Storch, Burghard Damerau (Hrsg.): Mythos Prometheus. Texte von Hesiod bis René Char. Reclam, Leipzig 1995, ISBN 3-379-01528-8. |
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