リヒャルト・トゥンヴァルト
Richard Thurnwald, 1869-1954
★Richard Thurnwald, * 1869年9月18日ウィーン生まれ、† 1954年1月19日ベルリン生まれ[1]は、オーストリア出身のドイツの民族学者である。
Richard
Thurnwald (* 18. September 1869 in Wien; † 19. Januar 1954 in
Berlin)[1] war ein deutscher Ethnologe österreichischer Herkunft. |
c、Richard Thurnwald, * 1869年9月18日ウィーン生まれ、† 1954年1月19日ベルリン生まれ[1]は、オーストリア出身のドイツの民族学者である。 |
Leben Richard Thurnwald studierte Jura und spezialisierte sich auf Staatsrecht. 1896 trat er in den Staatsdienst ein und wurde in die Landesregierung Bosniens versetzt, das seit 1878 nach dem Okkupationsfeldzug in Bosnien unter österreichisch-ungarischer Verwaltung stand. Von seiner nächsten Stelle in der Handelskammer von Graz, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Steiermark, unternahm er Reisen nach Italien und Ägypten. 1901 zog Thurnwald nach Berlin und war dort bis 1906 als wissenschaftliche Hilfskraft am Museum für Völkerkunde tätig. 1905 waren er und Alfred Ploetz Gründer der deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene (weltweit die erste ihrer Art[2]).[1] Im Auftrag des Museums unternahm er von 1906 bis 1909 eine Forschungsreise, eine ethnologische Feldforschungsarbeit auf Melanesien, Palau, Yap, Ponape, dem Bismarck-Archipel, auf den Salomonen und in Süd-Bougainville. Die Inseln waren allesamt von 1885 bis 1918 deutsche Kolonien im Pazifischen Ozean. 1912 bekam Thurnwald vom Reichskolonialamt den Auftrag, das Sepikgebiet zu erforschen. Als er auf dieser Forschungsreise 1914 vom Beginn des Ersten Weltkrieges überrascht wurde, erlaubten ihm die australischen Truppen, die die Kolonie Deutsch-Neuguinea übernahmen, in die USA auszureisen.[3] Von 1915 bis 1917 arbeitete Thurnwald in Berkeley. Beim Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg musste er 1917 nach Deutschland zurückkehren.[3] Er habilitierte sich in Halle und nahm 1924 eine Lehrtätigkeit in Berlin an. 1925 gründete er die „Zeitschrift für Völkerpsychologie und Soziologie“ (heute: „Sociologus“). 1930 unterbrach er seine Lehrtätigkeit für eine Forschungsreise seiner Frau, Hilde Thurnwald, die den Auftrag vom International Institute of African Languages and Cultures bekam, den Kulturwandel in den ehemals deutschen Kolonialgebieten, im Tanganjikagebiet zu erforschen. Das International African Institute wurde 1926 in London gegründet und sah u. a. seine Aufgabe in der Missionsarbeit. Von dort aus lud ihn die Yale-Universität zu einer Gastvorlesung ein und infolgedessen erhielt Thurnwald eine Gastprofessur in Harvard. 1932 bekam er vom Australian National Research Council den Auftrag, den Kulturwandel in Bougainville aufzuzeichnen. Spätestens 1937 war er nach Deutschland zurückgekehrt, wo er eine außerordentliche Professur für Ethnologie, Völkerpsychologie und Soziologie[4] an der Universität Berlin erhielt. Er war 1943 Gutachter bei Eva Justins Dissertation Lebensschicksale artfremd erzogener Zigeunerkinder und ihrer Nachkommen, einem Beitrag zur nationalsozialistischen „Zigeunerforschung“.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg führte er von 1945 bis 1948 im Auftrag der amerikanischen Militärregierung das „Institut für Soziologie und Völkerpsychologie“ in Berlin. Das Institut wurde zwar von den Amerikanern finanziert, verfügte aber über keine eigenen Institutsräume, weshalb Thurnwald das Institut in seiner Privatwohnung betrieb. Dessen Hauptprojekte waren „zum einen die demographische Aufnahme großstädtischer Familien unter besonderer Berücksichtigung ihrer Lebensverhältnisse und zum anderen die Unterstützung der Probleme heranwachsender Jugendlicher infolge neuer Daseinsbedingungen“.[5] Die Unterstützung des Instituts durch die Amerikaner endete 1948. Es wurde danach als einziges Institut, das vorher nicht zur Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gehört hatte, in die Deutsche Forschungshochschule aufgenommen und in diesem Rahmen weiterfinanziert. Bereits mit dem Haushaltsjahr 1950/51 schied das Institut aber wieder aus „der Forschungshochschule aus und wurde der Freien Universität angeschlossen. Dies sei, so der Stiftungsrat, zweckmäßiger, da Thurnwald sein Gehalt von dort bezog und auch die von ihm behandelten Forschungsthemen eher in den Aufgabenbereich der Universität fielen“[6]. Thurnwalds Nachlass befindet sich heute in der Universitätsbibliothek der Yale University. Seine Privatbibliothek bildet den Grundstock des ethnologischen Bestandes der Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien an der Freien Universität Berlin. |
生涯 Richard Thurnwaldは法律を学び、憲法を専門としていた。 1896年に公務員となり、ボスニア占領作戦後の1878年からオーストリア・ハンガリー帝国の統治下にあったボスニアの州政府に赴任することになった。 その後、オーストリア・シュタイアーマルク州の州都グラーツにある商工会議所に勤務し、イタリア、エジプトを旅した。1901年、ベルリンに移り住み、 1906年まで動物学博物館の助手として働いた。 1905年、アルフレッド・プロッツとともにドイツ人種衛生学会(世界初[2])を創設した[1]。博物 館の代表として、1906年から1909年にかけてメラネシア、パラオ、ヤップ、ポナペ、ビスマルク群島、ソロモン諸島、南ブーゲンビルで民族学の現地調 査旅行を敢行した。これらの島々は、1885年から1918年まですべてドイツの太平洋植民地であった。 1912年、トゥルンヴァルトは帝国植民地局からセピック地域の探検を依頼された。1914年、この調査の旅先で第一次世界大戦が始まり驚いた時、ドイツ 領ニューギニアの植民地を引き継いだオーストラリア軍によって、アメリカへの出国が許された[3]。 1915年から1917年まで、サーンワルドはバークレーに勤務していた。1917年、アメリカの第一次世界大戦参戦に伴いドイツに帰国し[3]、ハレで 社会復帰を果たした後、1924年にベルリンで教職に就いた。1925年には "Zeitschrift für Völkerpsychologie und Soziologie"(現在の "Sociologus")を設立した。1930年、国際アフリカ言語文化研究所の依頼で、旧ドイツ植民地時代のタンガニーカ地方の文化変化を研究するた め、妻のヒルデ・サーンワルドのために教育活動を中断し、研究旅行を行った。1926年、ロンドンに設立された国際アフリカ研究所は、宣教活動をその任務 とした。1932年、オーストラリア国立研究評議会の依頼で、ブーゲンビルの文化的変化を記録することになった。 遅くとも1937年にはドイツに戻り、ベルリン大学で民族学、人類学、社会学の助教授[4]に就任していた。1943年には、エヴァ・ユスティンの論文 『Lebensschicksale artfremd erzogener Zigeunerkinder und ihrer Nachkommen』の査読者を務め、国家社会主義の「ジプシー研究」に貢献することになる[1]。 第二次世界大戦後、1945年から1948年まで、アメリカ軍政府の委託を受けて、ベルリンで「社会学・国際心理学研究所」を運営した。アメリカから資金 援助を受けていたとはいえ、研究所の部屋はなかった。そのため、サーンワルドは自分のアパートで研究所の運営をしていた。その主な事業は、「一方では、大 都市家庭の人口統計学的記録とその生活条件の特別な考慮、他方では、新しい存在条件の結果として成長する青年の問題への支援」[5] であり、研究所はアメリカから支援を受けていた。 アメリカからの支援は1948年に終了したが、その後、それまでカイザー・ヴィルヘルム協会に属していなかった研究所としては唯一、ドイツ研究大学に編入 され、その枠内で資金援助が継続されることになった。しかし、1950/51会計年度には早くも「研究大学」を離れ、「自由大学」の傘下に入ることになっ た。財団評議会によれば、サーンワルドはそこから給料を受け取っており、彼の扱う研究テーマも大学の権限に属するものであったため、この方が都合がよかっ たということである」[6]。 サーンワルドの遺品は現在、イェール大学図書館に所蔵されている。彼の個人蔵は、ベルリン自由大学の社会科学・東欧研究図書館の民族学的所蔵資料の基礎となっている。 |
Forschungsansatz und Resultate Grundsätzlich ist der Forschungsansatz von Richard Thurnwald sozialdarwinistisch orientiert, mit einem Fokus auf vermeintliche rassenbiologische Unterschiede, besonders bei seinen Darstellungen der sozialen Beziehungen in „primitiven“ Gesellschaften. Diese Prädisposition erleichterte es ihm, die Nationalsozialisten bei der Säuberung der ethnologischen Lehrstühle von „nichtarischen Elementen“ zu unterstützen und seine Analysen in den Dienst kolonialer Bestrebungen zu stellen.[3] Ein klassischer Befund von Richard Thurnwald war die Beobachtung, dass ständig Mangel leidende Bevölkerungsgruppen wohl sparen – allerdings nicht, um das Ersparte später zu einer systematischen Verbesserung ihrer Lage zu benutzen (zu investieren), sondern um es für ausgiebige Feste auszugeben (zu konsumieren). Dieses Verhalten bezeichnete Thurnwald als „Ventilsitte“, einen Begriff, der auf den deutschen Soziologen Alfred Vierkandt (1867–1953) zurückgeht und sich allgemein auf Feste bezieht, die offiziell zugelassen oder organisiert werden, um angestaute soziale Spannungen zu lösen.[7][8][9] |
研究アプローチと成果 リヒャルト・トゥンヴァルトの研究手法は、基本的に社会ダーウィン主義的であり、特に「原始」社会における社会関係の描写においては、人種的・生物学的差 異に焦点を当てたものである。このような素地は、民族学的な椅子から「非アーリア的な要素」を排除する国家社会主義者を支援し、その分析を植民地化のため に役立てることを容易にした[3]。 リヒャルト・トゥンヴァルトの古典的な発見のひとつに、常に困窮している集団はおそらく貯蓄をしている、しかし、その貯蓄を後で使って(投資して)体系的 に状況を改善するためではなく、豪華なパーティーに使う(消費する)ために貯蓄をしている、という観察がある。これはドイツの社会学者アルフレッド・ヴィ アカント(1867-1953)に遡る用語で、一般に、鬱積した社会的緊張を和らげるために公式に許可されたり組織されたりする祝祭のことを指す[7] [8][9]。 |
Ehrungen 1932 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.[10] Seit 1951 war er korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.[11] Am Oberlauf des Sepik-Flusses in Papua-Neuguinea erinnert eine Gebirgskette, das Thurnwald-Gebirge, an den Forschungsreisenden Richard Thurnwald. |
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Veröffentlichungen (Auswahl) Beitrag in Alfred Ploetz u. a. (Hrsg.): Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie einschließlich Rassen- und Gesellschafts-Hygiene. Zeitschrift für die Erforschung des Wesens von Rasse und Gesellschaft und ihres gegenseitigen Verhältnisses, für die biologischen Bedingungen ihrer Erhaltung und Entwicklung sowie für die grundlegenden Probleme der Entwicklungslehre. Band 1, 1904. Ethnographische Fragesammlung zur Erforschung des sozialen Lebens der Völker ausserhalb des modernen europäisch-amerikanischen Kulturkreises. Herausgegeben von der Internationalen Vereinigung für vergleichende Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Berlin und in deren Auftrage entworfen von Dr. S. R. Steinmetz. Bearbeitet und erweitert von R. Thurnwald. Berlin: R. v. Decker 1906. Die menschliche Gesellschaft in ihren ethno-soziologischen Grundlagen. 5 Bände. De Gruyter, Berlin/Leipzig 1931–1934: Band 1: Repräsentative Lebensbilder von Naturvölkern. 1931; Band 2: Werden, Wandel und Gestaltung von Familie, Verwandtschaft und Bünden im Lichte der Völkerforschung. 1932; Band 3: Werden, Wandel und Gestaltung der Wirtschaft im Lichte der Völkerforschung. 1932; Band 4: Werden, Wandel und Gestaltung von Staat und Kultur im Lichte der Völkerforschung. 1935; Band 5: Werden, Wandel und Gestaltung des Rechtes im Lichte der Völkerforschung. 1934. Economics in Primitive Communities. International Institute of African Languaes and Cultures. Oxford University Press 1932 Digitalisat Koloniale Gestaltung. Methoden und Probleme überseeischer Ausdehnung. Hoffmann & Campe, Hamburg 1939 (Europa-Bibliothek) als Herausgeber: Lehrbuch der Völkerkunde. 2., teilweise veränderte Auflage. Enke, Stuttgart 1939 (Erstauflage herausgegeben von Konrad Theodor Preuss; unter Mitwirkung von Fachgenossen). mit Hermann Baumann und Diedrich Westermann: Völkerkunde von Afrika. Mit besonderer Berücksichtigung der kolonialen Aufgabe. Essener Verlagsanstalt, Essen 1940. Aufbau und Sinn der Völkerwissenschaft. Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Philosophisch-Historische Klasse. Jahrgang 1947 Nr. 3. Akademie-Verlag Berlin 1948. |
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Literatur in der Reihenfolge des Erscheinens Hermann Trimborn: Richard Thurnwald. In: Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 79 (1954), S. 254–260. Klaus Timm: Richard Thurnwald: „Koloniale Gestaltung“ – ein „Apartheids-Projekt“ für die koloniale Expansion des deutschen Faschismus in Afrika. In: Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift, Bd. 18 (1977), S. 617–649. Marion Melk-Koch: Auf der Suche nach der menschlichen Gesellschaft: Richard Thurnwald. Reimer, Berlin 1989. Inga Meiser: Die Deutsche Forschungshochschule (1947–1953). In: Veröffentlichungen aus dem Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Bd. 23, Berlin 2013, ISBN 978-3-927579-27-9. (Die Studie ist die überarbeitete Fassung einer im Jahre 2010 eingereichten Dissertation: online.) Stephan Moebius: Soziologie in der Zwischenkriegszeit in Deutschland. In: Karl Acham, Stephan Moebius (Hrsg.): Soziologie der Zwischenkriegszeit. Ihre Hauptströmungen und zentralen Themen im deutschen Sprachraum. Springer VS, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-658-31398-2, S. 31–176. |
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https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Thurnwald |
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